Klick macht dick. (Bezüglich von Verlinkungen, - siehe auch Update am Schluss.)
Einst war es der Traum eines Reinhard Mohns, das ultimative Management zu entwickeln und auch so gut wie alles, listenmäßig erfassen und nach seinem Nutzen bewerten zu können.
Die Dame seines Herzens, verstand es recht geschickt, den Unternehmenspark ihres Mannes, zusätzlich zu seiner Philosophie weiter auszubauen, und auch stiftungsmäßig zu sozialisieren- bzw. zu medialisieren. Ein glückliches Händchen bei der Wahl der Aufsichtsratschefs, erbrachte zudem noch, ausgerechnet zu Zeiten, wo ein Genosse der Bosse und andere interessierte Führungspersönlichkeiten vom "Unternehmen Deutschland" und der Privatisierung auch noch des Hungertodes träumten, - recht interessante Kampagnen zuwege. Soviel Verantwortung, bedarf natürlich einer gesunden Übersicht und eines entsprechenden Bewertungssystemes. Über Standortrankings,
Bildungsrankings, Hochschul-Rankings und neben Krankenhausrankings, noch diverse andere Listings der Topprofiteure einer sozialen Marktwirtschaft, hätten dem alten Mohn mit Sicherheit zur Freude gereicht.
Politische Einflussnahme sowie
sonstigeAktivitäten, bleiben niemals ohne Folgen für die Gesellschaft. Und nach zehn Jahren, zusätzlichem, mitunter täglichem Betrümmern dieser Ansammlung von Medienkonsumenten mit Bertelsmann-Studien, - ganz bestimmt nicht. Oder will mir jetzt jemand erzählen, er kennt diesen Satz nicht; "Laut einer Studie der ...." ? Und dass mir jetzt keiner mit Verschwörungstheorie kommt, - und so. Es entspricht der ganz normalen Positionierung eines modernen Welt-Unternehmens, welches seine politische und gesellschaftliche Einflussnahme dafür erhält. Man sagt auch Marketing dazu. Lieben ja auch alle ganz schrecklich. Ganz besonders, wenn es darum geht, schicke neue Modewörter zu übernehmen, - und sich damit so richtig an der Front der Zukunft wohl zu fühlen oder zeitgemäß in Profit zu verwandeln. Zugegeben, - die Public-Relationabteilung, - ist hier etwas größer gesät wie normal. Und auch entsprechende Mädchenfreundschaften, werden intensiver gepflegt. Ich kann mich noch gut an Sendungen einer ganz speziellen Medieninstitution erinnern, in denen Mütter, - oh Verzeihung, - Familienmanagerinnen, - ihren Töchtern oder Söhnen vorwarfen, dass sie sich beim Bewerben um eine Lehrstelle, - nicht gut genug verkauften. Was zur Folge hatte, dass prompt am Tresen der Nation, vom erfolgreichen Verkauf des Nachwuchses geplappert wurde. Da muss man nicht erwarten, dass das in Sachen Wettbewerb, Rating, Ranking und sonstigen Arten der manipulierten Unmanipulierbarkeiten anders läuft. Denn selbstverständlich sind alle Herr ihrer Sinne, beim Bedienen auch des neuesten Klischees. Jeder liebt und profiliert seine Individualität über Vergleiche mit anderen, - ist nicht manipulierbar in seinem Kampf um Erfolge, - und absolut selbstständig beim endlosen Hetzen nach Anerkennung zum Tollsten, Schönsten und Besten. Und auch ansonsten, ist Ranking ja auch nichts ungewöhnliches. Hört man ja schließlich täglich. Das eine, muss auch jetzt nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun haben, - auch wenn es zeitgleich auf den Plan getreten ist. Und die kleinen sozialwissenschaftlichen Harmlosigkeiten moderner Sprachschätze kennen wir ja auch alle. Fragt sich nur, wer gerade die Modernisierung-, und vor allen Dingen, zu welchem Zweck macht-, oder gemacht hat. In der Regel, interessiert das dann weniger. Diese Wettbewerbsgesellschaft benötigt ja auch dringend Rankings. Irgendwie, muss man ja die Gewinner von den Verlierern trennen. Sonst kann sich keiner besser als andere fühlen. Es ist unglaublich wichtig, dass auch wirklich alles, - und damitmeineich auch wirklichalles, - unbedingt sein Leben und seine Existenz über den Erfolg- und Wettbewerbs-treibenden Charakter eines Vergleiches mit anderen erfährt. Und selbstverständlich dient alles nur zur Verbesserung. Wie unbeeinflussbar wir alle natürlich sind, bringt immerhin ein Comicranking, -
wenigstens auf den Punkt;
Klick macht dick.
Oha, - da wird ja richtig die Revolution geschmiedet. In Mannheim ist jetzt Katholikentag. Da darf ich mich als Heide, ja eigentlich gar nicht zu äußern. Aber ich mag Kirchentage. Da werden immer so ganz heimelige und wohltuende Sachen gesagt. Nach 97 vorherigen Katholikentagen, im Zweijahresrhythmus, - darf man da schon einen gewissen Standard erwarten. Und was soll ich machen? Die äußern sich ja auch über mich. Die sprechen nämlich immer vom; "wir", und vom; "unser".
Unser Lebensstil, ist nicht zukunftsfähig.
Sehe ich auch so, aber da bekomme ich jetzt Schwierigkeiten mit. Nach 98 neuen Aufbrüchen und ähnlichen Aussagen, weiß ich nicht mehr so recht, wen der gute Zollitsch damit meint. Ich kenne jedenfalls nicht gerade wenige Leute, die können sich nicht mal die Fahrt nach Mannheim leisten. Das liegt durchaus auch an Situationen und sogar Sanktionsmethoden, deren kluges händlerisches Geschick und forderndes Fördern, durchaus auch kirchlichen Segen fand. Oder sagen wir besser, drei agendual verplante Katholikentage langes Ignorieren nicht mittiger Lebensstile, deren Ausbeutung andere durchaus zukunftsfähig sehen. Aber die Grundaussage christlicher Aufbruchstimmung, wird dafür wieder mal mit eindeutig gewohnter Sehnsucht formuliert. Da wird einem ganz wohl und schummrig ums Herz.
"Wir sehnen uns nach einem Aufbruch zu einer menschlicheren, gerechteren und friedlicheren Welt."
Wir haben nämlich einen gesellschaftlichen
Zielkonflikt, - müsst ihr wissen. Warum geben wir die Kinder nicht gleich von Geburt ab weg? Steckt sie weg. Stopft sie weg. Plant sie weg. Integriert sie bequem in die Realisierung dessen, was eurer Eitelkeit zur Selbstbestätigung zur Genüge gereicht. Sie stören nur dabei. Macht sie weg. Unnötiger Ballast. Werft sie den pädagogisch vernünftigen Regeln zu euren Gunsten zum Fraß vor. Stopft sie in die Paläste sinnvoller Erziehung zum Gemeinwohl eurer Egozentrik....... Eurer Ziele!!!!! Sie haben es gut dort..... vielleicht sogar .... besser als bei euch. Was soll man denn sonst erwarten, ... in der Kälte? Erst realisieren, - dann die Studien wem's schadet, - dann den Konflikt sehen. Das ist alles so einfach, -, - und so unglaublich vernünftig, - nicht wahr? Jaja, - ich weiß. Das ist wieder mal höchst unsachlich. Warum sperrt ihr eure Sachen nicht einfach in den Schrank, - und lasst sie dort sterben?
Ok, ok, - diesmal gibt's keine Geheimnisse oder Hintergedanken. Nicht mal
wirre Gedankengänge meinerseits. Nein-Nein. Auch ansonsten, - alles ganz normal und voll
im grünen Bereich. Wirklich! Ehrlich! Ganz bestimmt! Habe mir nach lästiger
Zwangspause bezüglich bunter Bilder, - lediglich in einem Anflug von Wahnsinn,
einen Zehnerpack bespannter und fertig grundierter Leinwände gegönnt. Für einen Anhänger von; "Kann mir gar nicht glatt genug sein" - Untergründen, - ist Stoff anfangs ganz schön ungewohnt.
Und da bei diesen Versuchen, zwischen Längs- und Querfäden befindliche Zwischenräume auszufüllen, auch unbewusst Zwischenräumliches aus den vergangenen Wochen mit eingeflossen ist, - müssen zur existierenden Überschrift, noch einige hinzugefügt werden.
Vom libidinösen Grunzen religiöser Technofundamentalisten.
(Heidegger on the Rocks.)
Alltägliches zur platonischen Liebe im Karlsruher Feuerbachsaal.
(Dies ist ein wirklich ernst zu nehmendes Thema.)
Philosophische Betrachtungen zur optimalen Fadendicke von Netzstrümpfen,
... aus Sicht des Naturalisten und eines Anhängers von Sigmund Freud.
(Eine Debatte, welche der Naturalist, mittels ziemlich unfairer Methoden
und etwas deckender Farbe, zu seinen Gunsten entschieden hat. Er bekennt
sich aber zu einem latenten Hang zum Chauvinismus, da er nicht ein
einziges Mal, die Dame selber um ihre Ansicht gefragt hat. Mögen die
Röntgenaufnahmen späterer Jahrhunderte, - Aufschluss darüber geben.)
Das Tier im Raumanzug.
(Naja....)
Romeo hat Heuschnupfen.
(Die alltägliche Ästethik des Leidens, für besonders kunsttheoretisch verblöd.. ähhh... verblümte.)
Extraterrestrische Naturmedizin und kopfschmerzbedingte Hypersensibilitäten.
(Ich weiß, schwer zu verstehen. Sagen wir einfach, - Fenimore Coopers Lederstrumpf, ein wenig moderner adaptiert.)
Wie stapelt man Leinwandbilder platzsparend in Sammelmappen?
(Eine simple Frage begrenzter Räumlichkeiten.)
Aber die Wahrheit, - sieht natürlich ganz anders aus.
10.05.2012 von eb
Von der Erhabenheit.
Oder auch, - "Wirres zu Wirrem".
Aus der Reihe: "Kunst und Kuchen, Kultur zum Fluchen."
Nun gibt es ja immer noch Leute, die standfest versuchen zu erklären, -
was Kunst ist, - und was nicht. Auffällig wird dabei, trotz recht eindrucksvoller
Vermischungen untereinander, ein recht krass produzierter Unterschied zwischen rein philosophischen,
gesellschaftlichen sowie kunstmarkt-orientierten Ansichten. Und alles natürlich streng; "objektiv".
Bei allen drei Richtungen dieses, - anscheinend innerem oder strategischem Zwanges zur
Deutungshoheit, findet man einen Begriff aus der Kunsttheorie ganz besonders oft;
"Erhabenheit". Unsereiner vermisst da mittlerweile, unbewusst schon
automatisch, - die "objektive" Erhabenheit. Fragt mich nicht warum,
aber auch dies wird noch kommen, - dessen bin ich mir fast sicher.
Aber was soll's. Kuriositäten, zeigt man den kuriosen Zeigefinger erhabener
Ehrlichkeiten, die nicht vom Mythos der Erhabenheit leben, sondern sogar
während des Frühstücks, - erhabene Freude bereiten können. Unsereiner frönt
z.B. unverändert, liebend gerne den künstlichen Erzeugnissen, welche
innerhalb gesellschaftlicher Erhabenheiten in Richtung Kunst, immer noch
gerne mal mit einem erhabenen Naserümpfen begegnet wird. Und heute mache ich auch
mal, - ganz ungewohnt, aber doch meiner Ansicht nach, -
"erhabene Werbung".
Die Beschreibung kann ich mir zudem sparen, denn die ist im comicblog bereits schon viel besser vorhanden.
Solcherlei seelisch gestärkt, kunstbeflissen motiviert und fröhlich gestimmt,
treten selten erhabene Gedanken auf den Plan. Ich meine, - überlegt doch mal. 52 Seiten mal
43.2 Millionen Dollar. Auf vielen Seiten davon, sind sogar bis zu 6 Einzelbildern. Bei jedem einzelnen davon, kann ich jetzt
wahrhaft nicht weniger Erhabenheit sichten, als bei einem Lichtenstein. Eigentlich
eher mehr. Um ganze Welten mehr sogar. Und zugegeben, auch nicht so leidvoll oder ernst
erhaben wie bei Munch oder Picasso.
Wo immer man bei einem Schreienden Erhabenheit sichten - oder sich beim kubischen erhaben
die Geometrie durcheinander bringen will. Wobei ich mir jetzt sicher bin, dass ein paar
entrüstete Anhänger heimelig elitär Niveau-beflissener, ob dieses Vergleichs erhaben
den Kopf schütteln werden. Picasso zumindest, ist immerhin kunst-staatlich zertifiziertes Genie.
Und im Gegensatz zu den einfachen Geschichtchen eines Comic-Bildbandes, haben diese erhabenen
Werke, natürlich alle auch eine uuuunnglaublich tiefsinnige Legende.
Also sagen wir, - eher eine fröhliche Erhabenheit. Derzeitiger Investitionswert für evtl. spätere
Imobillienanlagen übrigens, - "12 Euro Fuffzig". Also im Ernst, - ich hab jedes
Bild davon genossen. Der Zeichner ist unbedingt jeden Cent wert. Jaja, - ich weiß. Es
sind natürlich keine Unikate. Ich bin mir aber sicher, dass Originale
existieren. Ich fordere deshalb, dass das Original des vorletzten Bildes,
bei Christi's, - minimum einen Marktwert von 10 Mill. Dollar erreicht. Und
jetzt erzählt mir bloß nicht, dass das verrückt klingt. Es ist lediglich
frei von objektivem Stuss oder Erhabenheit. Und da man den Wirrnissen bereits
schon erlegen ist, - bleiben wir noch ein wenig beim Thema Erhabenheit.
Klick macht dick.
"Ich bin gerade ziemlich wichtig, weißt du?"
"Ahhh, - du auch?"
"Naja, gestern war ich ganz besonders wichtig, - deshalb kann ich es heute etwas langsamer angehen lassen."
"Ja, der Stress ist schlimm. Aber das muss man in Kauf nehmen, wenn man wichtig ist."
"Du sagst es. Das Schlimme ist, dass die Leute das nicht verstehen. Die sehen immer nur die Wichtigkeit, aber nicht die Arbeit dahinter."
"Du meinst Karl-Heinz den Wichtigtuer?"
"Ja, schlimm nicht?"
"Schlimm? Von nichts ne Ahnung, - aber einen auf wichtig machen."
"Na, ich nehm den gar nicht mehr wichtig."
"Das wird wohl das beste sein. Übrigens, - was ich mir gerade überlege. Meinst du, du kannst deine Wichtigkeit so einrichten, dass wir heute Abend gemeinsam essen gehen könnten?"
"Bin ich etwa für dich wichtig?"
"Öhmm, - wie meinst du das?"
"Naja, wenn ich gerade so wichtig bin, könnte dir das schon Vorteile verschaffen."
"Meine Güte, du nimmst dich aber ziemlich wichtig, oder? Ich sag dir was, für mich bist du überhaupt nicht wichtig."
"Na, dann vergessen wir das wohl mit dem Essen."
"Du wärst tatsächlich mitgekommen?"
"Eigentlich schon, aber da wusste ich noch nicht, dass ich total unwichtig für dich bin."
"Aber, - ich meinte das doch ganz anders."
"Wie denn?"
"Na,ja, - eben anders."
"Wie anders?"
"Ach Herrgott nochmal. Ich mag dich einfach. Ist das für dich unwichtig?"
"Nein, - ist es nicht. Wenn du mich wichtig nimmst, nehm ich dich auch wichtig. Auch wenn du eigentlich nicht so wichtig bist. Aber das einzig wichtige ist doch, dass du dich selber wichtig nimmst."
Öhmm, versteh ich das jetzt? Ach was, lass uns einfach zusammen essen gehen.
Unsereiner hat sich ja schon des Öfteren, über diesen merkwürdigen Mix aus, - als Objektivität verkaufter Subjektiviät einer sogenannten Elite aufgeregt, welche dann versucht das Subjekt zum verwertbaren Objekt zu erklären, - und dann selbst noch am Tresen im ver-beamteten Satz; "Das muss man sachlich sehen" endet. Nun wirft unsereiner, die mitunter schwer zu blanken Phrasen zerstörten Sprachschätze elitärer Hochkulturen, nicht unbedingt denen vor, welche glauben darüber besonders gut bei den Mädels anzukommen, - sondern eher denen, - welche sie unter's Volk mischen. Und eigentlich heißt es ja auch; dass insbesondere innerhalb wissenschaftlicher Betrachtungen, Alltags-sprachliche Begrifflichkeiten keinen Platz hätten. Diesbezüglich könnte man sich z.B. Gedanken über mangelhafte oder fehlende Wissenschafts- oder auch Kunstkommunikation zur Vermittlung geistiger Höhenflüge an die breite Masse machen. Wozu übrigens nicht nur die Medien, sondern insbesondere auch die Lehrer gehören. Und wenn man sich dann mitunter anschaut, wie sich z.B. die; "platonische Liebe", von einer Zeitschrift, über den Lehrkörper, zum Schüler fortpflanzen kann, - ohne, dass dabei einmal Platons fiktiver Dialog "Symposion" behandelt wird, dann ist mitunter dem irritierten Kratzen am Kopf, - wenig entgegen zu setzen. Aber zurück zum alltäglichen Nichtgebrauch, alltäglich gehörter Worte bei denen, welche eigentlich, zugunsten der Seriösität, tatsächlich darauf verzichten sollten.
Da niemand, ständig und ununterbrochen rum-reisen kann, bleibt es bei Bildrecherchen nicht aus, sich neben den sonstigen erreichbaren Literaturwerken, zugunsten zusätzlicher und leichter zugänglicher Betrachtungsmöglichkeiten, entweder aufs Internet oder/und auf die berüchtigten dicken Bildbände über Kunst und ihre Resultate zu verlassen. Da unsereiner sich eines Familien- und Freundeskreises erfreut, welcher die privaten Vorlieben für bunte Bilder kennt, ist er, über ein halbes Leben lang gesehen, neben den Eigenkäufen, doch leidlich, (und natürlich glücklich und dankbar darüber), reich gesegnet, mit Geburts- oder anders-täglichen Geschenken in dieser Richtung. Tatsächlich gehört sogar ein uralter Schinken zur Geschichte der Kunst, des Kunsthistorikers Richard Hamann aus dem Jahr 1933 dazu. Der letzte Bildband dieser Art, stammt aus dem Jahr 2008. Bei Büchern dieser Art, welche mit Untertiteln wie z.B. "Kunst verstehen" glänzen, bin ich allerdings immer direkt misstrauisch. Denn besonders im Jahrzehnt, dieses mehr als zweifelhaften werkanalytischen Objektivismuswahns zum Erlernen methodischem Erkenntnis-Managements, weiß man oft nicht, aus welcher realen Küche die eigentlich kommen.
Hmmm, - wirklich schönes Thema. "Eine Aufforderung zum bloggen." "Macht mehr kleine blogs auf." Da schließe ich mich gerne an. Dass der eitle Hahnenkamm aus'm Web2.0 bei der re:publica glatt mal was vernünftiges zusammen gestammelt bekommt, - ist doch mal was. Und da sind wir auch gleich beim Sinn. Diese herrlich mögliche Vielfalt, in all ihrer Widersprüchlichkeit, die man in kein System drücken könnte. Was ist z.B. der/die richtige blogger/in? Was schreibt er/sie? Wie benimmt er sich? Sascha Lobo eitel? Paaah. Anfänger gegen mich. Wenn ich meine Haare so behandeln würde, würde ich den glatt um nen Meter überragen. Bin ich eitel? Natürlich. Soll man so tun als nicht? Kann man darüber schreiben? Will man darüber schreiben? Wäre das authentisch? Authentisch, - nicht authentisch? Wie denn? Mal will man kotzen, mal will man lachen, mal will man was schreiben mit dem man gerade gedanklich so richtig beschäftigt ist. Die einen erzählen gerne aus dem eigenen Leben, die anderen nicht. Wie oft bloggt man? Täglich, dreitägig, wöchentlich, monatlich? Jeder/jede hat Lebensumstände, die das Maß und die Lust mit bestimmen. Bloggt man über sich selber, oder über anderes? Beschäftigt man sich gerade mit sich selber, - oder mit anderem? Was interessiert einen, was liebt man, was hasst man? Was erfüllt einen mit Leidenschaft, - was mit Abneigung? Wie bloggt man? Frei nach Schnauze, akademisch, verklemmt, verkünstelt, Bachelorarbeit, Doktorarbeit, Geschichten, Artikel, Wortfetzen - oder neblig und auch unterschiedlich wie oft unsereins? (Ich will mehr Nebel- und Kunstblogs, - statt Finanzblogs ;-). Welche Art des Schreibens liegt einem am nächsten? Auf welche Art sortiert man besten seine Gedanken? Wann sieht man einen Sinn im Sortieren, - wann nicht? Will man sie alle mitteilen,- oder doch lieber gefiltert?
Meine Güte, - jetzt muss ich auch noch so tun, als täte mir
was leid.
So ne Agenda ist eine feine Sache. Man überlegt sich was, macht einen Plan
wie man das in einem zeitlich ab-steckbaren Rahmen Stück für Stück
realisieren kann, - und hakt die Geschichte dann auch genauso Stück für Stück ab.
Und ist das Ding dann fertig, - geht man zum nächsten Job. Dass die abgehakten Sachen dann noch anfangen zu maulen, - konnte ich doch nicht wissen. Gesundes Management und Projektbearbeitung erfordert nun mal konsequentes Durchziehen der Sache.
Die Folgen, - kann man natürlich nicht absehen. Laut'n paar Studien der
Bertelsmann-Stiftung, hätte das alles gut ausgehen sollen. Und die
Arbeitgeber ham auch nichts anderes gesagt. Kann ich doch jetzt nix dafür.
Und wenn doch, - Tschuldigung eben. Machen wir halt nen Mindestlohn. Ist ja nicht so, dass ich nicht schon immer dagegen war. Ich hab nur ne Agenda erfüllt.
Was glaubt ihr denn, wofür so ein Bundeskanzler gut ist?
Gut, - der kann mal eben so eine Mediendemokratie
aus dem Hut zaubern, den Mainstream über ein paar Girlfriends wie
Friede und Liz über den Haufen nageln, den Arbeitsmarkt und das
Sozialsystem umkrempeln, den Finanzheinis und Arbeitgebern ein
bisschen was unter die Arme greifen, das Gesundheitswesen durch
die medizinisch verantwortliche Dame des Hauses in Grund und Boden stampfen,
und noch ein paar Extrakleinigkeiten, die, wie ich hörte, ebenfalls ein bisschen
was für Unmut im Banken- und Finanzsystem gesorgt hatten. Das ist alles.
Mehr is nich drin. Neben so einem Arbeitsmarktreförmchen,
hat man noch ne Menge anderer Sachen zu erledigen. Ebenfalls nach Plan,
- versteht sich. Ganzheitliche Wirkungslogik, - und so. Na, ihr wisst schon.
Also jetzt mal ehrlich Leute. Meint ihr etwa, das war mein
Plan?
Ich fand's nur gut, - weil man damit den Wettbewerb ankurbeln konnte.
In jeder Hinsicht. Dass die Arbeitgeber so egoistisch sein würden,
konnte sich unsereiner doch nicht vorstellen. Wir fanden die alle
ganz nett. Haben uns ja sogar geholfen und
beraten.
Meine ganze Truppe damals, - hat die nett gefunden. Seit Ludwig Erhards Neolallallalib-Gedöhns,
glaubten schließlich alle, dass der Markt von sich aus sozial ist. Ganz besonders die Profiteure
darin. Sonst hätte sich doch nie ne alte Druckerei weltweit zu einem der größten Medienimperien
entwickeln können, der sich Deutschlands halben Fernseh- und Zeitungspark unter den Nagel reißt.
Klick macht dick. Vorgeschichte:
Nachdem der Heide und der Priester sich am Samstagabend erfolgreich und ziemlich
heftig mit Rotwein abgefüllt hatten, - war der des Alkohols eher ungeübte Priester, am nächsten Morgen so daneben, dass der Heide sich aus purer Menschenliebe und Sorge um dessen Arbeitsplatz heraus gezwungen sah, die Kutte des heiligen Mannes als Verkleidung zu verwenden, - und die Sonntagspredigt zu übernehmen.
Predigt:
Für die rationale Seele, wird es immer ein Geheimnis bleiben.
Für die weite Seele, ist es eine Weisheit. Die Bibel ist ein Buch. Nur ein Buch.
Nichts weiter. Aber es ist "das" Buch der Gleichnisse. Es ist die Sammlung all dieser alten Geschichten, welche die Lebenden mit den Toten verbinden. Welche uns ihre
eigene Welt weitererzählen, und uns nicht damit alleine lassen, unsere Welt nur
aus der eigenen Hülle betrachten zu können. Und es ist das Buch derer, die
die Geschichten gehört haben, und uns als Tote im selben Buch, ebenfalls ihre Ansichten
darüber schenken. Angesichts dessen, was aus der Bibel wurde, bleibt nur
die betrübliche Feststellung, dass aus den Christen, - Rationalisten wurden.
Welche die Aussagen hunderter, auf eine reduzieren.
Welche den Blick durchs Fenster, - mit Geist verwechseln.
Und den Glauben an sich selber, mittels göttlicher Legitimation, - mit Spiritualität.
Und so erklären sie, aus dieser Hülle heraus, mit voller Insbrunst,
quer durchs offene Fenster, - das Wort Gottes.
Und schlimmstenfalls, - sogar noch ihn selber. Dabei ging es bei Gott,
eigentlich nur um den Glauben an ihn, und nicht um den Glauben an die
Erklärungen derer, - welche an ihn glauben.
Gläubiger Zwischenrufer: Ich verstehe das nicht.
Priester: Mein Sohn, ... wer die einfachsten, eigentlich allen Menschen zugänglichen Gleichnisse, nur noch themenbezogen
oder gar nicht mehr nachvollziehen kann, - ist vom kleinen schwarzen Loch
im Himmel abhängig, - welches ihm die Welt erklärt.
Dort wird er glauben, denken, lieben, hassen, fühlen, leben, - und sterben. Und der
nächste, der das Loch stopft, nimmt dort auch den Kerzen auf den Gräbern den Sauerstoff.
Gläubiger: Um das zu verhindern, - glaube ich ja.
Priester: Deshalb nennt man Kirchentüren, - auch gerne Tore zum Himmel.
Klick macht dick.
Gut, gut. ... Nachdem sich unsereiner von liebevoller Seite mal wieder ein paar hinter
die Ohren abgeholt hat, weil er sich erneut vom täglichen Politgedröhn
hat mitreißen lassen, ... back to the roots. Und deshalb natürlich auch
wieder mit etwas Farbe. Am nächsten bunten Bild, ist man aber leider noch
dran. Also bleibt nur eines der vielen Selbstbildnisse aus dem "quick and
dirty" Karton.
Man könnte auch Profil dazu sagen. Die Kästchenleser sozialer
Netzwerkereien und HR-Manager, - kennen das ja. Wobei ich mir sicher bin,
dass ich dies auch tatsächlich bin.
Oder nicht? Oder doch? ..... Anyway, - Authentizität ist so eine
Sache. Und eigentlich, geht es generell genau darum.
Denn so profan die Überschrift als Satz auch sein mag, so steht sie doch, mitunter
sogar Wort für Wort, - für einen Vorgang, über den sich
ganze Generationen von Psychoanalytikern, Philosophen, Schriftsteller und
Künstler Gedanken gemacht -, aber offensichtlich, und ganz speziell während
der letzten 15 Jahre, auch wieder zugunsten ganz besonders marktkonformer Mechanismen,
- vergessen haben. Zusammengefasst, - könnte man es grob als das Erkennen des eigenen
Ich's, - aber auch die reflektive Auseinandersetzung damit bezeichnen.
Sinnigerweise, gibt es aber auch immer eine Art Wechselspiel mit dem, -
was man selber in sich sehen möchte, aufgrund dessen, was andere in einem sehen wollen.
Und da deren Sicht mitunter genauso krumm ist wie die eigene, führt das nicht
selten zu eigentümlichen Dingen. Wobei in den seltensten Fällen, diese
Eigentümlichkeit in Frage gestellt wird.
Weshalb ich mich darüber auslassen möchte, beruht zusätzlich deshalb auch ein
wenig auf der Freude über eine
Ausstellung des Kunstvereins Freiburg.
Welche sich auf der Verwendung des Satzes; "Ich ist ein anderer", durch
Jean Nicolas Arthur Rimbaud bezieht. Genau dem französischen Dichter,
der für die Kunst selber, - nach eigenem Höhenflug darin, - nur noch Verachtung
übrig- und ihr komplett den Rücken gekehrt hatte. Etwas näher wird der
Zusammenhang, vielleicht durch den zusätzlichen Auszug eines Briefes von
Rimbaud, 1871 an seinen Lehrer Georges Izambard;
Es ist falsch zu sagen: "Ich denke". Es müsste heißen; "Man denkt
mich".
Es wäre ja auch zu schön gewesen, tatsächlich ernsthaft mal annehmen
zu dürfen, - dass wenigstens ein einziges gesellschaftlich-politisches
Thema, tatsächlich mal ohne diesen perversen sozialen
Spaltungswillen
betrachtet wird. Dass man den Kompromiss zum Sparen mal wieder dort
fadenscheinig ansetzt, wo man sowieso die Armut willentlich hin verpflanzt hat,
scheint sich zu einer Art Freibrief entwickelt zu haben, - ein und das gleiche
Thema für alle, mit zwei verschiedenen Schuhen anziehen zu dürfen.
Hinterhältiger kann man die Doppelmoral dahinter nicht mehr zeigen. Eine
Zuwendung vom Familienministerium, fällt bei HARTZ-IV-Empfängern dann
plötzlich unter's Arbeitsrecht. Geld was eigentlich formal ausgezahlt wird,
wird verrechnet und indirekt wieder eingenommen, damit der
Beziehungsberechtigte davon nichts sieht. Bürokratie mit Erziehungswillen.
Da kann man auch gleich grob und vollkommen unsensibel sagen, ihr kriegt
nix, - fertig und aus. Die Grundaussage ist deshalb keine andere;
Freie Wahl zwischen Familie und Kinderkrippe, sowie
Zuwendung auch für elterlichen Aufwand, - nur für eine Klientel nach unserem Geschmack.
Da nutzt auch kein Dementi mehr am späten Nachmittag. Das macht es nur noch schlimmer, denn mittlerweile weiß jeder, was eine Zeitungsfahne zum Abtesten des Meinungsbildes ist.
Es fällt immer schwerer,
darin lediglich nur diesen unseligen Generalverdacht und Bevormundungs-
willen aus dem Elfenbeinturm zu sehen, mit welchem anscheinend immer
noch unverändert angenommen wird, dass Arbeitslose liebend gerne auf
der faulen Haut liegen und sich bequem dafür bezahlen lassen.
Angesichts der Anzahl prekär Arbeitender, welche zusätzlich HARTZ-IV beziehen
müssen, - weil es einfach nicht reicht, - ist dieser Generalverdacht
einmal bereits schon lange widerlegt, - dient aber unverändert
als Makulatur für einen abstrusen und schwerstens asozialen
Willen zur Zweiklassengesellschaft. Bereits schon die Argumentation
lässt keinen anderen Schluss zu. Während einmal die Rede davon
ist, dass die; "allermeisten" Eltern verantwortungsbewusst genug
sind, um eine Wahl selber zu treffen, - spricht man im Kontext von
HARTZ-IV Empfängern, fast schon mit blindem Automatismus, vom
Anreiz zur Verweigerung von Kinderkrippen zugunsten zusätzlicher
Geldeinnahmen. Freie Wahl also nur für Leute mit Glück, aufgrund
"noch" existierender Selbstbestimmung,
durch einen "noch" existierenden Arbeitsplatz. Wie hieß es so schön?
"Arbeit macht frei".
Frau Schröder
vermutet Schwarmintelligenz in der Koalition. Unglaublich. Was ich immer sagte, - das kommt dabei raus, wenn man digitalisierte Wissenschaftsesoteriker wie Peter Kruse liest. Keine Ahnung vom
Internet, aber nett klingende Wortfetzen, mit denen Halbbildung
Qualitätsjournalismus beeindrucken kann, - benutzt die zeitgemäße
Politikerin immer gerne. Da entspricht die Haltung zum Thema Betreuungsgeld
so ziemlich exakt dem Quell des Grundes. Denn immerhin war es diese
merkwürdige Nach-Koalition zwischen Bertelsmann und CDU, nach dem
rot-grünen Regierungswechsel mit Stiftungsbündnis, welche das Thema
Kinderkrippe zur frühkindlichen Betreuung durch v.d. Leyens Gnaden
und Liz
Mohn's ideologischer Unterstützung zur Seerienreife
brachte. Die Dinger sind zwar, auch trotz neuer Familienministerin
noch lange nicht fertig, aber die Schuld daran, reibt sich unverändert
weiter am Satz; "Familie gewinnt". Gelebte Doppelmoral christlicher
Überzeugungen mit Wirtschaftsflügel(n) im Nacken. Den ursprünglichen
Heilsbringern
neoliberaler Agendaprosa, fällt auch nichts besseres ein, als die
Mottenkiste mal wieder für Probleme in der Bildungspolitik zu öffnen.
Kunststück, - bei unter Dreijährigen. Denn ... merkwürdig, - die ständige
Verwendung des Kürzels; "KITA". Meines Erachtens, geht es beim
Betreuungsgeld um die familiäre Konkurrenz zur Kinderkrippe.
Im agendualen Altlastenheft
FAZ, sieht man sogar Glaubensfragen und Grabenkriege, die selbst noch Unionsfrauen um Volker Kauder herum zum heulen bringen.
Ausgerechnet um Kauder herum. Gott steh mir bei. Fehlt nur noch, dass Annette Schavan
föderale Krokodilstränen vergießt. Was soll's. Wenn sie es denn mal ehrlich täten.
Aber dann doch bitte nicht wegen Geld.
Die Welt der Fundamentalisten, ist fürwahr eine der merkwürdigsten Formen menschlicher Interpretationsfreude zum Formulieren gezielter Eigenvorstellungen. Weshalb sich natürlich insbesondere die christliche Pädagogik berufen fühlt, dem Fundamentalismus fundamental entgegen zu wirken. Solcherlei postmoderne Fundamentalismen mit europäischem Fundament und dementsprechend fundierter Kurzsicht, sind selbstverständlich eine typische Männerdomäne, welche doch leichte Schwierigkeiten bereitet, sich gegen die fundamentale Einsicht zu sträuben, dass es gar nicht genug Zimmermänner geben kann, die man dafür tatsächlich opfern könnte. Aber was weiß ein Heide wie ich, schon vom tief spiritualisiertem Fundament männlicher Glaubensdogmen und der fundamentalen Fundamentalismuskritik fantastisch findiger Fundies. Ja, - ohne die entsprechende religiöse Führung, ist sich diese fehlgeleitete blasphemische Seele, sogar nicht mal zu schade dafür, zur ketzerischen Ansicht zu gelangen, dass es wohl die
Frauen sein werden, - welche als Letzte noch fähig sind, - der Welt mit Vernunft und Herz begegnen zu können. Und alles mit frischem Sprachcharme, - und ganz ohne ein altes Buch zum Ablesen.
Was einen immer wieder den Kopf schütteln lässt, sind diese
Spontanreaktionen mit unmittelbar folgendem Griff aus der Klischeekiste
rhetorischer Regelkreisläufe. Wenn man sich über den Zustand mokiert,
dass diese sogenannte Moderne es offenbar darauf anlegt, - jeden zum
Verkäufer zu machen, - kann zumindest unsereiner, mittlerweile auf
eine nicht unerhebliche Anzahl des unmittelbar darauf folgenden
Schmetterns der Frage verweisen; "Hast du was gegen Verkäufer?".
Das auffällige dabei ist, dass der größte Teil dieser Fragesteller
rein beruflich gesehen, - eigentlich gar keine Verkäufer sind.
Was nur die irritierende Vermutung zu lässt, dass sie es trotzdem
bereits schon wurden, - und der Grund meines Einwandes eigentlich berechtigt
wäre. In den Fällen, wo der Fragesteller dann tatsächlich zur Garde der
Berufs-Verkäufer zählt, könnte ich Verdruss bezüglich möglicher Aversionen gegen
diesen Berufsstand absolut verstehen, - aber auch hier, - scheint man nicht
mehr zwischen Beruf und gesellschaftsweiter Berufung unterscheiden zu wollen.
Deshalb, - werde ich wohl nochmals meine eigenen Ansichten darüber versuchen
müssen, - zu verkauf... äh, - zu erläutern.
Man muss schon ein wenig arg naiv sein, wenn man im realen Status der
Mentalität europäischer Politiker, so etwas wie soziales Bewusstsein
bzw. gar humanitäre Grundüberlegungen erwartet. Frankreichs
Noch-Präsident Sarkozy verfügt mit Sicherheit über ausreichend Analysten, welche die Auswirkungen einer zehnjährigen Agenda im Nachbarland, - auch anhand der Auswirkungen davon auf die Menschen beschreiben könnten. Dass er diesbezüglich genauso ignorant
ist, wie unsere inländischen Helden kalter Ökonomie und reiner Fixierung auf
marktwirtschaftliche Machtstrukturen, müsste mittlerweile eigentlich auch dem
letzten aufleuchten. Dass HARTZ-IV nichts anderes gemacht hat, als
Arbeitslose in prekär Arbeitende zu verwandeln, welche eine ganz neue Form von arbeitender Armut gebildet hat, die durchaus stellenweise mit Situationen in Entwicklungsländern vergleichbar ist, - interessiert da weniger. Wichtig ist ein Profil. Gelerntes Marktkauderwelsch, dessen Lehrer die waren, die man eben auch selber begünstigt hat. Profil, - ist das Zauberwort. Genormter Wiedererkennungswert, - um eine Person im einem spezifizierten Umfeld einschätzen zu können. Letztendlich, - der Markenkern. Die ultimative Unterwerfung, - unter eine zeitgemäße Sprache, eine zeitgemäße Mentalität, eine zeitgemäße Moderne. Eine Sprache, eine Mentalität, eine Moderne, - deren Oberfläche nicht mal mehr ansatzweise imstande ist, - über die eigene Dummheit der eigenen Entmenschlichung hinaus zu schauen. Ob nun alte Agendaritter aus Seeheimer Kreisen die Troika mit marktwirtschaftlicher Vernunft machen, ob Grüne vom "New Deal" labern, Piraten außer Marketing nichts in der Birne haben was man irgendwie als Tiefsinn außerhalb von Markt-Klischees bezeichnen könnte, - oder die Konservativen die christliche Händlerseele sowieso dem Marktgott übergeben haben, - es bleibt beim Niedergang all der Dinge, zu welchem die Menschen tatsächlich fähig sind. Auch im Guten. Aber gerade dies, - ist ja nicht vernünftig. Nicht ökonomisch gedacht. Nicht rationell genug. Wirtschaft ist zum Profitgehampel weniger geworden. Kunst zur Spass- und Spielkultur von halbseidenen Ignoranten und Marktfetischisten. Und Humanität, - zum vergessenen Wort der Selbstgefälligkeiten. Warum ist mir einfach nur noch so schrecklich kalt?
15.04.2012 von eb
Die Unverbesserlichen.
Aus der Reihe: "Zivilisation und Barbarei."
(Oder auch, - frisch und fröhlich in den Montag.)
DIN-A4, Tusche Klick macht dick.
Die erste diplomatische Mission nach AP-73, wurde von einem Joint Venture
aus mehreren großen Kosmetikfirmen finanziert. Nach einer Analyse
des Handels mit Lippenbalsam und ähnlich orientierten Pflegemitteln
auf diesem Planeten, herrschte eine wahre Goldgräber-stimmung
in diesem Marktsegment.
Das anfängliche Misstrauen der Einheimischen, gegenüber den Fremden von
der Erde, - wich bald der freudigen Akzeptanz von modifizierten Lippenstiften, welche
bei der ersten Kontakt-aufnahme verteilt wurden, wie die Glasperlen
eines Christoph Kolumbus in früheren Zeiten. Beinahe, wäre die
Unternehmung aber in einem Fiasko geendet, als aufgrund der
Unverträglichkeit von irdischen Konservierungs- und Farbstoffen
schlimme Entzündungen auftraten, und sogar einige unmittelbar damit
verbundene Todesfälle zu beklagen waren. Was man aber vertuschen konnte,
und schnellstens die Strategie ändern ließ, indem das Know-How der heimischen Hersteller
von entsprechenden Produkten integriert-, bzw. in einer der ersten
Fabrikations-stätten auf dem Planeten selber konzentriert wurde.
Mit der Zeit, entwickelte sich fast wie von selber, eine umfangreiche
Zulieferindustrie, mit deren Hilfe es gelang, die gesamte irdische
Produktpalette entsprechend zu modifizieren und herzustellen.
Der Aufbau eines nachfolgenden und umfassenden Zwischen- und Endhandels,
unter Verwendung heimischer Arbeitskräfte, gestaltete sich dagegen eher
holperig. Die Bevölkerung des Planeten war zwar sehr zahlreich, aber die
Infrastruktur des Verkehrswesens, im wahrsten Sinne des Wortes prä-industriell.
Erst als man zwei irdische Transportunternehmen als Logistik-Partner mit
ins Boot holte, war es möglich, eine einigermaßen stabile Versorgungslage
für die übergroße Nachfrage zu realisieren.
Glücklicherweise, hatte man
am Anfang rechtzeitig erkannt, dass irdische Werbe- und PR-Strategien
hier nur sehr überlegt adaptierbar waren. Bezüglich menschlich erotischer
Komponenten, hätte man fast um ein Haar verpasst, die gesamte
männliche Bevölkerung des Planeten, als potentielle Käufer für Lippenstifte
zu gewinnen. Diesbezüglich, wurden übrigens die männlichen irdischen
Angestellten auf dem Planeten verpflichtet, während
der Arbeitszeiten, selber die Farbenpracht der eigenen Erzeugnisse
zur Schau zu stellen. Was anfangs schweren Unmut hervorrief. Im Besonderen
die Produkte mit verschiedenen Geschmacks- und Duftnoten betreffend.
Da diesbezügliche Empfindungen der Einheimischen, sich doch
erheblich von entsprechenden menschlichen Bevorzugungen unterschieden,
konnten anstehende großflächige Streiks von irdischen Mitarbeitern,
nur durch die Anerkennung entsprechender Benutzung als Arbeitskleidung
- sowie deren steuerliche Absetzbarkeit verhindert werden. Mit der
Zeit, entwickelte sich daraus aber auch eine ganz neue Moderichtung,
- speziell in Richtung blauer Farbtöne. Die sich nach einigen Jahren,
sogar planetenweit ausbreitete.
Hihi, - das
Ganze, ... scheint sich bitter zu einem Grabenkrieg zwischen zwei Extremen zu entwickeln.
"Nehmt das, ihr verdammten Piraten und Anti-Acta-Bewegten", meint da glatt
einer dieser Facebook-Adepten mittlerer Hirnrindenaktivitäten. Jetzt warte
ich automatisch auf; "Nehmt das, ihr verdammten Anhänger der Ausbeuterei von Urheberrechten anderer und entsprechender Contentkontolle," .....
"Nehmt das, ihr Idioten, die ihr euch sinnlos am Grabenrand zugunsten der
Interessen anderer abschleifen lasst." - wäre wohl der sinnvollere
Grabengesang. Was soll's. Schlachtengesang und Wolfsgeheul an allen Fronten.
Die totale Verteidigung des Alten auf der einen- und die absolute Verteidigung
des Nichts, - auf der anderen Seite. Und keine Sorge, - dass dieser Sängernatur gerade
nichts besseres eingefallen ist, als uralten verkrusteten Strukturen bewusst
oder unbewusst nach dem Maul zu wüten, - ist auch mir bewusst.
Also, - liebe Pawlowsche Hunde, - pflegt euer Gebiss.
Dass hier ausgerechnet sogar die werbestrategische; "Buy your friends" - Kultur,
auf dem Ober-content-Klau; "facebook", für Internet-Kritik herhalten muss,
birgt zudem eine besonders groteske Variante gelungener Satire in sich. Auch, dass der Mann ein
wirklich abstruses und höchst eigenwilliges Kunstverständnis hat,
- ist mir nicht entgangen. Für mich ist z.B. auch Straßenmusik, - durchaus Kunst.
Den Erfolgreichen etablierter Strukturen zuzuhören, entspricht ungefähr
dem Bewusstsein von Leuten, die bei Amazon Bücher wie z.B.; "in einem
Monat zum Buchmillionär", - kaufen, dann glatt noch mit dem Schreiben
anfangen, - und sich später wundern, dass die Realität irgendwie anders
aussieht. Ob der Kerl nun Erfolg hat oder nicht, interessiert mich
dabei aber überhaupt nicht. Gerade populäre Leute, sollten sich ihrer
Verantwortung bewusst werden. - Fehlanzeige.
Blöderweise, spricht der Mann mit dieser Argumentation, eindeutig gegen
diese verkrusteten Strukturen, die er selber verteidigt.
Und merkt das nicht mal. Zudem sollte er sich einfach etwas besser über die Dimensionen
seines eigenen Marktes und die realen Chancen, - z.B. auch durchaus
für Straßenmusiker informieren, - bevor er hier die große
King-Käse-Glocke raus hängt. Und was mich selber betrifft, - hihi, -
ich liebe es geradezu, - (Nicht)Kunst als exzentrisches Hobby zu betreiben ;-)
Aus purem Protest gegen das, was dieser Herr hier ohne jedes Nachdenken besingt.
Im Elfenbeinturm, ist es immer einfach, Wutanfälle zum eigenen Gunsten
zu zelebrieren. The Show must go on.
Doch das Schlimme ist einfach, dass ich bezüglich der Verlogenheit der
Piraten, dem Mann leider auch absolut zustimmen muss.
Dies geht sogar bis in den unmittelbaren privaten Rahmen hinein.
Bis auf eine einzige wirklich mehr als intelligente Ausnahme darin,
welche diesem Umfeld mittlerweile auch den Rücken gekehrt hat, - kommen
aus dieser Ecke auch nur Phrasen, hoch-ideologische Spontanreaktionen und
Netzliedergesänge mit den immer gleichen abgedroschenen Parolen,
- welche aber bei Mac-Apps und Spielekultur, - merkwürdigerweise dann eine mehr als
doppelmoraline und wirklich eigentümlich scheinheilige Haltung an der Kasse einnehmen.
Wo ich dem Mann ebenfalls recht geben muss, ist die generell ständig
spürbare, ignorante mentale Einstellung unter diesem Fußvolk der
sogenannten Befreier des Inhalts. Auch mein Empfinden, deckt sich schmerzlich
mit seiner Aussage, dass es für diese Leute anscheinend keine Kultur- und
Kunstschaffenden gibt, - sondern lediglich deren frei abgreifbare Resultate.
Aber auch diese wieder mit dieser scheinheiligen Separation bezüglich
eigener Vorlieben und Geschäftsfelder. Auch die ständige aufgeblasene
Überprofilierung als Fachleute des Internets, - geht mir mittlerweile,
zwecks fehlender realer Grundlage dahinter, - einfach nur noch auf den Nerv.
Die wirklich ernst zu nehmenden Kompetenzen
hier, schaffen es zumindest eindeutig zu einer etwas differenzierteren Sicht.
Auch daran, könnte man bezüglich einer etwas arg zentrierten Sicht
aus dem Entwicklerambiente für Software heraus, - herummäkeln. Was ich aber
nicht tue, - denn mehr als erfreulicherweise, geht das Ganze ja anscheinend
auch ohne dieses ideologische Grabenbrandgeschrei von beiden Seiten.
Schon merkwürdig, wie schnell sich Dinge ändern konnten, und trotzdem gleich blieben.
Mit der Zeit, lösten sich die Gesprächsgruppen eher in mentale
Zugehörigkeiten, denn in politische, gesellschaftliche oder berufliche
Richtungen auf. In einer Ecke, saßen die Phrasendrescher, die Verurteiler,
die Abgrenzer, die Haßerfüllten, Henker, Elitären, Treter und Helden.
Die, welche genau wussten, - was richtig ist.
In einer anderen wiederum, - die Welterklärer, die Technokraten, die Religiösen,
Esoteriker, Ideologen und Steuermänner. Die, welche genau wussten, - wie alles richtig
werden würde. Und mit ihren Büchern und Weisheiten winkten, - aus endlosen
Vergangenheiten heraus. Er bevorzugte die Ecke wo Sätze fielen
wie; "Was hältst du davon?", "Was meinst du dazu?",
"Glaubst du wirklich?", "Macht es Sinn, - dass ...?". Die Unsicheren,
die Zweifler, - die Frager, Träumer, Sucher, Sanften, Getretenen und Ratlosen.
Aber auch die, welche sich aufbäumten, gegen die endlosen Erklärungen, die endlosen
Weisheiten und Tritte einer Geschichte.
Dabei saßen sie alle im gleichen Boot. Aber jeder wollte in eine andere Richtung.
Auf dem gleichen endlosen Meer, - in der gleichen endlosen Nacht, - im gleichen
nicht mehr zu besänftigenden Sturm. Aber alle über den gleichen unerreichbaren Bootssteg.
Aus genauso vielen Gründen, wie es dem Meer egal sein kann, - wieviel Boote
es verschlingt. Deshalb waren sie hier. Hier, - an diesem gottverlassenen Ort. Am Ende einer Welt,
- die alle verlassen wollten. Deshalb saßen sie getrennt, - und trotzdem beisammen.
Deshalb redeten sie miteinander, - und aneinander vorbei. Einzig von einer Hoffnung
genährt. Einem Symbol, - älter als der Hass, älter als die Weisheiten,
- älter als die Fragen. Aber vielleicht mit einem Weg, - zu einem richtigen Meer?
Mit absoluter Klarheit sichtbar, - und trotzdem unerreichbar. Zum Greifen nah, - aber
durch Äonen von Unerklärlichkeiten geschützt.
Und so harrten sie aus. Wartend, beharrlich suchend, - forschend,
erklärend, verklärend, - mit nichts weiter in der Hand,
als ein paar Legenden, die von Leuten erzählten, welche es bereits geschafft haben
könnten.