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05.01.2012 von eb , - Artikel

Handwerklich solide.

Rezensionsrezension.

bild Also .... ich finde diesen blog hier, - doch recht handwerklich solide. Gutes Fundament, stabiles Balkengerüst, gerade Dachlatten und ein fröhlicher Außenanstrich. Zimmermann, Schreiner, Maurer, Maler und Fliesenleger, - haben gute Arbeit geleistet. Im Großen und Ganzen, waren sie ihr Geld wert. Inhalt? Was für ein Inhalt? Was meint ihr damit .... ? Wie wollt ihr das Handwerk eines bloggers beschreiben? Gibt es das überhaupt? Zudem, - glaubt da jemand ernsthaft, dass die ganzen Geschichten, - in der "Hand" oder der Tastatur entstehen? Von dem Verständnis, ist sogar mancher Zeichenstift oder Pinsel näher dran.

Sollte über blogs mal die Phrase; "handwerklich solide" verhängt werden, können wir sicher sein, dass entweder die Zeit der blogs vorbei ist, alle blogger nach Anleitung oder Muster annähernd das Gleiche schreiben, - oder/und es hat sich eine Zunft der blog-Kritiker bzw. blog-Rezensenten etabliert, - und ist an Einfallslosigkeit und eingeschlafenen Füßen, - selber wieder eingegangen. Oder man stelle sich einen dieser Kunstkritiker vor, der in eine Galerie geht, die Nickelbrille auf die Nasenspitze schiebt, - und vor einem Gemälde meint; - "handwerklich solide". Da kann man sich fragen, - ob man dem Künstler jetzt wahlweise den Strick- oder Kaffee und Kuchen spendiert. Sinnigerweise, zeigt man in diesem Metier, solch einem Kritiker einfach den Vogel. Ernst genommen, wird der sicher nicht mehr. Tatsächlich, würde man ihm gnadenlose Arroganz vorwerfen, weil er versucht ein imaginäres Handwerk zu bewerten, wovon er selber gar keine Ahnung haben kann. Selbst ein Künstlerkollege, welcher sich exakt der gleichen Arbeitstechniken, sowie sogar Stilrichtung und Ausdrucksweise bedient, hätte ernsthafte Bedenken, sich in dieser Form über die Arbeitsweise eines anderen erheben zu wollen.

Zudem gibt es zwischen Kunst und Handwerk, auch für Literaten, welche sich nun mal auch gerne zu den Teilhabern und Zulieferern der schönen Künste "per definitum" zählen, eine kleine, aber feine Unterscheidung. Welches z.B. das Kunsthandwerk, haarscharf am Kontext zumindest der bildenden Künste schrammen lässt. Handwerk, ist die konforme Ausübung immer wiederkehrender gleicher erfahrungsbedingter Arbeitsabläufe zur Herstellung und Fertigstellung bekannter und gewohnter Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände sowie -Einrichtungen und Installationen. Unbedingt wert- und sinnvoll im Kontext von erwarteter Nutzbarkeit und Funktionalität, aber eben auch; "nix Neues". Was überhaupt nicht negativ oder gar abwertend gemeint ist. Ganz im Gegenteil. Aber der Job eines Elektrikers, besteht nicht darin eine neue Steckdose zu kreieren, sondern eine fertige zu installieren. Dies kann durchaus zum Kunsthandwerk mutieren, wenn er spezielle, nicht konformiert erwartete Unikate dieser Installation fertigt. Und es kann sogar zur Kunst im Sinne der bildenden Künste werden, wenn er daraus ein Meisterwerk macht, und die gesamte Hausbeleuchtung, beim Einschalten erstmal im Takt eigener Lichtkompositionen blinken lässt. Geht vielleicht auch mit LED´s im Kleinen. Als Analogien verwendet, kann man diese Beispiele in beide Richtungen verwenden, sowohl vom Handwerker zum Künstler und auch wieder zurück. Ebenso kann man dies auf einen Autor, - im Nebel zwischen Kunst und Handwerk anwenden. Der Sinn der unmöglichen Aussage innerhalb einer Kunst, welche keine objektive Formation zulässt. Was, schon ewig, Teil eines Kunstverständnisses, innerhalb einer Aufklärung ist. Und sich mit Sicherheit nicht, alleine auf Handwerk herunter brechen lässt. Wer innerhalb von Literatur vom soliden Handwerk schwätzt, begeht genau das mentale Verbrechen, der Literatur ihren künstlerischen Anspruch nehmen zu wollen. Wenn die Autoren das wollen, dann sollen sie eben konformiert erwartete Sachen, mit reinem Funktionalitätsprinzip erfüllen, - und sich geflissentlich aus der Kunstszene entfernen. Sie haben dann einfach nichts mehr verloren dort. Und der Leser, kann dann seine Einheitskost nach Auftrag bestellen.

Aber so kompliziert, braucht man dies gar nicht zu sehen. Wenn es eine Weisheit gibt, welche auch aus Sicht des gestaltenden Gewerbes, Fuß gefasst hat, - dann ist es die Erkenntnis, dass beim Auftauchen immer wiederkehrender Phrasen, das Umfeld des phrasischen Gebrauches, - längst tot ist. Leblos, ... altbacken, unkreativ,- in Gleichheit und Konformität erstickt. Unfähig sich noch zu bewegen oder Neues zu kreieren, weil eine Infrastruktur darüber entstanden ist, die nur noch Konformes erwartet und anhand seiner Wiedererkennungswerte manisch vergleichen und bewerten will. Der Punkt, wo sich die Restauratoren auf die besten Stücke aus dem Antiquariat stürzen. Und das, sind wirklich gute Handwerker. Damit leider aber noch nicht genug. Was tot ist, - muss auch irgendwann begraben werden. Dies erledigen dann die Friedhofsgärtner, - welche den Sarg als; "handwerklich solide" beschreiben. Aber dazu, später mehr.

Konformität, hat auch immer etwas mit Gewohnheiten zu tun. Und eine der schlimmsten Gewohnheiten, ist das Aufschnappen von Phrasen, die immer irgendwie nach Expertentum riechen, mit dem sich dann z.B. der Leser als großer Literaturkritiker fühlen darf. (Ich schau mal eben nach, was die anderen schreiben, - damits professionell wirkt). Dann vervielfachen sie sich, verlieren ihre Bedeutung, - und zum Schluss, - findet man sie dann auch wirklich in jedem noch so unsinnigen Kontext. Und schlimmer noch, - sie machen den Kontext. So etwas kann Stilblüten erreichen, die so weit gehen, dass ein Fahrlehrer vom brillianten handwerklich soliden Psycho-Thriller schwätzt und der große Kulturapostel im Radio, vom handwerklich soliden Schreibstil eines Satirikers labert. Der Deutschlehrer am Gymnasium, der in seiner grenzenlosen Güte, Stanislaw Lems; "Altruizin", immerhin handwerklich solide Fantasie bescheinigt, verströmt dabei den gleichen irritierenden Charme, wie die Biologin, welche sich einen Namen als Rezensentin für handwerklich solide Erotik-Literatur im niveauvollen Ambiente eines Online-Buchshops gemacht hat. Und wenn man sich in diesem Metier mal umschaut, dann scheint die handwerklich solide Verwendung dieser Phrase, eine Art Trägerrolle übernommen zu haben, um welche man noch zusätzlich, ein paar sinnlose Worte drum herum positionieren kann, ohne auch nur eine sinnvolle Aussage zu tätigen.

Sinniger- oder besser sinnloserweise, teilen sich dabei mittlerweile auch noch die willigen Endzeit-Autoren, in drei Lager auf. Die einen hoffen darauf, - weil sie denken es ist was positives. Die zweiten schleudern, - weil sie denken es ist was mittelmäßiges. Und die dritten, geben sich den Gnadenschuss, - weil sie denken es ist was negatives. Dabei ist es einfach nur eine unglaublich alberne Phrase. Zweiseitig bis multifunktional verwendbar, aber ohne jeden Sinn, ohne jeden echten Bezugspunkt, ohne jeden wirklichen Kontext - und das Schlimmste; - absolut willfährig verwendet. Wenn es so etwas wie ein verstecktes Bewertungskriterium oder reiner Branchenjargon wäre, dürfte letzteres, auf gar keinen Fall passieren. Und wenn man dabei noch bei einer Rezension, den handwerklich soliden Science-Fiction in einem Liebesroman entdeckt, dann sollte man sich fragen, ob da wirklich jemand über das; "kosmische Gefühl", im Buchklappentext hinaus gekommen ist. So Sachen passieren nun mal, wenn das Gefühl; "Reich-Ranicki spielen zu dürfen", größer ist - als sich aus ehrlichem Interesse heraus, mit etwas auseinander zusetzen, und auch ganz ehrlich darüber seine Meinung abzulassen.

Aber, - um noch mal auf die Beerdigung zurück zu kommen. In unserem Fall, wären dies die mittlerweile gut konsumierten Bücher, Anleitungen, Ratgeber und sogar Kurse, - zum richtigen und handwerklich soliden Rezensieren. I.d.R. bieten auch Online-Anleitungen und Kurse zum richtigen; "kreativen Schreiben", diesen Service zusätzlich an. Professionelle; "Literaten", und auch der eine oder andere Verwendungsforscher, (kein Scherz), erklären handwerklich solide Feinarbeit für die; "kreative", und sogar; "künstlerische" Betätigung des Rezensierens, - durch rein "objektive" Betrachtungsweisen und Vermeidung jeglicher "subjektiver" Eindrücke. Das ist, ...... - ziemlich abenteuerlich. Da kann man auch gleich, neben der kreativen Anleitung zum richtigen Sterben einer ganzen Kunstgattung, die subjektive Objektiviät einer objektiven Subjektivität innerhalb von Rezensionen verhökern. Also, - ich stell mir gerade den armen Kerl vor, der nach einem guten Roman mit plastisch bildhafter Sprache versucht, die bunten subjektiven Phantasiebilder im Hirn, - objektiv so zu beschreiben, dass der Wille und die Motivation des Autors, vom Leser der Rezension subjektiv nachempfunden werden kann. Oder ein kräftiges; "Ich bin total begeistert", ganz objektiv, dem; "ziemlich langweilig", eines anderen gegenüberstellt. Da wundert mich nicht mehr, wenn zum Schluss dann dieses hilflose; "solide Handwerk" dabei raus kommt. Was noch subjektiver ist, - aber albern objektiv wirken soll. Aber wenn es ja schon Anleitungen für die richtige Kreativität für Autoren gibt, dann bekommt man da vielleicht ja mal, in ein paar Jahrzehnten, ein homogenes Muster rein. Darauf, - läuft es schließlich hinaus. Was den Begriff; "Kreativität", dann auch ziemlich effektiv von selbst erschlägt. Und wie bereits schon mal erwähnt, - den Leser dann seine Einheitskost; "handwerklich solide", nach Auftrag bestellen lassen kann.

Ein trauriger Zustand. Denn eigentlich sollte es so etwas wie eine konformierte bzw. formatreife Rezension gar nicht geben. Und aus einfachen seriösen Hinweisen, zum reinen Selbstschutz innerhalb allzu rezensionellem Zwangsverhaltens, muss man auch nicht gleich wieder ein Geschäft mit dem guten Glauben anderer machen. Im elitären Dichter und Denker Gehabe der nationalen Twilight-Zone literarischer Stimmgabeln, die sich auf den öffentlichen Plüschsofas von Literaturcafees und Verlagskonten räkeln, gehört eine gewisse Nomenklatur sicher zum guten Ton. Aber auch dort, versucht man Peinlichkeiten eher zu vermeiden. Was im zünftigen Gestalten der "richtigen" Rezension, dann folgendermaßen endet; Günter Grass, - Im Krebsgang, - "handwerklich wirklich hervorragend herausgearbeitet", - meint da eine leselustige Dame, die auch wirklich "alles" rezensieren muss. Naja.... den selbstverliebt kunstbeflissenen Grass zum Handwerker zu degradieren, besitzt eine gewisse Ironie. Und sich mal eben so ein Handwerk anzumaßen, welches man eigentlich selber nicht bedienen kann, ist auch nicht gerade frei von Irritationen. Zugegeben, letzteres gefällt mir ein wenig, ob seiner Respektlosigkeit vor großen Namen, - die ja auch nur mit Wasser kochen. Ich befürchte nur, - so war dies gar nicht gemeint. Aber so, - kommt es eben dort an.

Ob man sich so etwas zum Vorbild nimmt, hängt davon ab, wieweit man es ernst nehmen-, oder einfach nur als eitlen Fachjargon ohne Sinn interpretieren will. Welcher nicht nur zu wirklich abenteuerlichen Stilblüten, besonders auf den Massenreszensierungsmaschinen der Online-Buchshops führt, sondern auch zu einem Literaturdarwinismus nach dem Gute-Laune-Prinzip von Lesern. Es stimmt recht unlustig, wenn z.B. SF-Fans mit einer Vorliebe für Monster-Crash-SF oder Heinleins; "Starship troopers", plötzlich den Roman einer jungen Neuautorin, im Stile etwa von Frank Herberts; "Hellstroms Brut", mit diesem dümmlichen; "handwerklichen Unvermögen" bepflastern, weil ihr hochdichter Stil und komplizierter Ideenreichtum, in den Augen der Actionfans als langweilig empfunden wird. So etwas, - muss einfach nicht sein. Und das Schlimme ist, - anstatt dass es für den Rezensenten selber, - als hochgradige Peinlichkeit zurückfällt, kann es für den Autoren vernichtend sein. Denn genauso wenig, wie die nötige Sensibilität vorhanden ist, Autoren außerhalb dieser handwerklichen Erwartungshaltung nachzuempfinden oder sich eventuell mal zu befähigen, sich Neuem zu stellen, werden die wenigsten die eigenen Vorlieben eines Rezensenten nachprüfen. Und leider, findet man gerade unter diesen Handwerkern die meisten, welche um besagte Allroundphrase, lediglich ein paar zusätzliche leere Worte positionieren, - damit das Ganze schön schlau aussieht. Es ist überhaupt kein Problem, wenn sich jemand ehrlich als Fan von Unterhaltung bezeichnet, und anderen Anhängern des gleichen Genres, darüber wertvolle Hinweise gibt. Aber wenn man ein Werk gar nicht verstanden hat, - gehen nur noch zwei faire Wege; Man gibt dies zu, und liefert damit ebenfalls kontextbezogene wertvolle Hinweise für andere, - oder aber;
... "Klappe halten".

Rezensionen, müssen nicht unbedingt zum Wahn werden. Wenn z.B. unsereiner sich mal eine Rezension leistet, dann nur aus ehrlicher positiver Begeisterung heraus. Und ich tue dort auch nicht so, als gäbe es so etwas wie eine formative Literaturkritik mit Geheimsprache, - oder wäre gar selber innerhalb irgendeines imaginären Expertentums involviert. Was es angesichts des möglichen Spektrums, genauso wenig geben kann, wie ein definierbares Handwerk des Schreibens. Dies ist mein Kompromiss, im Verhältnis zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektiver Schadlosigkeit mit Respekt vor den Autoren. Es gibt auch kein Handwerk des Krimis, der Ballade, des Science-Fiction oder gar des Dichtens. Und wenn, dann ist es in jedem Fall, ein ultra-individuelles Handwerk von jedem einzelnen Autor. Was es gibt, - wäre vielleicht ein Handwerk des Verlegens. Doch alleine schon diesbezügliche Nachfragen und Diskussionen, begeistern geradezu, - durch grandiose Vielfalt des Selbstverständnisses. Obwohl dies eigentlich nahe-liegender wäre.

Im Ernst. Mir geht es weder darum jemanden zu brüskieren, ihm irgendeine Kompetenz abzusprechen oder mir selber an zumaßen. Aber manches wird einfach irgendwann zu auffällig. Tantchen mal ein Buch über Vampire zu schenken, ist eine wirklich nette Sache. Dass die dann gleich bei Amazon ihren "handwerklich soliden Horror" ablässt, statt einfach ehrlich zu schreiben, dass es ihr gefallen hat, ist nicht nur unglaubhaft, sondern auch bar jeder Authentizität. Auch der Pädagoge, muss sich nicht immer gleich so aufführen, als hätte er tatsächlich Ahnung, nur weil er sich mal in Fantasy versucht hat und jetzt ein literarisches Handwerk für unzureichend hält. Ebenfalls ist der Deutschlehrer, jetzt nicht per-se, für alles automatisch Literaturkenner. Und wird sich keinesfalls inkompetent verhalten, wenn er seine Rezension mit eigenen Worten tätigt, statt mit einer Pseudo-Elitärsprache anzugeben, die es nicht mal gibt, - geschweige denn einer sinnvollen Nachvollziehbarkeit folgt. Ich finde durchaus, dass neben den Autoren, auch Rezensenten das Recht auf Kreativität besitzen. Nutzt sie. Das muss auch nicht zu eigenen Kunstwerken entarten. Und wenn schon Phrasen, - erfindet neue. Es ist einfach nicht glaubhaft, wenn jemand selbstgefällig ein Handwerk bewerten will, aber sich selber dem ältest vorstellbaren; "Schlag-mich-tot"-Spruch aller Zeiten bedient. Diesbezüglich, - kann man sich auch durchaus mal Gedanken darüber machen, wie kreativ und vielseitig, ein sogenannter; "flüssiger" Schreibstil sein kann, der zum, (Entschuldigung), blöden Handwerk verkommt. Leser mal wieder zum lesen zu zwingen, statt zwanghaft hechelnd Stories ab zu reißen, könnte durchaus auch eine Form von Handwerk sein. ... Oder eine Kunst? .... Entscheidet selber, - aber bitte, - etwas mehr Einfallsreichtum und Authentizität dabei.


Kommentare:


aebby Uhrzeit 6.1.2012 17:19:31

Das erinnert mich, dass ich auf meiner ToDo Liste noch eine Rezension stehen habe ;-)


eb Uhrzeit 6.1.2012 18:55:8

Ohje :-))


Wolf-Dietr Uhrzeit 9.1.2012 10:9:38

Ok, zusammengefasst: die Qualität "handwerklich" ist nur sinnvoll anwendbar auf
Arbeiten mit genau definierter Zielsetzung und standardisierter
Fertigungstechnik. Normalerweise (aber nicht immer) sind das Auftragsarbeiten.

Die (freie) Kunst ist weder beauftragt, noch ordnet sie sich einem definierten
Ziel unter. Wenn ein Porträt bestellt und gefertigt wird, kommen zwar
handwerkliche Kriterien ins Spiel, aber wegen der Beauftragung ist diese Kunst
eben nicht frei, sondern einem Ziel untergeordnet (dem Auftraggeber zu
gefallen).

Ein weiteres Blog-Thema könnte darin bestehen, worin die Akzeptanz der Kunst
besteht, die ohne Auftrag erstellt wird. Das ist gar nicht so einfach.


eb Uhrzeit 9.1.2012 12:58:12

@Wolf-Dietr
.... worin die Akzeptanz der Kunst besteht, die ohne Auftrag erstellt wird.
.... worin die Akzeptanz eines Buches besteht, welches ohne Auftrag erstellt wird.
;-)
Deshalb spricht man auch gerne von Kreativität. Es ist genauso ein Bedarf vorhanden nach den Vorstellungen, Phantasien, Ideen anderer, - wie nach bisher ungesichteten Dingen ohne Vergleichswerte, (also neues), - wie auch nach simplen Genuß, - (Lesen, Musik hören, visueller Genuß etc. ) Gerade der visuelle Genuss, ist zwar eine der am wenigsten beschriebenen Formen, aber gerade wegen seines latenten Einflusses mitunter so bedeutsam. (Symbolik, Atopien etc ... )
Solange es "gestaltende" Kunst gibt, versinkt die Geschichte einmal nicht in rein pragmatischer Funktionalität, sondern hat auch visionäre Möglichkeiten. Das ist ihr Sinn. (Obwohl ich mir da mittlerweile nicht mehr ganz sicher bin ;-(




Wolf-Dieter Uhrzeit 9.1.2012 21:58:43

@eb -- damit habe ich den Sinn der freien Kunst nicht in Frage gestellt. Ich sehe
im Gegenteil einen unausgesprochenen Bedarf! Jedoch ist es eine Herausforderung,
das ganze mal "erwachsen" auszuformulieren. Am besten kurz und einleuchtend.

Die Begleittexte in Kunstgalerien, Katalogen etc. empfinde ich als Insider-
orientiert und außerdem (pardon) kreuzdämlich.


eb Uhrzeit 10.1.2012 18:21:6

@Wolf-Dieter
Die Begleittexte in Kunstgalerien, Katalogen ... kreuzdämlich.
Unbedingt, - volle Zustimmung. Aber da sind wir beim Problem. Sie sind sozusagen, - nach Kunstverständnis, - sogar illegal.
Ein großer Teil des Sinnes der freien Kunst, ist ihre Uninterpretierbarkeit. Ansonsten, können wir mit Kursen für Kreativität anfangen. Das Dillemma aller akademischen Betriebe in der Richtung zur Zeit. Da ist auch nix mit kurz und einleuchtend zu machen. Es soll ja eben nicht einleuchten. Du denkst zu rational. Versuchs atopisch. Wenn ich oder du versuchen würden es auszuformulieren, wären wir auch kreuzdämlich. Das Ding ist keine Ökonomie.
Vielleicht ein kleines Zitat hierzu.

Die Kunst, geht niemals kurze Wege.
Tut sie es, - wird sie zum Handwerk.
Die Kunst, geht immer lange Wege.
Und der längste davon, - ist sie selber.


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