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18.12.2016 von eb , - Surreale Sichten.

Die Symmetrie des Kitsches.

Das Hintergrundrauschen zwischen Komplexität und Abstraktion, - Teil 18

(C.) DIN-A4 Tusche/Ölkreide      (Klick mich symmetrischer).
bild Dass unsereiner nichts gegen Kitsch hat, erwähnte ich ja bereits schon mehrmals. Auch nichts gegen schmuckvolle Dekorationen zur Erfreuung von Einrichtern ihres eigenen Wohlfühlambientes. Letzteres schon deshalb nicht, um den sauer erwirtschafteten schlechten Ruf des hiesig imaginären Deko-Studios nicht zu gefährden. Zu Weihnachten, hat es für mich sogar etwas besonders Liebenswertes an sich. Konsum hin, Konsum her, - es fällt schwer, - hinter den liebevoll dekorierten (Haus)Fassaden der bunten und leuchtenden Vorfreude auf Weihnachten Menschen zu vermuten, die voller Hass und Wut sein könnten. Natürlich sieht die Realität immer anders aus wie die Fassade sie verschönern könnte, aber die durchschnittliche Arroganz elitär geschulter Geschmäcker, war in ihrem Naserümpfen übers Nippesgefühl des Alltags-dekorateurs, jetzt auch noch niemals zwingend besser.

Wobei die zeitgemäße Spannbreite, zwischen dem angenommenen Niveau der Bemühungen ums Wahre und Schöne, und eben der Sehnsucht nach einem möglichst einfachen Gefühl fürs Gute und Böse, von der zur Belustigung neigenden Comicseele, sinnigerweise anders betrachtet wird, als die bei näherer Betrachtung eigentlich lediglich Niveau-bedingten Unterschiede der Eitelkeiten des gesamten Spektrums so hergeben möchten. Wobei es bereits schon erstaunlich ist, wie schnell so mancher mit diesem unverändert negativ konnotiertem "Kitsch" um sich wirft, - und dies sogar ganz unabhängig davon, ob sein Gartenzwerg im Garten ein Gartenzwerg für zehn-, eine Gipsskulptur der Aphrodite aus dem Baumarkt für hundert- oder dies oft gesehene mittelständische Pinkelmännchen mit Afteranschluss für den Gartenschlauch am Goldfischteich für fuffzig Euro ist.

Zudem hat seit Jeff Koons und sonstigen Helden der Pop-Art, die bildende Kunst den Kitsch ja sowieso zur Kunst veredelt. Meine Idee war's nicht, denn das Ding hat ein paar bemerkenswert eitle Fallgruben an jeder Bildung vorbei, aber die Welt der Kunst im Kunstmarkt neigt nun mal zur Veredelung und Bildung von Legenden, die über so hässliche Begriffe wie Marktkunst und Kitsch die Gewinnmarge schmälern könnte. Wobei hier natürlich jetzt keiner Assoziationen zum hiesig kreativ Buntem bilden sollte. Hier ist Kitsch noch genauso authentisch, wie der Unsinn ehrlich. Will meinen, - hier ist ein Gartenzwerg auch noch altbacken ein Gartenzwerg und kein aufpolierter Blickfang für High-Tech-Aquarianer mit Luftausströmer am Darmausgang. Auch ein Zauberer, ist hier noch unverändert ein Zauberer und kein "Q" aus dem "Q"-Kontinuum mit Zwischenstopp auf dem Raumschiff Enterprise. Überhaupt mag ich keine blank polierten Pudel. Besonders zu Weihnachten, ziehe ich jeden selbst gesägten und liebevoll bemalten Holzelch, - einem Handy vor, dass Jingle Bells spielt.

Wobei vielleicht jetzt der Eindruck entsteht, dass auch ich Kitsch negativ konnotieren würde, - und ja, - gar dem guten Herrn Koons als zeitgemäße Elite der Kunst Kitsch vorwerfen würde. Die einfache Sehnsucht nach der Unterscheidung zwischen dem Wahren und Schönen bzw. dem Unwahren und Unschönem, - würde dies zulassen. Ganz besonders unter dem Gesichtspunkt, dass jede Betrachtung seiner Werke zum Schluss führt, dass er Kitsch mit Kitsch bricht und damit einen recht kitschigen Nebel der Legende vom Edlen schafft. Die größere Bemühung ums Sortieren des Guten und des Schlechten, (hab ich da jetzt was vertauscht? Egal.), muss es aber selbst dann noch komplizierter sehen, wenn man ehrlicherweise auch einfach nur noch sagen bräuchte, dass der gesamte Zeitgeist- und dies auch ganz unabhängig von seinem Niveau, unter Gut = erfolgreich bis profitabel und unter Schlecht = erfolglos versteht. Sinnigerweise, ist Kunst, ob nun bewusst oder unbewusst, aber auch immer eine Reflexion ihrer Zeit. Und an dem gemessen, ist Jeff Koons geradezu brilliant.

Ich könnte mir jedenfalls kaum eine bessere Wiedergabe eines westlichen Zeitgeistes vorstellen, in welchem die vollkommen kalte Inhaltslosigkeit von bis zur Blödheit ästhetisierten Schönheit herrscht, deren einzige Aussage nur noch ein Preismonster ist, welches auch nur noch ganz wenige füttern können. Natürlich meine ich mit dem brilliant nicht nur ihn, sondern auch die mittlerweile fast schon halbindustrielle Handwerkerklitsche, die er da profitabel unter seinem Management durch die Kunstwelt führt. Was sich jetzt auch bösartiger liest, als es gemeint war, denn auch dies ist jetzt nicht unbedingt etwas Neues. Es gibt eine ganze Reihe alter Meister, die sich aus Schülern einen Kunstbetrieb bastelten, dessen Unikatcharakter einzig am Namen des Chefs baumelte. Böse Zungen aus einem anderen Metier, stellten sogar mal die Theorie auf, dass dies die Vorlage für den unternehmerischen Geist von ICH-AG's gewesen hätte sein können. Was hier wen-, zu was verleitet hat, wird aber wohl eher eine Frage der gesamten Geschichte sein, bei der das künstlerische Reflexionsvermögen generell mitunter so seine Differenzen zwischen Kunst- und Händlerseele hatte.

Ich selber glaube auch nicht wirklich daran, dass Herr Koons es auf Reflexion abgesehen hat, sondern eher wie einst Roy Lichtenstein und sonstige Helden der Pop-Art, sich ihre Nachfrage an den Knotenpunkten eines Kunstestablishments gesucht hatten, welches mittlerweile selbst schon in den Dorfgalerien eher auf Immobilienberatung fixiert ist. Geistige Opfer eines Marktes, den nicht sie gestaltet-, sondern von ihm gestaltet wurden. Wie weit das mit seinem Reflexionsvermögen tatsächlich aussieht oder Bemühungen ums Wahre und Schöne, nahe bei Bemühungen ums Wahre und Schöne bzw. wahren und schönen Kitsch liegen könnten, werden wir vielleicht in ein paar Jahren unter Trumpschem Gesellschaftseinfluss sichten können. Der gehört ja jetzt auch zur Elite, - kennt sich mit Immobilien bestens aus und wird mit Sicherheit seine Künstler finden, die ihm die Bude auf hohem Niveau gerade malen. Oder er geht selber unter die Künstler. Hat's alles schon gegeben. Selbst Präsidenten wie Doubleyou Bush, haben es schon mit Pudeln in die Welt der bildenden Künste geschafft. Kein Grund, ihm da was vorzuwerfen. Dies ist Zeitgeist des Kunstverständnisses. Naja, - nicht überall, - andernorts beschäftigte man sich zur gleichen Zeit mit der Demokratisierung von Erdbeeren. Und da ist sie eigentlich wieder, die Spannbreite zwischen der bildenden Bemühung ums Wahre und Schöne, - und eben Kitsch im einfachen polaren Gegensatz von Engelchen und Teufelchen. Ich bin begeistert, und stelle mir nun die Frage, wie groß man eine reflektierbare Spannbreite durch einen Kosmos von Menschen ziehen kann, bei dem sich beide Pole, theoretisch wie praktisch, einfach nur durch menschliche Entfremdung auszeichnen, aber auf die jeweils eigene lediglich Niveau-bedingte Art, - schön aussehen lassen.

Was ich sagen wollte? Eigentlich nichts. Dies hier ist schließlich kein Welterklärblog. Außer vielleicht, - ich habe nichts gegen Kitsch. Warum auch? Man könnte mir ja auch die Frage stellen, was ich damit anfangen soll? Dann muss ich ehrlicherweise auch die Frage stellen, was ich mit Kunst anfangen soll? Oder dem, was sich als alles oder nichts, als solches darstellt. Oder dem, was mit diesen Traditionalismen immer noch herum spielt, während ihre Legenden schon längst die Funktionalität zu einer Legende gemacht haben, die nicht mal funktioniert. Oder dem, was mit diesen Traditionalismen immer noch die große Empathie im Wahren und Schönen verzaubern will, die schon längst im funktionalen Geldsack und der Profitgier geendet ist, die andere öffentlich bereits schon durch Begriffe wie Kunstsystem technokratisch verzaubern, - bei gleichzeitig empathischer Entzauberung. Wobei es davon zudem noch Parallelen ins politische Ambiente gibt, die mich kalt erschauern lassen.

Was ich sagen wollte? Auch ich kann der Oberfläche Tiefe geben. Jeder kann das. Ja, - jeder tut dies auch. Die Frage ist nur, wie weit geht man mit dem rhetorischem Zwiespalt um, auch noch dem größten Stuss Perfektion zu bescheinigen? Gehen, - tut das schon. Ohne Zweifel. Auch Herr Trump, hält seinen Stuss für perfekt. Auch religiöse Fanatiker, halten ihren Stuss für perfekt. Ja, - selbst diese unchristlichen Retter des christlichen Abendlandes, halten ihren Stuss für perfekt. Ich meine, - das ist er ja auch. Es hat selten so perfekten Stuss gegeben, wie ihn der aktuelle Zeitgeist gerade von sich lässt. Für die Comicseele auf der Suche nach dem Wahren und Schönen zwischen Gut und Böse, ist jede Kante einer runden Welt der Glatzkopf eines eitlen Gottes, - und der grinsende Holzelch, sein wenigstens noch ehrlicher Gedanke.


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