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27.04.2012 von eb
, - Artikel
Ich ist ein anderer.
(Achtung, - besonders lange Textwüste)
Klick macht dick.
Gut, gut. ... Nachdem sich unsereiner von liebevoller Seite mal wieder ein paar hinter
die Ohren abgeholt hat, weil er sich erneut vom täglichen Politgedröhn
hat mitreißen lassen, ... back to the roots. Und deshalb natürlich auch
wieder mit etwas Farbe. Am nächsten bunten Bild, ist man aber leider noch
dran. Also bleibt nur eines der vielen Selbstbildnisse aus dem "quick and
dirty" Karton.
Man könnte auch Profil dazu sagen. Die Kästchenleser sozialer
Netzwerkereien und HR-Manager, - kennen das ja. Wobei ich mir sicher bin,
dass ich dies auch tatsächlich bin.
Oder nicht? Oder doch? ..... Anyway, - Authentizität ist so eine
Sache. Und eigentlich, geht es generell genau darum.
Denn so profan die Überschrift als Satz auch sein mag, so steht sie doch, mitunter
sogar Wort für Wort, - für einen Vorgang, über den sich
ganze Generationen von Psychoanalytikern, Philosophen, Schriftsteller und
Künstler Gedanken gemacht -, aber offensichtlich, und ganz speziell während
der letzten 15 Jahre, auch wieder zugunsten ganz besonders marktkonformer Mechanismen,
- vergessen haben. Zusammengefasst, - könnte man es grob als das Erkennen des eigenen
Ich's, - aber auch die reflektive Auseinandersetzung damit bezeichnen.
Sinnigerweise, gibt es aber auch immer eine Art Wechselspiel mit dem, -
was man selber in sich sehen möchte, aufgrund dessen, was andere in einem sehen wollen.
Und da deren Sicht mitunter genauso krumm ist wie die eigene, führt das nicht
selten zu eigentümlichen Dingen. Wobei in den seltensten Fällen, diese
Eigentümlichkeit in Frage gestellt wird.
Weshalb ich mich darüber auslassen möchte, beruht zusätzlich deshalb auch ein
wenig auf der Freude über eine
Ausstellung des Kunstvereins Freiburg.
Welche sich auf der Verwendung des Satzes; "Ich ist ein anderer", durch
Jean Nicolas Arthur Rimbaud bezieht. Genau dem französischen Dichter,
der für die Kunst selber, - nach eigenem Höhenflug darin, - nur noch Verachtung
übrig- und ihr komplett den Rücken gekehrt hatte. Etwas näher wird der
Zusammenhang, vielleicht durch den zusätzlichen Auszug eines Briefes von
Rimbaud, 1871 an seinen Lehrer Georges Izambard;
Es ist falsch zu sagen: "Ich denke". Es müsste heißen; "Man denkt
mich".
Jetzt wird sich natürlich so mancher wundern, warum ausgerechnet
unsereiner sich über Aktionen aus dem Feld freut, welches
im Laufe des letzten Jahrzehnts mitunter sogar noch weniger Zeitgefühl bewiesen hatte,
als der Rest, welcher sowieso lediglich konformierte Trendkritik innerhalb
eines Mainstreams betrieben hatte, - während der Mainstream selber,
eigentlich das reale Problem darstellte. Und zugegeben, - ich tue
mich auch ziemlich schwer damit. Zudem ist meine Abneigung gegen das
hyperelitäre und distinguierte Getue im sogenannten "bildenden"
Kunstambiente ungebrochen vorhanden. Der Satz; "Ich ist ein anderer"
und die übliche Show in diesem Umfeld, - ganz besonders im kommunalen
Vereinsgehampel, lässt unbedingt Zweischneidigkeiten offen. Aber es
geht dabei ja gerade um Reflexionen. Und unsereiner ist nicht der
sture Hund, den andere gerne in ihm sehen. (grins) Zudem ist nichts
förderlicher, den Auswüchsen und Abhängigkeiten des zeitgemäßen Marktes
zu begegnen, als die eigene Reflexion der tatsächlich vorhandenen
Betroffenheiten davon. Ich möchte es deshalb so zusammenfassen;
Es ist für mich sogar mehr als verwunderlich,
dass sich der Elfenbeinturm überhaupt mal wieder mit tiefer-gehenden,
und auch gesellschaftlich betrachtbaren Themen befasst, die nicht aus
der Boulevardpresse oder der eigenen Egozentrik stammen.
Sehen wir es deshalb positiv gestimmt, als ziemlich verspätetes
Frühlingserwachen, - und freuen uns darüber.
Unsereiner sieht es in einem ähnlichen Verhältnis, wie in einem
anderen Metier z.B. ein Günter Grass fähig ist, den eigenen Parteikollegen
die Agenda um die Ohren zu hauen. - Nachdem sie fertig war. Das mit
dem Reagieren, - wenn schon alles gelaufen ist, betrachte ich als
normales Resultat einer zur tatsächlichen Kreativität und Voraussicht unfähigen Zeit.
Leider habe ich die Ausstellung, trotz Einladung, bisher noch nicht besuchen können.
Werde dies aber unbedingt tun, ganz besonders aufgrund glaubhaftem externem Leumund, - aber eben außerhalb der üblichen Zeremonienshows zur Vorstellung der Künstler.
Und gerade weil aus populärem Ambiente noch keine mögliche Deckungsgleichheit
ermittelbar ist, ist es für mich mehr als interessant, sich ganz unbeeinflusst dem Thema auf ganz eigene Art und Weise zu nähern. Denn unabhängig von irgendwelchen Elfenbeintürmen, lege ich den Satz; "Ich ist ein anderer", über eine ganze Gesellschaft, welche im Zeichen einer vollkommen unverhältnismäßigen Marktfixierung und seiner Mechanismen, den Faden so oder so verloren hat. Und deshalb dieser Reflexion mehr als dringend bedarf. Der Verlust des wirklichen "Ichs" und die Entfremdung der Menschen
von sich selber, - mittels Normierung, Profilierung und Imaginierung
eines von marktorientierten werbe-intensiven Anforderungen produzierten
Kunst-Ichs, (bei den Ökonomen auch gerne als Markenkern bezeichnet),
- war und ist, nun mal eines der Lieblingsthemen dieses blogs.
Und bei Künstlern, hat dies stellenweise bereits Spitzen erreicht,
die nicht selten schon Formen von Selbstkarikaturen annehmen.
Was nicht verwundert. Werbung, Imagination, Show - und Kunst,
berufen sich nun mal auf das "künstliche" der Kunst, ( was es trotz aller theoretischen Verwurschteleien nun mal einfach auch bedeutet ;-) - und sind
intern nicht weiter entfernt, - als der Zungenkuss von Liebenden.
Dabei, - gibt es allerdings ein schwer logisches Problem,
welches gerne unter den markt- genauso wie kunstverliebten Teppich gekehrt wird.
Es besteht ein genereller Unterschied darin,
ob sich ein Künstler selber kreativ als Kunstwerk erschafft,
oder sich von marktwirtschaftlichen oder sonstigen konformen
Interessen, die Art der Kunst dazu vorgeben lässt. Diesen
Satz kann man auch von der Selbstdarstellung lösen, und
auf "Kunstwerke" allgemein übertragen.
Ob nun Kunst- Literatur- oder Musikmarkt, bzw. deren
Konsumenten, - das Schema ist überall gleich nachvollziehbar,
geradezu grotesk widersprüchlich. Die Gleichen, welche ihre
Erwartungshaltung erfüllt sehen wollen, entscheiden im Nachhinein darüber,
ob dies nun authentisch ist oder nicht. Insofern unterscheidet sich
dieses Metier in keinster Weise, vom zeitgemäßen Profilierungszwang
jedes anderen Arbeitssuchenden innerhalb dieser grandiosen Marktwirtschaft.
Real gesehen, gehe ich dabei so weit, dass ich keinen großen Unterschied
mehr im üblichen Profilierungsklimbim eines Vorstellungsgespräches, - und einer
Casting-Show sehe.
Natürlich erfreut es sich auch einer gewissen Beliebtheit, mit dem
Finger auf die besonders auffälligen Extrembeispiele eines zum
Showbizz verkommenen Marktes zu zeigen.
Was auch den Bereich der sogenannten "bildenden Künste" ständig
dazu verleitet, ziemlich elitär, unter dem Deckmantel des niveauvollen
Zeigefingers, - ein wenig arg scheinheilig, dorthin von sich selber weg zuweisen.
Aber diese Extrembeispiele, bestechen eben auch am extremsten durch
ihre eigene extreme Akzeptanz des Geschehens, - zugunsten des eigenen
diesbezüglichen extremen Erfolges. Weshalb ich mir deshalb jetzt kein
allzu schlechtes Gewissen mache, wenn ich ebenfalls eine der bekanntesten
Ikonen daraus, - ein wenig missbrauche. Dabei möchte ich aber betonen, dass
ich es als öffentlich sichtbare Oberspitze von etwas betrachte, was in
unterschiedlichen Härtegraden und Ausdrucksformen, eigentlich
in allen Bereichen stattfindet. Mit etwas Fairness, könnte man
es sogar als die ehrlichste Form davon bezeichnen. Generell,
rede ich dabei aber vom Profil, Image oder Symbol, welches es
verkörpert, - dem realen Menschen dahinter, gilt lediglich der
Text in seinem Bezug zur Selbstreflexion. Was auch die menschliche
Kundschaft dahinter betrifft.
Denn alleine schon beim Blick auf's Popgeschäft, als gerne populiert
niveaulosestes aber populärstes Beispiel, müsste eigentlich klar werden,
dass es ein Wechselspiel zwischen den Zuständen gibt, dass sich z.B.
eine Lady Gaga zur Hampelfrau macht, - und
einer eindeutigen Nachfrage nach Hampelfrauen. Und der Erfolg
einer einzigen Hampelfrau, reicht aus, - um ganze Scharen
erfolgs-hungriger Hampelteenager nach sich zu ziehen.
Wobei zum Schluss sogar ein recht auffälliges Desinteresse
bezüglich der Frage zu Tage tritt; ob hier ein musikalisches
oder tänzerisches Talent vorliegt.
Was jetzt überhaupt keinerlei Bewertung ausgerechnet dieses
Beispiels entspricht. Denn es würde u.U. nicht mal mehr
interessieren, wenn es tatsächlich vorhanden wäre. Es gibt
jede Menge Beispiele für hervorragende Sänger(innen) und
Tänzer(innen) im Popgeschäft, bei denen die Show die
Einnahmen gestalten, aber nicht das Talent.
Und wer sich diese Shows einmal genauer anschaut, wird
Wesen entdecken, die entweder jede Menge widersprüchliches,
- oder nichts über sich selber aussagen. Sie bieten lediglich
eine Vorlage dafür, - um sich von anderen denken zu lassen.
Wobei dies tatsächlich bereits so weit geht, dass diese Vorlagen
als vermeintlich authentisch angenommen werden.
Einen Künstlernamen mit der revolutionären Kunstrichtung Dada(ismus)
in Verbindung bringen zu wollen, wäre überhaupt nicht stimmig, - da diese Form
des modernen Showbizz, einer eindeutigen und hoch-konformierten
Nachfrage nach Verrücktheit im Popgeschäft entspricht.
Was der hier verlinkte, ( und meiner Ansicht nach ansonsten auch gute
und sehr ehrliche) Artikel, ja selber auch so beschreibt.
Dada(ismus) dagegen, war eine Kunstform, welche
sich eindeutig gegen Konformismen aufgelehnt hatte.
Gerade die Kreation solcher Künstlernamen, ist eine
beliebte Profilierungsmethode aus Werbung und PR, um dem/der Inhaber/in
des Namens zu einer Assoziation in Richtung eines verwendbaren
Ambientes mit bereits bekannten Erfolgen oder Seriösitäten zu verhelfen.
Geht übrigens auch mit Möbelstücken, welche den Namen bekannter Philosophen tragen.
Dieser Markt, - kennt keine Scham.
Aber trotzdem ist diese Zweischneidigkeit verständlich, denn wenn Nonkonformismus
zur verkäuflichen und kalkulierbaren Konformität wird, dann haben wir
wieder mal aufs Neue, ein ziemlich altes Problem, nicht nur der Musikbranche erwischt.
Eine bestimmte Form von Nonkonformismus, hat sich etabliert und
einen kalkulierbaren Marktwert erreicht, der profit-orientiert
ständig neuer Steigerungen in immer kürzeren Intervallen bedarf.
Dieser Zustand ist immer erreicht, wenn etwas Neues eigentlich
bereits schon alt und konform ist, aber im eigenen Rahmen noch
exzentrische Möglichkeiten der Steigerung besitzt. Die Normierung
eines Genres auf seine wenigen Megaerfolge, beschleunigt diesen
Vorgang natürlich nochmals zusätzlich.
Was der verlinkte Artikel zu erwähnen vergaß, ist, dass sich Lady Gaga zwar
ständig und geradezu selbstmörderisch neu erfindet, aber dies trotzdem immer annähernd
gleich und immer sorgsam im Rahmen des einmal aufgebauten Images.
Mit Lady Gaga, lässt sich immerhin ein ganzes Genre von Showkünstlern
beschreiben, welche in ihrer Quantität einen mittlerweile immer gleich
absteckbar konformierten Rahmen erfüllen, der sich als zur extremen
Blüte getriebenes Klischee betrachtet, genauso klischeehaft an vielen
Ecken und Enden wiederfinden lässt. Weshalb unsereiner z.B. nicht nur bezüglich
des Pop, als Teil des Musikmarktes gespannt ist, wie viele Jahre nach
dem körperlichen Abtrainieren verschiedener Damen und Herren vergehen werden,
- bis die Sportindustrie eventuell noch leistungsfähigeren Newcomern
bessere Angebote macht, als eine Industrie, welche unter dem
Mantra; "Das wird nun mal heute erwartet", eindeutige
Trennungsschwierigkeiten zwischen den Begriffen
Musik und Show aufweist. Und genau damit hyper-populistische
Konformitäten etabliert, in denen sich durch und durch profilierte
Kunstgebilde, allen Ernstes noch als unkonform verkaufen. Während
nebendran Opa Herbert gierig auf den Ausschnitt starrt, - und fröhlich
mit den alten Knien mit wippt.
Sinnigerweise scheint vieles sogar, bei gleichzeitiger Selbstdarstellung
als moderne Progression, fast zur vollkommenen Konformität
verkommen zu sein. Was nicht verwundert, wenn alles auf einer einzigen
etablierten marktwirtschaftlichen Infrastruktur aufbaut, welche die
Mechanismen vollkommen alternativlos vorgibt. Was eben auch viele, welche einen
Weg als Künstler gehen wollen, (was immer man darunter auch verstehen mag), - Alternativen nicht mehr sehen, - und dann nur noch diesen gewohnt marktkonformen Weg
gehen lässt. Dass die Show einer Lady Gaga aber hauptsächlich rein körperlich
besetzt ist, sollte nicht dazu verleiten, einen anderen Mechanismus im sogenannten
niveauvollen Ambiente distinguierter Kulturlandschaften zu vermuten. Ob die Befriedigung einer Nachfrage nach wippenden Möpsen, - oder nach niveauvollen Legenden.
Niemandem sollte mehr bewusst sein, dass Niveau nichts anderes bedeutet, als die Sensibilisierung eines bereits vorhandenen Kontextes, - als einem Künstler.
Und man benötigt dafür weder Extrembeispiele, noch Beispiele direkt aus dem
erkenntlichen Showbizz.
Ich frage mich z.B. des Öfteren, woher so manche Künstlerseele
noch die Zeit für künstlerisches Schaffen nimmt, wenn mitunter halb- bis
viertelstündlich, per facebook und twitter auch noch erklärt wird,
an welcher Stelle des Kunstwerks man sich gerade befindet, oder
gerade Kuchen und Kaffee genießt. Aber jedes dieser Statements
gerade ausgeführter Aktion, natürlich immer im Zusammenhang mit der
gerade aktuellen künstlerischen Arbeit. Was dann immer den Eindruck
erweckt, als läge man selbst noch im Bett mit der Staffelei im Arm.
Bei den PR-Leuten heißt dies schlicht und einfach; Produzierte
Authentizität zur Mythenbildung mit Werbeeffekt.
Wer sich nicht selbst betrügen lässt, der spürt ziemlich schnell
den unbewussten oder bewussten, aber trotzdem übergroßen Willen,
zur Selbstdarstellung unter dem Motto; Sei ein Mythos, - aber sei du selber.
Merkwürdigerweise, findet aber in den seltensten Fällen eine Differenzierung
zwischen realer Transparenz und Show statt.
Wobei das Muster bezüglich letzterer, eigentlich immer gleich ist.
Eine Art selbst-darstellende Schablone wird als Image gebildet,
welches den Betrachter aber eigentlich nichts tatsächlich reales
aus dem wirklichen Leben erfahren-, es ihn aber selber denken und
interpretieren lässt. Solche Schablonen dienen in der Werbung und PR aber
nur sekundär dem Erhalt einer Fangemeinde. Das primäre Ziel ist das
Erreichen eines griffigen Symbols zur Bildung eines quantitativ
verwertbaren Markenkerns. Dies ist ziemlich schnell erklärt. Hand aufs Herz.
Wie viele haben noch niemals bewusst Musik von Lady Gaga gehört, wissen
aber trotzdem, indirekt, - von wem die Rede ist?
Dies ist quasi die Höchstform zur Erreichung eines Mythos. Gebildet
durchaus von, bzw. - mit einem Menschen, - aber fernab von jeder Realität dessen,
was mit dem tatsächlichen Ich dieses Menschen zu tun hat.
Eigentlich steht dabei nichts mehr im Raum, als ein bewegliches Symbol im
Kopf. Eine relativ frei positionierbare rudimentäre Figur oder Sammlung
von Markern, welche sich jederzeit einer entsprechenden
quantitativen Nachfrage innerhalb eines bestimmten symbolischen
Rahmens anpassen lässt. Ist solch ein assoziativer Schalter
einmal angelegt, dann wirkt der wie Jägermeister,
Coca-Cola oder eine rote Ampel, - bei vollkommen menschenleerer Straße.
Übrigens, - nur als Beispiel aus dem ganz kleinen Rahmen,
liegt hier auch der Hauptgrund verborgen, warum unsereiner
den alten Politblog aufgegeben hat. Irgendwann war nämlich mehr als klar, dass hier ein kleiner kahler Schädel mit großen Ohren, einen
zwar quantitativen, aber gerade deshalb nicht weniger symbolhaften Stellenwert eingenommen hat, den man getrost fast als
"linken" Markenkern hätte bezeichnen können. Die Mutation zur
reinen Symbolik und zum Leseklischee. Ganz besonders einige
Kommentare im Abschiedsblog, zeigen dies mit einer doch
leider schmerzlichen Deutlichkeit.
Was jetzt keinerlei Vorwurf sein soll,- denn tatsächlich hat man
selber, die Wirkung von Symbolik und genormtem Wiedererkennungswert,
auch im linken Lesespektrum, - weit unterschätzt.
Was aber nichts hilft, - denn real gesehen, war; "Ich" für "andere",
ein "Anderer" als der, der "ich" bin. Das heißt, - ich wurde "gedacht".
Eine wirklich erschreckende Erkenntnis für unsereins, denn diese Symbolik
war aus eigener Sicht nichts anderes, - als eine Metapher.
Und ausgerechnet diese Fiktion, wurde merkwürdigerweise als authentisch angesehen.
Dies muss jetzt nicht unbedingt etwas schlimmes sein, aber stellen wir uns einmal vor,
dass unsereiner Manipulation nicht kritisieren-, sondern benutzen will.
Und ich es deshalb bewusst darauf angelegt hätte, - dieses von anderen
gedachte; "Ich" über eine Symbolik, tatsächlich in meinem Sinne strategisch
zu steuern. Die gesamte Werbung und PR, inklusive der Selbstdarstellung
jedes einzelnen zur Eigenvermarktung, - funktioniert nach diesem Prinzip.
Das man mich richtig versteht. Ich erwähne dies nicht, um
alte bloggergeschichten zu erklären, oder gar deshalb, weil die Frisur
nicht stimmt ;-) Sondern um auf eine existierende Mechanik hin zu weisen,
die alle betrifft und sich mittlerweile ziemlich tief automatisiert hat.
Ein gern verwendetes Argument wie, dass es dies schon immer gegeben hat,
ist ziemlich sinnlos, denn Selbstreflexion hat es ebenfalls schon
immer gegeben. Und das Maß bzw. der Umfang, mit welchem solche Automatismen
missbraucht werden, und auch überhand nehmen, hängt direkt mit der Zunahme
der Akzeptanz sowie Industrialisierung von Werbung und Public-Relation zusammen.
Marktmechanismen, welche zu unbewussten Automatismen entartet sind,
die als normal empfunden, - und deshalb nicht mehr reflektiert
werden. Es ist mir deshalb auch zu einfach,
lediglich die dazu gedrängten Produzenten von Symboliken und Markenkernen
zu verurteilen, wenn klar wird, dass Gesellschafts-weit bereits ein
unbewusst automatisierter Bedarf dafür an-trainiert ist, - den keiner
mehr ernsthaft hinterfragen will.
Unter diesen Aspekten, ist es jedenfalls leichter, - Marktmechanismen
zu ermitteln, welche unbedingt auch einen Kunstmarkt betreffen.
Der Satz; "Sei ein Mythos, aber sei du selber", schwebt hier quasi
als unausgesprochene inoffizielle Gesetzmäßigkeit durch die Hirne
derer, welche im kommerziellen Markt, aus dessen Produktmarketing
dieser Spruch stammt, - als Künstler ihr Leben zumindest
existenziell abgesichert leben möchten. Ein verständlicher Wunsch,
der aber auch durch einen übergroßen Fatalismus bezüglich der
vorgegebenen Strukturen gekennzeichnet ist. Was in einem am
Profit orientierten Markt, der real betrachtet, überhaupt nicht
anders funktioniert als der Popmarkt, auch dazu führt, dass
die darin Erfolgreichen immer erfolgreicher, - aber auch immer
weniger werden. Während sie sich am Ende des Zenits ihres Genres,
(dies kann auch ein Marktsegment sein), immer mehr, - dafür gleich
mehrfach erfinden müssen. Dabei können wir sicher sein, dass es
auch immer einen Endpunkt gibt, an dem etwas so weit übersättigt
ist, - dass nichts mehr geht.
Diesen Zustand kann man erreichen, indem man aus Marktsicht,
konforme und etablierte Stränge, bei gleichzeitiger Rationalisierung
immer weiter auf die Spitze treibt, - und man kann ihn verhindern, -
indem man in die Etablierung von bislang unkonformen Alternativen
investiert. Auch aus diesem Blickwinkel betrachtet, unterscheidet
den Kunstmarkt wenig, vom ganz normalen gesellschaftsweiten Arbeitsmarkt.
Und die bezüglich der erwähnten Mechanismen auffällig farbigen Blüten,
sind dort nicht mehr oder weniger als anderswo.
Natürlich wird so etwas immer gerne als Rundum-Kritik verstanden, - und indirekt
soll es das auch sein. Aber dies selbst noch an unsereinen selber. Denn
niemand kann ernsthaft behaupten, tatsächlich unbeeinflusst zu sein.
Es gibt keine Möglichkeit, Mechanismen einfach nur für andere zu
erklären, wenn diese tagtäglich und jahrelang vorgespielt werden.
Es geht auch ganz bestimmt nicht um Perfektion. Dies wäre das Letzte, woran unsereiner glaubt. - Es geht um Reflexion.
Der Bedarf einer erneuten Selbstreflexion von Menschen, in einer Gesellschaft
von Menschen, welche ständig Authentizität fordert, aber real die Lieferung
des Gegenteils davon, - als solche erwartet. Und damit ist sicher nicht das
Handeln gemeint, welches zur Zeit von einem erwartet wird, - nämlich einem
Markt lob-zuhudeln, welcher das; "Ich" fordert, sich wie ein; "Anderer" zu
verkaufen. Und die "anderen" ständig dazu verleitet, das "Ich" eines
"anderen", - selber denken zu wollen. Bemühen wir uns alle ein wenig darum,
dem Programm vielleicht nicht unbedingt einen Reset zu verpassen, - aber es
doch deutlich umzuschreiben. Und in dieser Hinsicht, - auch meinen besonderen
Respekt nach Freiburg.
Die falsche Klarheit ist nur ein anderer Ausdruck für den Mythos.
Er war immer dunkel und einleuchtend zugleich. Seit je hat er durch
Vertrautheit und Enthebung von der Arbeit des Begriffs sich ausgewiesen.
Max Horkheimer/Theodor W.Adorno, - Dialektik der Aufklärung.
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