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19.01.2014 von eb
, - Zwischen Komplexität und Abstraktion.
Von großen Wörtern und ihrer alltäglich assoziierten Leere.
Das Hintergrundrauschen zwischen Komplexität und Abstraktion, - Teil 9.
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Heute mal ein wenig Korinthenkackerei übers tägliche Hintergrundrauschen in Form dahin geschmissener Worthülsen. So aus der Sparte der Allgemeinplätze, für die Liebhaber von großen Worten mit dem Charme des; "Alles was da drin sein könnte, ist mit einem Wort gesagt". Wobei ich darauf hinweisen möchte, dass Korinthen nach dem Auskacken i.d.R. immer anders aussehen wie vorher.
Wie bereits schon in verschiedenen Varianten mehrfach beschrieben, sehe ich nicht gerade selten, dass beim Hantieren mit großen Worten wie z.B. Oberbegriffen, Sammelbezeichnungen oder fachspezifischen- wie auch Neusprech- und Modewörtern, die abstrahierend irgendeinen Inhalt beschreiben, schnell auch gerne mal der mögliche Inhalt vergessen wird und jeder brauchbare Bezug dazu verloren geht. Ein besonderer Liebling von mir, der allzu oft nach der Unlust riecht, sich überhaupt noch mit dem möglichen Inhalt befassen zu wollen, - wäre z.B. gerade das; "System". Was man sogar mitunter in genauso hin geschmissenen Sätzen hört wie; "Das System ist schuld". Und mich neben einiger Irritation, dann doch ganz schön frieren lässt. Denn zum Einen, kennt ein System keine Schuld, - und zum Anderen, könnte man in einem anderen Kontext, aber mit gleichem Sinn sagen; "Die Waffe ist schuld". Was dann reflexartig auch zum Aufstöhnen führt. Und vorwurfsvoll darauf hinweist, dass doch jeder weiß was gemeint ist. Genau darin, sehe ich ein Problem. Möglicherweise weiß auch zumindest jeder, der ansonsten nichts mit Systemen am Hut hat, dass damit ein Konglomerat aus politischem und Wirtschafts-soziologischem Brei gemeint ist, welcher als Systemsicht verhökert wird, und unter dessen Einflüssen und Auswirkungen man seine Existenz und sein Leben bestreitet. Nur ist es eher eine auffällige Minderheit aus der Anzahl der Wissenden, die auch deutlich zeigen, dass sie sich zumindest dafür interessieren, - was da eventuell auch drin sein könnte.
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Da in diesem Kontext der Begriff; "System", aber lediglich nur als besonders prägnantes Beispiel für auch andere große Worte mit ähnlich alltäglichem Gebrauch steht, sollten eventuelle Anhänger von Systemtheorien, jetzt aber mal lieber beide Augen zukneifen. Bei den Wirtschafts- und/oder Soziologen ist das allerdings egal. Die machen daraus schließlich nur noch was sie wollen, produzieren dabei jede Menge Neusprechblasen,
wo auch jeder meint zu wissen was gemeint ist. Und beim Inhalt davon, selbst dann noch Desinteresse zeigt, wen man der selber ist. Generell geht es mir aber hauptsächlich darum, vielleicht ein wenig Nachdenklichkeit für die Frage wecken zu können, ob der ständig steigende Wille alles möglichst "streifend" vereinfachend, kurz, abstrakt, bzw. über aufgeschnappte oder gewohnte Begrifflichkeiten kommunizieren zu wollen, - tatsächlich so eine begrüßenswerte Entwicklung ist. Und möglicherweise, gerade wegen einer ausnutzbaren Bequemlichkeit dabei, eher zu äquevalent steigender Differenzierungslosigkeit und Ignoranz führen könnte. Weshalb ich einfach mal dieses; "System", in seinem alltäglichen Gebrauch, zugegebener-weise recht lapidar, aber wenigstens ein wenig differenzieren möchte. Einfach nur um mal wieder ein minimales Gefühl zu vermitteln, wie groß, inhaltsschwanger und auch vielschichtig betrachtbar, dieses einfache Wort tatsächlich ist. Während jeder es ständig benutzt, ohne noch tatsächlich über den darüber abstrahierten realen Inhalt nachzudenken.
Bei schlechtem Sonnenwetter, Asteroideneinschlägen, einem auf die Erde einstürzenden
Mond oder ähnlichem Unbill explanetarer Vorgänge, könnte der Satz; "Das System ist schuld", sogar tatsächlich Sinn machen. Das Sonnensystem, ist eine sehr interessante und bedenklich große Sache. Die Kleinigkeit der Bewohner eines blauen Planeten darin, muss man in diesem Fall jetzt nicht überbetonen, da dies Wort zumeist innerhalb kosmischer Betrachtungen fällt. Deren Blick eh von besagtem Planeten nach außen gerichtet ist.
Und auch mit Größenordnungen und Objekten hantieren muss, die noch weniger Interesse dafür zeigen. Und der mögliche menschliche Einfluss darauf auch vernachlässigbar klein ist. Klingt ein wenig kühl, zugegeben, - ist aber nun mal so. Andererseits, wäre dies eine Systembetrachtung die nur imaginär theoretisch von außen, aber praktisch eindeutig von innerhalb des betrachteten Systems stattfindet. Von den Menschen der Erde nach draußen sozusagen. Die Raumsonde Voyager 1, als Objekt welches gerade das Sonnensystem verlässt, zählt nicht. Die kann weder rechnen, noch Kinder machen, noch einen Planeten aus der Bahn schubsen. Und es ist anzunehmen, dass sie von sich aus, für die Menschen genauso wenig Interesse aufbringt, wie auch das Sonnensystem. Ich gehe aber einfach mal davon aus, dass die Mehrheit doch weiß was das Sonnensystem ist. Und sich anhand der Erwähnung des Begriffes; "Sonnensystem", wenigstens modellhaft seinen Inhalt vorstellen kann.
Rohrleitungssysteme werden in der Regel, theoretisch wie praktisch, nur von außen betrachtet. Es gibt zwar Kanalarbeiter und auch so manch verirrte Seele, welche Letztere in größeren Dimensionen, hie und da auch mal praktisch von innen betrachten müssen. Aber kaum jemand davon würde wohl so weit gehen, sich als Bestandteil dieses Systems sehen zu wollen. Zudem können solche Systeme für Menschen ebenfalls nützlich oder schädlich sein. Aber in diesem Fall neben äußeren Einflüssen auch schon deshalb, weil es der menschliche Einfluss ist, der sie nicht nur baut, sondern auch entscheidet, wofür sie gebraucht werden. Auch dieser Begriff, wird trotz unterschiedlicher Dimensionen doch jedem was Vorstellbares sagen. Und auch ein Vertrauen in menschliches Verantwortungsbewusstsein vermuten lassen, was noch in Richtung humaner Nützlichkeiten zielt. Auch nix zu meckern.
Dass Waffensysteme unbedingt vom menschlichen Einfluss abhängig sind, sollte jedem klar sein. Wobei man sich aber bereits schon über einen möglichen Unterschied zwischen Nützlichkeit und Schaden streiten kann. Ich zumindest, frage mich immer noch, welcher empathielose Barbarengott wohl die Seelen von Menschen reiten mag, die von so was auch noch begeistert sein können. Davon aber abgesehen, ist angesichts der inhaltlichen Vielfalt und Konstellationsmöglichkeiten, ein Wort wie; "Waffensystem" bereits schon so schwammig, dass man es als Allgemeinplatz genauso wenig in Ober-, oder Sammelbegriff trennen kann, wie anhand dessen irgendwie vorstell- oder nachvollziehbar wäre, ob da Menschen nun was von außen oder innen betrachten, bzw. sich sogar als Bestandteil oder nicht betrachten könnten. Frau v.d.Leyen würde gewohnheitsmäßig wohl sagen; "Da muss man erst mal genauer hinschauen". Bei ihr ebenso gewohnheitsmäßig erst dann, - wenn schon alles gelaufen ist. Kennen wir noch aus der Ecke der mit Arbeits-, Sozial- und sogar sogar indirekt als Familienmanagerin, mit Familiensystemen hantierenden Bundesministerinnen. Ein Panzer z.B., ist ein Waffensystem, welches ein Mensch von innen bedient. Eine Drohne ist eines, welches Menschen von außen steuern.
Es gibt komplexe Nahbereichsverteidigungssysteme zur Abwehr von Flugkörpern, die vollkommen autonom arbeiten. Verschiedene Kombinationen aus Waffe und Zielvorrichtung, werden genauso als Waffensystem bezeichnet, wie der Soldat der Zukunft selber zusammen mit dem ganzen möglichen High-Tech am Pelz. Und jede daraus zusammen-setzbare Konstellation einzelner bis vieler Bestandteile, welche eine wiederholbare systemische Betrachtungs- und Steuerungsmöglichkeit zu lassen, kann ebenfalls als Waffensystem bezeichnet werden. Zum Schluss steht wie bei Systemsichten üblich, analog auch zu anderen Bereichen, das Waffensystem, welches Waffensysteme enthält, die Waffensysteme enthalten.
Und spätestens an diesem Punkt, haben wir einen Zustand erreicht, wo außer irgendeinem schwammigen Analogon für Möglichkeiten zur Verteidigung, zum Angriff, zur Vernichtung, Zerstörung oder Ausrottung, nur noch für Involvierte der reale Inhalt klar sein kann und greifbar ist. Und je nach Standort in der Hierarchie, u.U. auch dies nicht mehr. Während alle Anderen schon angesichts der möglichen Vielfalt, die Segel bezüglich des Inhaltes streichen müssen. Und weder Nutzen noch Schaden kennen, noch wer, was, und wie damit von außen oder innen etwas vor hat. Für die Mehrheit, ist "Waffensystem" also ein ständig gehörter und auch selbst benutzter, aber ansonsten vollkommen leerer bzw. ultimativ schwammiger Begriff. Und jeder benutzt ihn und trägt ihn weiter, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt überhaupt.
Nicht weniger schwammig als der Begriff; "Waffensystem", wäre zum Beispiel auch; "die Märkte" oder "der Markt". Jeder weiß was damit gemeint ist, aber niemand hat angesichts der Vielfalt mehr einen tatsächlichen Bezug zum Inhalt. Wer und wie würde sich z.B. noch für die Umtriebe eines "Waffensysteme" verkaufenden "Waffenmarktes" interessieren, wenn mit immer weiter dimensional steigend symbolisierenden Oberbegriffen die Welt erklärt wird, deren Inhalt dann nicht mehr nachvollziehbar ist? Übrigens ein reales und typisches Managerproblem, welches unbedingt seine Auswirkungen am "Arbeitsmarkt" zeigt. Die mentale Distanz dieser Berufsgruppe mit überdurchschnittlichem Willen zur Abstraktion und sogar eigener Nomenklatur, sowohl zu praktischen Arbeitsumfeldern, wie auch den aus ihrer Sicht modellier-, kalkulier- und rationalisierbaren und als "human resources" bezeichneten Arbeitsobjekten, kommt nicht von ungefähr. Oder, wie wäre z.B. anders diese soziale Kälte, das ganze Sanktionsinstrumentarium der Arbeitsagenturen, mit sogar offener gesellschaftlicher und medialer Bösartigkeit im letzten Jahrzehnt gegenüber Langzeiterwerbslosen möglich gewesen, - wenn nicht auch eine mentale Distanz über Abstraktion zu den Menschen dahinter, mittels leicht nach zu plappernden Begriffen wie Leistungsverweigerer, Sozialschmarotzer, Unterschicht, Mittelschicht, Oberschicht realisierbar gewesen wäre?
Möglicherweise, liest sich dies jetzt für viele so, wie eben Korinthen nach der Verdauung aussehen. Wenn sie dabei nicht vergessen mit zu berücksichtigen, dass nach Verzehr vieler solcher lapidar benutzten großen Korinthen, insbesonders aus dem letzten Jahrzehnt, merkwürdigerweise das Gleiche heraus gekommen ist, - dann kann ich damit leben. Was mich belastet ist, dass auch bei einigen aus dem eigenen Bekanntenkreis, besonders in diesem Zeitrahmen, das Vermögen verloren gegangen ist, selbst noch das einfache Analogon dieses letzten Abschnittes, nachvollziehen zu können. Geschweige denn, sich überhaupt bemühen zu wollen. Während sie aber problemlos mit einem ständig abstrahierenden Neusprech eine Welt voll mit Menschen erklären, zu denen sie deutlich jeden menschlichen Bezug verloren haben.
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