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Impressum
03.03.2013 von eb
, - Aktuelle Bilder
Die verschobenen Perspektiven zwischen Erleben und Betrachten.
Das Hintergrundrauschen zwischen Komplexität und Abstraktion, - Teil 5.
DIN-A4 Polychromos Klick macht dick.
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Nun frug man mich bezüglich meiner generellen Motivation zu dieser seltsamen
Reihe.
Aus persönlicher und deshalb insbesondere der Sicht des Humanisten, welcher sich seinen Charakter bewahrt hat, - wäre
dies eigentlich ziemlich einfach und rüde beschrieben. Sollten deshalb böse Zungen auf den Gedanken kommen,
dass der vorherige
Teil
eigentlich nichts anderes ist, als eine Art von Abstraktion des hiesigen Textes,
werde ich ihnen recht geben müssen. Anders sieht dies beim eventuellen Vorwurf aus,
dass die Geschichte möglicherweise etwas mit einer Art Geheimsprache zu tun hat.
Natürlich hat sie das. Aber zum einem, hab ich die nicht erfunden, - zum Anderen, nervt es einfach,
wenn ständig irgendjemand etwas aus diesem Sprachgebrauch hochmodern in die Welt posaunt,
ohne real die Hintergründe zu reflektieren.
Kurzum,- ich kann das Wort System einfach nicht mehr hören.
Und soziologische Systemtheorie schon mal gar nicht mehr.
Die ist für mich einfach nur das Endergebnis einer generellen Entwicklung zur
Mentalität von Übertheoretikern, Distanzsüchtigen und abstrahierenden
Drüberstehern,
mit Schwierigkeiten, - sich der tatsächlichen Vielfalt menschlichem Daseins ehrlich stellen zu wollen.
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Generell, - geht es mir aber mehr darum, sich darüber wenigstens erst mal Gedanken zu machen. Ganz besonders, - bevor mal wieder mit Begriffen, die irgendwie alle mit diesem "System" oder "systemisch" beginnen, eben diese besondere Modernität verkauft werden will.
Jeder Zeitgeist, jede Religion und auch alles was sich heute so als Wissenschaft verkauft, haben Einfluss ebenfalls auf die Art und Weise, wie der größte Teil einer davon betroffenen menschlichen Gemeinschaft denkt, fühlt und spricht. Und jeder kann darauf achten. Menschen können sich darüber voneinander entfernen oder zusammenfinden. Sie können damit ein humanes und soziales Gefühl füreinander entwickeln, oder sich gegenseitig nur noch als objektiv kalkulierbares Objekt zum Eigennutz betrachten und behandeln. Letztendlich geht es einfach nur um humane oder technokratische Sichtweisen.
Und merkwürdigerweise trifft man ständig Leute die das eine vorgeben, aber das andere leben und sprechen.
Diese Reflexion ist wegen des darin vollkommen fehlenden Subjektivbegriffes, mit Systemtheorie selber nicht möglich. Der ursprünglich angenommene technokratische Vorteil der puren Objektivität, hat seine Grenzen dort, wo man seinen subjektiven Missbrauch, objektiv nicht mehr wahr nehmen kann, - der Einfluss aber trotzdem stattfindet und sich sogar im Wortschatz, wie auch Mentalität der davon betroffenen Menschen wiederfindet.
Eigentlich wurde Systemtheorie einmal dafür verwendet, um genau solche Grenzen aufzuzeigen. Die große Unterscheidung zwischen offenen und deshalb nicht schlüssig beschreibbaren Systemen, was die Konstruktion damit logisch verbietet, - und geschlossenen Systemen die auch schlüssig beschreibbar sind, wird aber speziell von den Soziologen des letzten Jahrzehnts genauso missachtet, wie der Umstand, dass Systemtheorie und Humanismus logisch nicht zusammen können, von den trotzdem Begeisterten überhaupt nicht reflektiert wird.
Meine Ansicht ist, dass wir speziell mit dieser schwer Technokratie-lastigen Art der Abstraktion und Modelliererei, - human einfach an die Wand fahren. Humanes Denken ist zum reinen geschichtlichen Image ohne jeden konkreten Inhalt verkommen. Dies weniger wegen der Existenz technokratischen Denkens, als vielmehr ihres vollkommen unreflektierten, unverhältnismäßig großen, - und mehr als spürbar dehumansisierenden Einflusses auf die Art und Weise, wie wir uns als Menschen betrachten. Weshalb ich auch diese merkwürdige Form einer Verhältnismäßigkeit zwischen Abstraktion, Assoziation und Analogon gewählt habe, - darüber zu schreiben. Und themenbedingt zwar selber heftig mit "systemischen" Dingen um mich werfe, - mich dabei aber auch nicht an fixierbare Nomenklaturen bzw. Dialektiken halte. Es gibt keine perfekte Dialektik für menschliche Vielfalt. Ganz besonders nicht, wenn man selbst eine mögliche humane Dialektik gar nicht erst in Erwägung zieht. Im ständigen Wunsch danach, liegt der unbewusste Wille zur endlosen Homogenisierung schon selber begraben. Und die rein objekt-bezogene Sicht darauf, ist die perfideste Art davon. Es müssen lediglich die Falschen kommen, dann ist das eben die Dialektik der Falschen. An diesem Punkt, trennt sich Humanismus auch von rationalen Nomenklaturen zwecks sprachlicher Übereinkunft. Dies wäre selber reflektierbar und unsereiner ist offen dafür.
Doch selbst wenn man Homogenisierungen akzeptiert, können diese "human" oder "technokratisch" stattfinden. Und solange die Fixierung auf Letzterem liegt, - ist mir das einfach zu gefährlich. Weshalb es mir auch ein wenig darum geht, mal wieder den Unterschied zwischen der komplexen Welt humaner Sichten, und derer der Technokraten aufzuzeigen, - welche sich dieser Komplexität einfach nicht stellen wollen. Zusätzlich gesteigert, durch pur ideologische Überökonomisierungen, die fast den Charakter einer Religion angenommen haben. Und dann sogar noch ähnlich ideologisch vertunnelt sind, wie das simple Ungleichgewicht zwischen BWL'er und VWL'ern. Schwerpunkt ist Betriebs-, nicht Volkswirtschaft. Und damit eben Arbeitgeberlastig und an deren Profiten orientiert. Solche Dinge reflektiert man, - die hängt man nicht einfach an einen Oberbegriff wie "System" auf. Das man im alltäglichen Gebrauch des Begriffes; "System", diese merkwürdig halb metaphysisch techno-esoterische Systemsicht aus den 80igern darunter sehen darf, macht die Theoretiker, die mit der tatsächlichen Subjektlosigkeit von Systemtheorien operieren, - nicht harmloser. Ganz im Gegenteil. Man öffnet ihnen die Türen damit. Und darauf das dies passiert- und zur Normalität entartet ist, - möchte ich hier versuchen hin zu weisen.
Modelle kann man viele machen. Man kann die Menschen zu müllen damit. Und mit tatsächlich seriöser Wissenschaft, auch die Theorie mit Umfrage- und statistischen Daten untermauern. Es ist aber eine Frage, was einen außerhalb des Kosten-Nutzen-Prinzips sonst noch interessieren könnte.
Den politischen Mainstream und seine Auswirkungen mit all seiner Public-Relation des letzten Jahrzehnts betrachten zu wollen, - scheint z.B. tabu zu sein; Da passiert es schon mal, dass eine sich in ihrer Gesamtheit empfindende sogenannte "Mitte", sich ohne es zu merken nach rechts bewegt. Wobei Gruppierungen im linken Teil der Mitte in den extremen Außenbereich verstoßen, - während rechte Extreme dann plötzlich in die rechte Randmitte aufgenommen- und dort nicht mehr wahrgenommen werden. Kann man wunderbar und sehr einfach, in eine nette abstrahierende Grafik packen. Die Leute lieben das ja. Und eigentlich, wäre das auch der Job der Soziologen. Aber Fehlanzeige. Stattdessen, rätselt man, - wie das passieren konnte und schämt sich nicht mal deswegen. Während neben dran, so gut wie jeder Arbeitnehmer und Erwerbslose bereits schon Standard, in auch so gut wie jedem ökonomischen Modell als "Ressourcen" auffindbar sind. Man könnte auch ruhig mal den Oberbegriff; "Planwirtschaft", - von seinen beliebt einseitig geschichtlichen Konditionierungen lösen, - und ihn stattdessen z.B. auf den Arbeitsmarkt, - und ganz speziell, auf heutiges Management in Großunternehmen, und dessen Auswirkungen selbst noch auf unseren Sprachgebrauch anwenden. Was ist Prozess-, Ressourcen- und Zeitmanagement, - anderes, - als sogar "hoch"-technokratische Planwirtschaft? Uhhhh, - Fettnapf, - oder?
Auch solche Betrachtungen einer realen Erlebnisebene, scheinen die Systemverliebten nicht wirklich zu interessieren. Dabei reden wir erst von möglichen Makroebenen. Kurzum, - auch Systemtheorie, befreit nicht von der Bedienung derer, die darüber einfach nur den eigenen ökonomischen Tunnel ausleben. Und es ist schwer gefährlich, weil zwecks mangelndem Subjektivbegriff darin, rhetorisch wie philosophisch dehumanisierend, - und seit den 80/90igern ganz extrem techno-esoterisch missbraucht. Dazu muss ich nur darauf hinweisen, dass wir alle Systemdenken nicht als simples Handwerkszeug ansehen, - sondern uns mittlerweile als Teil eines "Systems" begreifen, dessen Systembegriff "theoretisch" jederzeit geändert werden kann. Nicht die Kirche ist unsere Hilfe, sondern die Kirche lebt von uns, - aber sie nimmt die Deutungshoheit in Anspruch. Ein uraltes Dilemma. Was man übrigens auch, - ganz einfach mit ein paar beschrifteten Kästchen und Kreisen darstellen kann. Selbst noch mit Microsoft-Office. Hat nie jemand daran gedacht, dass man abstrakte Sichtweisen, selber abstrakt betrachten kann?
Ich könnte jetzt vielleicht behaupten, dass der Begriff Abstraktion,
meines Erachtens, - vollkommen überbewertet ist.
Genauso wie ständig vom "abstrakten Denken" als etwas besonderes geredet
wird, könnte man "assoziatives Denken" oder "analoges Denken" rhetorisch
so über strapazieren, dass halt jeder darin das non-plus-ultra der geistigen
Zukunft vermutet. Alle drei sind aber in Theorie wie Praxis, unabdingbar
voneinander abhängig. Und eigentlich, für einen Menschen nicht nur das Natürlichste
von der Welt, sondern machen auch erst in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit Sinn.
Eigentlich. Denn dies wäre die humane Sicht, - nicht die technokratische.
Abstraktion, ist schlechthin, - der Schwerpunkt in Systemsichten.
Mittlerweile trifft man sogar Leute, die halten die Abstraktion für den
Oberbegriff von allem zum Erreichen höchster geistiger Blütereife.
Was vollkommener Blödsinn ist. Kann ich nicht assoziieren oder analogisieren,
fehlt der Abstraktion jeder Bezugspunkt und Sinn. Und genau dies, - passiert.
Und ohne es zu merken. Viel spricht im heutigen Management dafür, dass Abstraktion lediglich nur noch verwendet wird, um ansonsten Materie-fremden Führungskräften irgendwie noch zu vermitteln, was sie denn da führen. Was natürlich eine umso höhere
Differenz zwischen Erlebnis- und Betrachtungsebene ergibt, - je weiter
nach oben abstrahiert wird. Und dann eiern die da oben mit wunderschönen Grafiken und flotten Kurzbeschreibungen in der Gegend herum, - und entscheiden über ganze Arbeitsparks, - mit all den darin enthaltenen Existenzen, - einzig und alleine nach Profit.
Tatsächlich, würde ich aber mit der Behauptung, dass Abstraktion überbewertet wird,
mit der gleichen Einseitigkeit hantieren, - unter welcher Abstraktion heute denn so genauso empfunden und vermittelt wird, wie ihr größter Nutzen innerhalb von Systemsichten. Dies ist ziemlich offenkundig, eine fast nur noch technische Sicht der Dinge. Z.B. Begriffe wie Mensch, Gott, Blume, Tier, Humanismus, Religion, Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft - sind ebenfalls Abstraktionen. Und nicht alles davon, ist aufgrund eines technokratischen Systematisierungs- oder Modellierungswillens entstanden.
Sondern beruhen mehr auf gewachsenen Atopien zu einem von "allen" verstandenen Gemeinschaftsbegriff.
Die Betonung liegt auf "gewachsen". Kaum jemand wird ohne Abstraktionen auskommen.
Aber das ständige Herumwedeln alter und neuer Denker, wie auch Künstler und Forscher, - und im ganz speziellen Maße eben die Systemverliebten davon, - haben leider dazu geführt,
dass sie an vielen Stellen komplett falsch positiv konnotiert ist.
Selber abstrahierend zusammengefasst, könnte man die ständige Überbetonung davon,
fast aus dem Wunsch nach der Abstraktion des gesamten Universums
über eine einzige Weltformel erklären. Für den Nachvollziehbarkeitswillen
des Humanisten, liegt das übrigens gar nicht so weit vom beliebten
esoterischen Urwunsch des; "Alles ist eins", entfernt. Das ist zwar
ein ganz anderes Thema, aber die Geschichte wurde eben auch zusätzlich gehyped durch Kosmologen, Quantenphysiker und mediale Wissenschaftskommunikation von Heilandsjournalisten, - inklusive Esoterikern und Metaphysikern der 90iger.
Um Wissen zu erlangen bzw. zu vermitteln, mag so was eine feine Sache sein.
Aber sogar ganz unabhängig davon, dass sich die ersten Beiden
nicht mal grün sind, habe ich noch nie
vernommen, dass einer von denen die Empfehlung ausgesprochen
hat, - eine Weltformel für Menschen und deren Lebenswelten
zu suchen. Geschweige denn, sie mit der systemischen Sicht auf eine Maschine
zu betrachten. - Und auch so zu steuern.
Abstraktion alleine, macht auch ganz bestimmt
keinen großen Denker aus. Sondern
führt allenfalls zu einer schwer eindimensionalen Art von Denken, bei welchem
lediglich über ständig zunehmende Reduktion von Details, - Ebenen dimensional
niveauisiert werden.
Abstraktion alleine, führt nicht nur zur-, sondern ist Reduktion über
Vereinheitlichung schlecht hin. Im schlimmsten Fall vom Denken
selber. In der Regel auch einfach nur
zur Bewältigung von Quantitäten missbraucht, die einem zu unbequem
zum Sichten sind. Und damit eben auch, zur Ignoranz gegenüber Unbekannten.
Man kann damit gemeinschaftliche Begriffe für eine komplexe Wirklichkeit "erwachsen" lassen, - oder diese weg abstrahieren.
Eine zwar bereits schon separative, aber durchaus noch sinnvoll gewachsene Verhältnismäßigkeit, lag bisher auch immer noch in fach- oder Berufs-spezifischen Abstraktionen. Die aber stellenweise bereits durchaus spürbar, durch extrem
Management- oder/und auch Marktlastige Abstraktionen nach und nach ersetzt werden.
(Na, - liebe Informatiker. Sprecht ihr noch Informatik, - oder bereits
schon Microsoft-Office ?)
Ersteres geht nicht auf die Schnelle, also passiert
bei Systemsichten unweigerlich das, was schon die alten Griechen angemerkt hatten.
Und jeder Naturwissenschaftler jeder Fakultät mit eigenen Systemtheorien
berücksichtigt. Nur die Soziologen nicht.
Man schließt das offene System, indem man seinen Inhalt genauso passend macht,
wie dies das Management mit den zu managenden Berufspezifika versucht.
Und das geht am schnellsten darüber, indem man den komplexen Inhalt
weg abstrahiert. Was, ganz besonders innerhalb von sozio- und wirtschaftsbedingten Systemsichten, auch unweigerlich zur genannten Differenz zwischen Betrachtung und den tatsächlichen Begebenheiten führt. Ein Glauben entsteht, der meint, dass sich damit
alles lösen lässt. Während man das was man lösen will, bereits schon so abstrahiert
hat, dass kein assoziativer oder analoger Bezug mehr dazu vorhanden ist.
Damit fährt man in einen Tunnel, der alles andere ignoriert.
Und plötzlich, - heißt das dann; "Alternativlos".
Der im Management übergroße Selbstbetrug vom funktionalen
Zeitmanagement, - hat doch nichts mehr mit Wissenschaft zu tun.
Diese komplette Dissonanz zwischen Theorie und Praxis, kann nur entstehen, wenn Theorie und deren Abstraktionsbestrebungen zum Finden perfekter Methodiken zum unreflektierten Glauben daran verkommen, - und als Weisheit verkauft werden. Es geht also nicht darum, Abstraktionen abzulehnen, - sondern einmal wieder vernünftige Verhältnismäßigkeiten dafür zu suchen, - und speziell ihnen wieder Seriösität zu verleihen. Und die steigt ganz bestimmt nicht dadurch, indem ihr Gebrauch auf immer abstrakter steigendem Level, - auch immer weiter technokratisiert, - und damit einfach ihrer Vielseitigkeit und Dimensionierungsmöglichkeiten beraubt wird.
Und das Ganze auch noch unter der Motivation der Steuerung, - anstatt der Wissenssuche.
Das kann nicht funktionieren.
Im ersten Teil dieses hintergründigen
Rauschens zwischen Komplexität und Abstraktion, ging es diesbezüglich um den Gesamteindruck eines Teils oder Ausschnittes, - von noch viel mehr.
So ein
Schluchten-
und Grabengeflecht z.B., - egal
ob ein reales oder ein phantastisches, -
besticht ja nicht gerade durch überall gleichförmig
dimensionierte Schluchten. Das Beispiel dient mir aber
zum Zwecke des Aufzeigens von Dimensionsunterschieden.
Der zu höchst abstrahierende Begriff ist hier Schlucht
oder Graben. Was als
Oberbegriff
verwendet, vollkommen eindimensional ist, und alles bedeuten kann, was eine
durch Seitenwände abgegrenzte
Vertiefung ist. Womit wir durchaus auch in der Situation so manches
Politikers oder Vorstandsmitglieds irgendwelcher Konzernführungen wären,
die sich mittels ähnlicher Oberbegriffe z.B. in der Arbeitswelt, genau damit
durchs eigene Arbeitsleben schleusen. Die vorher bereits erwähnten Manager, die
im Jenseits mit fröhlichen bunten Bildchen und netten modern klingenden Abstraktionen agieren, - und keinerlei assoziative oder analoge Verbindung mehr zu dem besitzen, was sie dort abstrakt behandeln.
Die höchste hier zu vermerkende
geistige Vertunnelung,
wäre wohl ein Begriff wie z.B. "Die Märkte", oder noch besser; "Der Markt".
Solche alles und nichts sagenden Abstraktionen einer möglichen Markt-
Finanz- etc. Wirtschaft könnte man auch einfach als Phrasen bezeichnen.
Trotzdem erreichen sie mit ausreichend medialer Verbreitung, ein
Normalitätsempfinden, mit einer nicht zu ignorierenden Gefährlichkeit.
Denn der; "Arbeitsmarkt", ist bereits darin verschwunden.
Und darin, - das "menschliche Kapital".
Die letzten beiden Abstraktionen sind schon
schlimm genug, aber wenn sie auch noch in einem noch allgemeinerem
Begriff vom Markt eingebettet werden, findet darüber auch unbewusst eine
Neupriorisierung statt, bei der eventuelle Arbeitnehmer ganz bestimmt nicht
im oberen Bereich liegen. Der gewachsene Begriff "Mensch", ist bereits schon
in der Arbeitswelt, technokratisch im Neusprech Humankapital bzw. "human resources"
untergegangen. Diese Arbeitswelt im Arbeitsmarkt, - und dieser in "den Märkten".
So etwas passiert niemals unter humanen, aber unter technokratischen Sichtweisen
ist dies möglich. Und jeder benutzt es mittlerweile gerne, weil man sich damit herrlich und vor allen Dingen; "sachlich", vom tatsächlichen Geschehen und seinen eventuellen menschlichen Schicksalen geistig und empathisch distanzieren kann.
Hier sind wir wieder beim anfangs erwähnten Punkt der "Mitte", die sich ohne Selbstreflexion verschieben lässt. Hierfür
habe ich ein ganz besonderes Beispiel. Stellvertretend für eine nicht gerade geringe Anzahl von ähnlichen oder sogar gleichen Merkwürdigkeiten. Aber ich möchte dies vollkommen bewertungsfrei beschreiben und einfach nur wirken lassen. Man nehme einen grünen Umweltschützer, schwer aktiv in den 90iger Jahren, - durchaus auch mit einem nicht zu verhehlenden Hang zur Esoterik. Was ich aber jetzt ebenfalls nicht vorwerfe. Doch wir reden über jemanden, der unverändert ganz furchtbar gegen Technokratie wettert. Derselbe Mann, macht jetzt auf systemische Familienaufstellung, systemisches Coaching sowie ressourcen- und lösungsorientierte Prozessberatung in der Sozialpädagogik. Was letzteres Berufsumfeld betrifft, empfehle ich generell mal bezüglich Systemtheorie und Sozialpädagogik zu googeln. Das wenigste davon, hat tatsächlich etwas mit Luhmanns soziologischer Supertheorie zu tun, - trotzdem gibt es keine Rhetorik, - die nicht von irgend woher kommt.
Wie bereits erwähnt; Man kann eine ganze Gesellschaft nach rechts drücken, wenn man ihr nur ausreichend oft genug sagt, dass sie unverändert die Mitte ist, - aber nun wirtschaftlich-ökonomisch und weniger sozial zu denken habe. Man muss sie nur mit der nötigen Nomenklatur davon überschwemmen, - und das für modern erklären. Dann denkt die "moderne" Gesellschaft nun mal ökonomisch und man trifft Mütter, die ihre Töchter nach dem Vorstellungsgespräch fragen, - ob sie sich auch wirklich gut verkauft haben. Dem Gebrauchtwagenhändler dann aber seine Verkaufsmentalität vorwerfen. Genauso muss man Menschen nur ausreichend über Managernaturen, Trendforscher, Demografen, Soziologen und sonstige Anhänger der kalkulierbaren Zukunft, so mit Neusprech einer einzigen wirtschaftlich-technokratischen Sichtweise zu müllen, dass der Trendforscher plötzlich zum Zukunftsforscher wird, der Sozialpädagoge sich anhört wie ein Maschinist, und der Ökologe Systemtechnokratie für humane Psychologie hält, - und vom eigenen ökonomischen Biotop darin träumt. Und alle werden sagen, dass sie nicht manipulierbar sind und eine eigene Meinung besitzen.
Der Doppelmoral, sind keine Grenzen gesetzt, - solange diese nicht reflektiert wird. Und Systemtheorie, ist wohl das denkbar untauglichste Instrument dafür. Sie lenkt mit ihrem reinem Objektdenken, nämlich geradezu wunderbar davon ab. Deshalb mögen sie wahrscheinlich auch so viele. Zur Abstraktion von realen Gesellschaftsbildern, gehören aber auch diese Reflexionen unbedingt dazu. So unbequem das auch für jeden ist.
Ansonsten entstehen zwar systemisch und sogar demografisch kalkulierbare, aber einfach nur vollkommen utopische Sichten. Wie z.B. die Behauptung, dass ein Markt von sich aus sozial ist, - während darin die Doppelmoral tobt.
Was aber auch unbedingt den Faktor der ständigen Mitbewegung
in einer Umgebung, mit ebenso ständig selber veränderlichen Perspektiven
betrifft, die ununterbrochen neu justiert und geregelt werden müssen.
Eigentlich das Grab jedem Systemtheoretikers, der von der endgültig
kalkulierbaren Beschreibbarkeit träumt. Und deshalb eben schwer dazu
neigt, die Dinge passend zu machen. Als Humanist, weiß man um solche
Schwächen. Die ausschließlich aufs Objekt bezogene Sicht des Systemtheoretikers,
kann sie ob ihres subjektiven Charakters einfach ignorieren.
Genau deshalb kann sie soziologisch nicht funktionieren.
Da Systemtheorie aber hierzulande geradezu hoch gejubelt wird,
und es auch, bis sogar weit in den Hochschulforschungsbereich
hinein, - jede Menge von entsprechenden Theoretikern davon gibt, -
sollte uns der Umstand, dass in Richtung Arbeitnehmer und Erwerbslose
so gut wie alles, im letzteren Fall sogar stellenweise zwangsweise/sanktionsweise geregelt-, aber in Richtung Profit dereguliert wird, - uns eigentlich
klar sein, welch Geistes Kind hinter der technokratischen Handhabe davon
sitzt.
Wir erinnern uns vielleicht noch. Fast zehn Jahre Glückseligkeit ob der perfekten
sozialen Marktwirtschaft, die von der absoluten theoretischen Kalkulierbarkeit,
sowie des perfekten Managements, bis hin zur Familienmanagerin, - von so
gut wie allem träumt. Dann eine auf simple Gier beruhende Systemkrise, - die
bis zum "Geht nicht mehr" verleugnet wird. Während auf der anderen Seite,
Erwerbslose einfach passgerecht per Prekärjobs in die Armut gedrückt werden.
Die Differenz, zwischen Betrachtungs- und Erlebnisebene, ist geradezu grandios
groß. Und es ist einzig die inhumane technokratische Sicht, welche alle davon
abhält, schlicht und einfach die Armut in einem der reichsten europäischen
Länder abzuschaffen. Mit kalten Objektbegriffen und Systemsichten, muss man nicht leiden.
Humane Sichten beinhalten auch die Subjektivität jedes Einzelnen, genauso wie
empathische und atopische Sichten. Also auch das Leiden.
Das Letztere trennt nicht zwischen Betrachtungs und Erlebnisebene.
Das Erstere lebt von dieser Trennung. Mit seiner gesamten mentalen Distanz.
Wenn wir nichts negatives
oder lebensbedrohliches dabei annehmen, hat das Erleben
davon, wohl die geringsten Schwierigkeiten sich darauf
einzustellen. Bei Bildern davon, kann es allenfalls in
nächtelangem Betrachten von unzähligen Urlaubsfotos bzw.
Momentaufnahmen enden, - die dann in einem Karton gelagert werden, - auf dem Urlaub 20xx steht. Wir haben also eine reale Erlebnis- und Bewältigungsebene, eine
bereits abstrahierende Betrachtungsebene davon, und eine Ebene
der endgültigen Abstraktion wiederum davon. Wenn wir aber negatives
und lebensbedrohliches annehmen, können wir uns an zehn Fingern
ausrechnen, welche dieser drei Ebenen auch die größten praktischen Schwierigkeiten
damit haben wird. Dass die Separation von drei Ebenen eine
Abstraktion ist, muss ich wohl kaum erwähnen.
Betrachtet man analog dazu, drei ebenfalls abstrahierte
Ebenenbegriffe wie z.B. Unter-, Mittel-, Oberschicht, -
dann bekommt das eigentlich eine ganze Menge Stoff zum Assoziieren.
Aber sowohl dazu, wie auch zum weiter gehenden Analogisieren
außerhalb von ökonomischen Sichten, fehlt ganz offensichtlich wahrscheinlich der zeitgemäße Wille. Was nicht so weit führen muss anzunehmen, dass abstraktes Denken
eventuell gar dumm macht, - aber Abstraktion als "One-Way-Ticket"
zu betrachten, darf man zumindest als geistige und schwer humane Faulheit bezeichnen.
Die Erlebnisebene, entspricht in anderen Zusammenhängen dem, was
Systemiker immer gerne hilflos von dauernden Veränderungen dynamischer
Systeme auf der Mikroebene faseln lässt. Das können durchaus Menschen sein,
die gerade um ihr Überleben kämpfen.
Also das, was diese Theoretiker höchst bequem, auf der Makroebene
selber weg abstrahiert haben, - um es zwecks quantitativem
Betrachtungsbedarfs, ihre soziologischen Supertheorien nicht stören lassen zu müssen.
Denn alleine eine perspektivische Sicht auf Verhältnismäßigkeiten z.B.,
könnte auch die sein, das unverhältnismäßige Abstraktion mit Systemsichten,
auch immer zu unverhältnismäßiger Unflexibilität führt,
- da die tumben Makroebenen der Systemtheoretiker, gar nicht
gewillt sind, selbst sogar noch auf Lösungen aus ihren Sub-, bzw.
Mikroebenen zu reagieren. Was die Abstraktion davon
ja wieder selber verändern-, und damit ihre Statik einbüßen lassen würde.
Die Reduktion von vielerorts philosophischem Denkens auf modellierende Abstraktion
als der Weisheit letzter Schluss, ist selber ein schönes Beispiel für die Wirkung davon.
Speziell Systemtheorie, ist und bleibt eine statische Modellierungsart,
mit zu-höchst eingeschränkten und von Natur aus schon unflexiblen
Möglichkeiten für perspektivische Sichten. Die abstrakte
Beschreibung einer Dynamik, ändert nichts am Zustand, dass
es eine statische Beschreibung ist. Die dynamische Beschreibung
von zudem noch abstrahierter Dynamik, ist eine der witzigsten
Unmöglichkeiten, um ganz systemtheoretisch im Nirwana zur
Erkenntnis zu gelangen, wenigstens die Menschen betreffend, -
lieber mal ohne sie auskommen zu wollen. Denn letztendlich,
entscheidet diese Statik auf der obersten Ebene aller sonstigen
Abstraktionen zur Modellierung, ob sie selber Dynamik besitzt,
oder die Dynamik im Inneren passend abstrahiert.
Wie bereits erwähnt; Nicht die Kirche ist unsere Hilfe, sondern die
Kirche lebt von uns, - aber sie nimmt die Deutungshoheit in Anspruch.
Und diese Kirche, hat eine ganz besonders menschenferne Art der Deutung.
Bezüglich des letzten Abschnittes, muss ich mich fast schämen. Zusammengefasst,
kann man das auf einen für jeden verständlichen Satz abstrahieren. Hier
sitzen einfach technokratische Kaltherzen an fröhlichen Modellen, die sich
den eigenen Ast gerade rechnen.
P.S.
Begriffe wie Esoterik, Religion und Wissenschaft, sind bezeichnenderweise
Reizwörter, - deren Anhänger untereinander mitunter nicht ganz grün sind.
Alle drei, haben auch eine Menge schwarzer Flecken
auf der gerne selbst gesehenen weißen Weste aufzuweisen. Ich möchte
aber darauf hinweisen, dass, - bevor eventuell vermutete Abfälligkeiten
in einer oder mehrerer Richtungen dorthin, - direkt wieder zum konditionierten
Reiz der Gegenwehr verführen, - der Reflexion der Vorzug gegeben wird.
Aus humaner Sicht, werden alle drei neutral-, und insbesondere die
Menschen sowie deren Würde und Persönlichkeit dahinter gesehen.
Erkenntnisse oder Kritik aus diesen Richtungen,
welche dem toleranten und gewaltfreien Zusammenleben, sowie
der Verbesserung des menschlichen Daseins dienlich sind,
werden mehr als begrüßt. Immer vorausgesetzt, - dass sich
dort Leute finden könnten, die sich auch über das Verkaufen eigener
Lebensweisheiten hinaus bewegen könnten. Wobei es bezüglich der Toleranz,
für den Humanisten aber eine Grenze gibt. Toleranz für
menschenverachtende bzw. inhumane Weisheiten, darf man da,
- auch trotz des menschlichen Wissens und Handelns damit, - nicht erwarten.
Der Sinn der Reflexion liegt darin, sich kein X für ein U vor zumachen,
um beliebten selbst gewählten Glaubens- oder und Denkrichtungen mit
einem Heiligenschein oder Absolution zu versehen. Dem harmlosen
Tänzer ums Germanenfeuer zur Sonnenwende, stehen neben dem Esoteriker
Himmler, mit der gesamten Menschenverachtung seiner Zeit, auch
heute noch ein ganzer Fuhrpark an "Fressen und Gefressen werden"-
Ideologen gegenüber. Dem harmlosen Beter in der Kirche, stehen ganze
Kreuzzüge, eine Geschichte unglaublicher Dogmen, - und auch heute noch,
kreationistische "Auge um Auge"- und "Zahn um Zahn"- Fetischisten gegenüber.
Dem harmlosen Forscher, steht eine Geschichte-lange Entwicklung von
Kriegs- und Waffentechnik bis zur Atombombe, wissenschaftlich erklärter
Rassismus im dritten Reich, - und auch heute noch, nicht endend wollende
Forschung im Bereich Militär- und Waffentechnik gegenüber.
Unter welcher Mixtur man die soziologischen Systemtheoretiker der Neuzeit
zählen könnte, darf sich jeder selber überlegen. Pseudowissenschaft mit zudem
noch dehumanisierenden Auswirkungen, ist es meiner Ansicht nach auf jeden Fall.
Unreflektiert, biegt sich aber jeder gerne sein Ding gerade.
Hierzu sei auf einen Beitrag bei Klaus Baum, - zu einer Waffenschau in Abu Dhabi verwiesen, wo anscheinend bei einer schweizerischen Präsentation der Satz fiel; (Ich hoffe ich darf ihn zitieren)
Es ist eine Frage des Blickwinkels. Für die einen ist es ein Krisengebiet, für andere ein Wachstumsmarkt.
Dies ist der kalte Blickwinkel eines Technokraten in höchster Blüte. Mit dem
Fatalismus des; "das ist heute nun mal so",- gesegnet. Ist er selber Teil eines
Krisengebietes, - werden wir ihn jammern sehen.
Wie wäre es mal, wieder mit einem humanem Blickwinkel? Wollen wir ihn wirklich ganz
vergessen? Und dann tatsächlich so enden? Oder sind wir es nicht bereits schon?
Die Grenzen der verstandenen Abstraktionen liegen schon dort, wo Menschen unter Technokratie Technikfeindlichkeit vermuten. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Es ist lediglich ein Unterschied, ob man Menschen als Menschen sieht, oder als technokratisierte Objekte nach Nutzen. Wir sollten uns entscheiden können, - auf welcher Seite wir stehen.
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