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17.02.2013 von eb
, - Aktuelle Bilder
Geschichten, die das Leben nicht schrieb ?
Die Leistungsbarrbiii im neoliberalen Wunderland. (FSK-14,5)
Klick macht dick.
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Als Barrbiii mit Ken in die Realität teleportierte und sah,
dass sie dafür überhaupt nicht zeitgemäß angezogen
war, - stellte sie den ewig steifen Kerl erst mal in die
Ecke und steuerte schnurstracks die nächste Boutique an.
Und war ziemlich sauer, als die dort ihre Kreditkarte nicht akzeptieren wollten.
Unbekannte Bankverbindung hieß es. Der freundliche Herr hinter
der Ladentheke bot ihr zwar an, die Sache bei einem Abendessen
alternativ regeln zu wollen, - aber dann hätte sie ebenfalls
den ganzen restlichen Tag in diesem Fummel aus dem Puppenstudio
herum laufen müssen. Fiel ihr gar nicht ein. Außerdem vermutete
sie hinter diesem Angebot, Absichten außerhalb ihres sittlich
profilierten Images. Irgendwas aus diesem Profil musste sie aber brechen,
wenn es nicht ausgerechnet der Markenkern sein sollte.
Sie war schließlich eine Modepuppe.
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Also verhökerte sie Ken für den dreifachen Preis an die nächste
Fünfjährige, die ihr über den Weg lief.
Sie musste sich lediglich ein wenig gedulden, bis die
Kleine das Geld aus Mamas Portemonnaie entwenden konnte.
Aber dann konnte die einem extra-großen Ken die Haare föhnen, und sie sich
endlich vernünftig einkleiden. Sie mochte solche Win-Win-Situationen.
Ken sah zwar ein wenig unglücklich aus. Und sie hatte irgendwie
eine leichte Ahnung, dass die Mutter des Mädchens ähnlich reagieren
würde, - aber; "Take it easy".
Sie war schließlich der Star. Der Kerl hatte nicht mal einen
geschützten Namen. Und besonders viel im Kopf sowieso nicht.
Außerdem war das hier keine Puppenstube. Sondern Gewinnerland.
Und sie brauchte dringend einen Job. Der Klamottenkauf,
hatte nicht viel Bares übrig gelassen.
Und ohne Geld, war hier gar nichts zu holen.
Als der Welt bekanntestes Polyvinylchloridmodell, machte sie sich deswegen
allerdings keine Sorgen. Sondern begab sich auf geradem Wege zum
nächsten Supermodel-Casting. Dort durfte sie sogar singen.
Ein ziemlich arroganter Typ, empfahl ihr allerdings eine Gaumensegeloperation
und meinte, dass sie sich anhöre wie Dornröschen mit
Schnarchproblemen. Zudem hätte sie die Beweglichkeit
einer Plastikpuppe. Was sie wutentbrannt ins Modegeschäft
wechseln- und sich bei einer dortigen Agentur vorstellen ließ.
Erfreulicher, war dies aber auch nicht.
"Bitte, - ich bin zu dick für den Job?", - keuchte sie fassungslos,
als man ihre Maße analysierte. "Naja-", meinte einer
der Experten fürs perfekte Modell weiblicher Eleganz und
Formvollendung, - "sie sind ein bisschen aus der Zeit.
Sie selber haben ja sogar mal die Vorgaben geliefert.
So was bleibt nicht stehen. Sondern muss eben weiter
optimiert werden. Gehen sie doch ins Popgeschäft.
Dort steht man auf mehr üppigere Sachen.
Orientieren sie sich an Madonna. Oder Lady Gaga.
Die haben früher auch mal mit ihnen angefangen.
Allerdings werden sie für dieses Geschäft, ein paar Jahre heftig
Leistungssport betreiben müssen. Bis dahin, wird
ihnen wohl nur die Bundesagentur für Arbeit bleiben."
Dort war man anfangs tatsächlich sehr hilfreich.
Als sie allerdings gleich mehrere Jobangebote
im Rotlichtmilieu aus schlug, hörte die Nettigkeit
abrupt auf. Was sollte sie jetzt tun? Keine Wohnung,
kein Job, kein Geld. Doch Märchen haben i.d.R. ein Happy-End.
Und bevor jetzt alle leitstungsoptimierten Kinder,
inklusive ihrer Eltern anfangen zu weinen, - will ich
dies natürlich nicht vorenthalten.
Wie in Filmklischees üblich, traf Barrbiii, (hihi),
am tiefsten Punkt ihrer seelischen bzw. existenziellen
Verfassung, - ihren Ken wieder. Den hatte die
Mutter des Mädchens einfach aus der Hütte geschmissen.
Und weil der arme Kerl nun mal letzte Priorität im großen
Puppenuniversum ist, hat er gar nicht erst versucht
große Klötze zu bauen. Sondern sich auf das besonnen,
was er am besten kann. Blöde grinsen und in der
Sonne liegen. Und da PVC-Hohlkörper im Wasser nicht untergehen,
fand er sogar einen Job als Kinderschwimmspaß in einem
Strandbad. Die Beziehung ist zwar fraglos im Eimer,
aber Ken hat ein gutes Plastikherz.
Nu lebt unser Model erst mal bei ihm, und jobbt
hi und da an der Tanke. Und wenn sie
genügend Geld gespart haben, sehen sie schleunigst
zu, - wieder zurück zu teleportieren. Da dies auf
dieser Seite des Universums aber noch gar nicht erfunden
wurde, wird das wohl noch eine Weile dauern.
Hoffen wir, dass Barrbiii einen Job finden wird,
wenn ihr mit 80 die Rente nicht reichen wird.
Irgendjemand meinte allerdings letztens, - dass
sie das trinken angefangen habe.
P.S.
Das mit der Barrbiii, ist ein Versuch dem Umstand zu
huldigen, dass wie bei
anderen marktwirtschaftlich entstandenen Kultobjekten,
auch hier die ständige Angst herrscht, - dass kosmetische
Kinderträume eventuell den Konsum schädigende Einflüsse
erfahren könnten.
Die Modelagentur Mattel, reagiert offensichtlich empfindlich
und sehr humorlos in Sachen Markenname und Geschmacksmarke.
Dabei gäb's bei mir nicht mal sittlich bedenkliche
Variationen illustrer Freude am Puppenspiel.
Naja, - was nicht ist, - kann ja noch werden.
Wobei die Frage auftaucht, - ob Mattel
wohl mit FSK hantieren würde, wenn sie den
Dingern endlich was in die Hose bauen würden. Ok, - lassen
wir das.
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