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22.06.2012 von eb
, - Aktuelle Bilder
Gedanken, - zur digitalen Revolution.
Klick macht dick.
Die Begeisterung, mit welcher mitunter von der digitalen Revolution im Zusammenhang mit technischen Fortschritt gesprochen wird, löst bei unsereinem mitunter doch einiges Schmunzeln hervor. Ganz besonders, wenn sie in Kombination mit Sätzen wie; "Qualität vor Quantität", getätigt werden. Ganz besonders schlimm wird dies, wenn sich heraus-stellt, dass der Befürworter von Qualität dann begeisterter Hörer von "qualitativ" hochwertigem Schlagergutes ist. Nun gut, - die Geschmäcker anderer zu beurteilen, steht mir genauso wenig zu, wie anderen es gut zu Gesicht steht, Qualität allzu sehr aus dem eigenen Gefallen zu bewerten. Und bei sogenannten technischen Revolutionen, sieht dies überhaupt schwerstens bedenklich aus.
Unsereiner, sieht z.B. diese sogenannte; "digitale Revolution", alles andere als ausschließlich positiv an. Der Begriff; "Revolution", im Sinne von kompletter Umkehrung, ist dabei allerdings unbedingt richtig. Es als technischen Fortschritt zu betrachten, wird aber insofern schwierig, als man sich ehrlicher-weise klar machen sollte, dass hier lediglich der Overkill, einer nicht mal ansatzweise zur Hälfte erforschten, geschweige denn ausgenutzten herkömmlichen Bandbreite an analogen Techniken, durch eine digitale Technik stattgefunden hat, welche sich ökonomischer und damit auch zugunsten quantitativer Orientierungen ausrichten ließ.
Aus ökonomischer und quantitativer Sicht, war es ein Gewinn, - aus qualitativer Sicht, - zumindest ganz bestimmte Bereiche betreffend, ein herber Verlust. Letzteres insbesonders dadurch, dass zugunsten ökonomischer Sichtweisen, die ständige Reduktion an auftauchenden Daten, mittels Kompression, also Reduktion von Qualität welche als solche nicht gesehen wird, - stattfinden muss. Man hat hier zwar mittlerweile den marketingmäßig vermittelten und auch akzeptierten Mythos geschaffen, dass nur in dem Sinne komprimiert bzw. reduziert wird, dass für menschliche Sinnesorgane kein Verlust stattfindet, aber jeder Musiker, jeder Maler, jeder Fotograf weiß, dass hier nicht nur eine tiefe Gefährlichkeit drin steckt, sondern ganz besonders an den Randbereichen qualitativer Empfindungen, - auch offener Selbstbetrug stattfindet.
Genauso groß, wie die qualitative Distanz und tatsächliche Empfindungsfähigkeit zwischen dem Besuch einer dieser virtuellen Welten und einem realen Gespräch zwischen Personen ist, ist auch der Unterschied zwischen dem Hören einer heutigen CD und dem Erlebnis eines realen Konzertes. Und genauso groß ist auch der Unterschied, zwischen dem Betrachten eines verhältnismäßig komprimierten Bildes, und dem realen Betrachten desselben. Viele der, oft mehr als atmosphärische Randerscheinungen wahrnehmbaren Eindrücke, von realen Begebenheiten, waren mit analogen Aufnahme- und Wiedergabeverfahren auch eindeutig besser transportierbar, als mit heutigen digitalen Umsetzungen. Was beim quantitativ durchschnittlichen Verwerter, allerdings großflächig heute unter "sinnlos" vermerkt wird. Dass dies aufgrund einer ziemlich intensiven PR-Fürsprache erfolgte, um die Akzeptanz von Kompressionsverfahren zu erreichen, machen sich dabei die wenigsten bewusst.
Sinnigerweise, versucht man insbesonders bei Filmen und Fotografie, die Bandbreite weiter zu erhöhen, orientiert sich dabei aber eher an größeren Formaten, denn an höheren Auflösungen. Dies meist aus dem Grund heraus, weil das Endmedium meist einfach nicht mehr herbringt. Und so manche 18Megabyte Aufnahme, endet sowieso als 100kb Jpeg auf der Festplatte oder dem Internet. Die gleiche Bandbreite digitaler Aufnahme- und Wiedergabemöglichkeiten, - welche ohne Reduktion und Kompression auskommen müsste, würde Speicherkapazitäten erfordern, welche auch die gleichen ökonomischen Bedingungen hervorrufen würde.
Selbstverständlich haben auch analoge Aufnahme- und Wiedergabetechniken absolut ihre Grenzen gehabt, - die Weiterentwicklung davon, wurde aber nun mal auch absolut rüde gestoppt. Weshalb eine Einschätzung der tatsächlichen Möglichkeiten, gar nicht möglich ist. Im Kleinen, sollte aber zumindest jeder, der im Bereich der berüchtigten 44,1 KHz Samplerate von CD's, versucht die Stücke von alten LP's zu transportieren, ehrlicher-weise zugeben, dass er mit weitaus höheren Aufnahmewerten operieren muss, damit sich die ebenso durchaus höhere Bandbreite solcher alter Ölplattformen, nicht als hässliche Nebengeräusche, nachher bei der digitalen Version äußern.
Nun geht es unsereinem überhaupt nicht darum, zwischen digital und analog aufzuwiegen. Beides hat eigene Vorteile und auch eigene Nachteile. Der Nachteil von Aufnahme- und Wiedergabemöglichkeiten, ist generell bei beiden der, dass das Original nicht gesichtet wird. Die kleinen Tricksereien z.B., die unsereiner mit glänzenden Hintergründen und matten Objekten bei den eigenen Bildchen betreibt um die Comicwirkung zu erhöhen, wird weder bei einer digitalen noch analogen Reproduktion sichtbar sein. - Einfach deshalb, weil dies seine volle Wirkung erst bei leicht seitlicher Betrachtung entfaltet. An solchen Kleinigkeiten, kann man z.B., unabhängig von den sonstigen künstlerischen-, die handwerklichen Fähigkeiten von Fotografen messen. Aber auch die sind hilflos, wenn bei einer digitalisierten Ausgabe, - solche Feinheiten einfach nicht reproduzierbar sind. Einige der Vorteile von analogen Aufnahme- und Wiedergabeverfahren, liegen allerdings unbedingt im sehr sensitiven bis sogar atopischen Bereich, der bei dieser Einseitigkeit einfach verloren geht. Was nicht bedeuten soll, dass derjenige der jetzt seine LP in den Kühlschrank legt, mehr im Recht ist als derjenige, welcher das Gleiche mit seiner CD macht. Der Glauben, dass auch nur eines von beiden dann besser klingt, lässt lediglich auf ein unzureichendes Technikverständnis schließen. Unsereinem geht es auch nur darum, dass dieser Overkill bewirkt hat, dass heute nur noch die Hälfte benutzt wird. Und die, riecht nun mal, - im Moment zumindest noch, - mehr nach Kompression, Reduktion, Desensibilisierung und purer Ökonomie. Die Gefährlichkeit liegt dabei in einer Einschränkung des Wahrnehmungsspektrums, innerhalb dessen alles dargeboten wird, weil man den Rest aus rationaler Sicht heraus, für sowieso sinnlos hält und einfach heraus nimmt. Dies betrifft die Komprimierung von Musikstücken genauso, wie Bild- und auch ganz speziell Filminhalte. Quantitativ, führt dies auch zu einem Mainstream für ästhetisches Empfinden, welches Bewertungen anhand medialer Präsentationen vornimmt. Und die momentane Richtung davon, - bedeutet Reduktion.
Zumindest, würde ich mich wohler dabei fühlen, wenn man beide Stränge, den digitalen wie auch den analogen, gleichberechtigt verfolgt hätte. Da muss jetzt keiner wieder vorschnell ab-lachen, weil er Unmodernitäten wittert. Dies würde lediglich von einseitiger Fixierung und Akzeptanz von etwas zeugen, weil es nun mal gerade so da ist, - wie es ist. Und dies, während technisch zumindest, - durchaus das doppelte möglich wäre. Dabei, reden wir aber nur über Technik. Auslachen, darf man unsereinen aber unbedingt deshalb, weil er im digitalen Denken mittlerweile meint, eine Art Mentalität zu entdecken, welche auch die Komprimierung und Reduktion, zusammen mit Desensibilisierung und Reduzierung eines ästhetischen wie auch atopischen Empfindens beinhaltet. Und diesbezüglich, würde ich anstelle von Lachern, lieber mal auf Nachdenklichkeiten hoffen. Schön, wäre natürlich unbedingt, - wenn ich mich einfach irren würde.
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