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05.10.2014 von eb
, - Zwischen Komplexität und Abstraktion.
Das "ist", isst mit. (2)
Das Hintergrundrauschen zwischen Komplexität und Abstraktion, - Teil 11.
Oder auch, - nieder mit dem "ist".
(C.) DIN-A4 Polychromos Klick macht dick.
Weil es sich so schön ins Verhältnis zwischen konstruierten, verschmierten, angenommenen und realen Eindeutigkeiten integrieren lässt, - auch hier wieder, die Neuvertonung von altem Buntem. (Keine Sorge, das wird nicht zur Gewohnheit) Verdreht geklopfte Sprüche, wie z.B. "Alles 'ist' relativ" oder auch; "Der Krieg 'ist' der Vater aller Dinge", nur weil dies irgendein Einstein oder Heraklit mal in ihrem Kontext ins Weltall geblasen haben, - sind eine Sache für sich. Und machen im Besonderen dann keinen Spaß mehr, wenn sie vom durchschnittlich medial zum Nachplappern von Phrasen trainiertem Geiste benutzt werden, um mal eben so aus dem Stehgreif, vollkommene Unverhältnismäßigkeiten bzw. gleich die nächste Abschlachterei, in den harmlosen oder desinteressierten Empfindungsraum zu verschieben. Ähnliches, findet man auch bei so Statements wie z.B; "Das 'muss' man sachlich sehen" oder "Das System 'ist' schuld". In jedem Fall, fällt ein bedrückender Wille dazu auf, die Welt und ihre Geschehnisse über ein, "ist" oder "muss", kalt und so alternativlos wie möglich, mit dem Nagel an die Wand zu hängen, - und dort auch unbeteiligt baumeln zu lassen. Die Ignoranz dem Umstand gegenüber, dass in jedem Fall, die einfache Verwendung eines; "könnte", die Erklärung zur Möglichkeit und damit evtl. zur Beschäftigung damit werden lassen "könnte", wird wohl der Möglichkeit zu verdanken sein, dass nach Erschöpfung der Möglichkeiten, immer noch Platz für eine Phrase übrig bleibt; "Wo keine Hoffnung 'ist', 'muss' man sie erfinden."
Auf dem Weg dorthin, werden uns aber mit Sicherheit genügend Leute begleiten, die weise mit Heraklits; "Panta rhei" - "Alles fließt", - die Welt in weitaus kürzerer Form erklären können/möchten/dürfen/wollen/müssen,- als unsereiner es sich je zutrauen würde, dass er es auch nur ansatzweise; "könnte", - aber bei der Frage; "und wohin, - bitte schön?", dann wenigstens an diesem Punkt, ausnahmsweise mal fragende Gesichter sieht. Man muss jetzt nicht zwingend etwas gegen Statements aus dem hohlen Bauch heraus haben, aber die müssen auch nicht immer gleich versuchen kürzer zu sein, als sie tatsächlich etwas sagen könnten. Deshalb lasse ich es heute ebenfalls mal kräftig aus dem Bauch fließen, - aber eben, - ein wenig länger.
Geklopfte Sprüche sind, wie bereits erwähnt, eine Sache für sich. Dass aber ebenfalls Abstraktionen, Ober- und Sammelbegriffe, auch trotz ihrer ebenfalls bequemen Benutzung zur Vermeidung vieler Worte über ihre möglichen Inhalte, deshalb nicht zwingend ausschließlich positiv geklopft werden müssen, erwähnte ich bereits schon mehrmals. Beim letzten Rauscheblog, bin ich diesbezüglich auch wieder beim Zustand von Superwörtern angekommen, deren sogar noch nicht mal spezifizierbarer Inhalt größer sein "könnte", als der ständige Wunsch nach einem "ist", - dem tatsächlich entsprechen "könnte". Dieses Reiten auf einem Verhältnis zwischen "ist" und "könnte", ist jetzt nicht unbedingt nur eine Frage des Spaßes dabei, sondern entspricht für mich einer generellen Verhältnismäßigkeit in Hinsicht eines Willens zu Erklärungen auch dort, wo eigentlich Fragen hin gehören sollten. Sinnigerweise, wird unsereiner ja auch gerne mal mit Hinweisen auf den Unterschied von Metasichten zur sogenannten Bodenständigkeit gequält, die mitunter auch schwer damit gespickt sind, was sinnvoll "ist". Interessanterweise, kann ich aber nicht wirklich erkennen, dass angenommene unterschiedliche Sichtgrößen, sich in Bezug auf das angesprochene Verhältnis zwischen "ist" und "könnte", irgendwie groß unterscheiden. Und diese tolle Bodenständigkeit, "könnte" den Murks ja von irgendwo her haben, um ihn überhaupt erst mal selber nachäffen zu können.
Ich gehe z.B. jetzt nicht wirklich davon aus, dass mir jemand ernsthaft dabei widersprechen würde, dass man wenigstens so ultimative Beschreibungsmonster, wie auszugsweise z.B. "Natur", "Kunst", "Gott", - auch mal wieder als Platzhalter, eben auch fürs Unbekannte verstehen kann. Aber nöööh, wo man geht und steht, - stattdessen überall Platzhalter in Form von selbst bis medial beglaubigten Experten, die mit diesem "Kunst muss...", "Gott ist ...", "Natur darf ...", in auch wirklich jeder erdenklichen Kombinationsmöglichkeit, um dem simplen Umstand aus dem Wege zu gehen, dass es einem Menschen "im" Nebel, kaum gelingen wird, den Nebel in die eigene Hosentasche zu stecken und damit dann die Welt zu erklären. Mehr wie das Trocknen der eigenen feuchten Hand, kommt dabei i.d.R. nicht raus. Sollte man beim begeisterten Wedeln mit Ratio und Logik, zumindest meinen. Weit gefehlt.
Nehmen wir einfach mal dieses "Gott". Wundert es irgendjemanden, wenn alleine schon bei den religiösen Umfeldern, sich ritualisierte Kleiderzwänge ergaben und immer noch ergeben, deren Vielfalt jetzt auch nicht unbedingt hilfreicher ist. Diese mentalen Räumlichkeiten, scheinen bereits überfüllt zu sein, mit einem Wissen, welches offensichtlich weit über das Wissen dessen hinaus geht, von dem man das Wissen meint zu haben. Das fing schon beim Gerangel um Jerusalem an. "Gott 'will' diesen Krieg", - meinte Papst Urban II, dem man wie den meisten Päpsten die entsprechende Deutungshoheit zu sprach. Einfach zugeben, dass man aufgrund eigener fehlender Gesamtübersicht mit tatsächlich vorhandenem Wissen, genauso dazu neigt, sich was zusammen zu konstruieren, wie aus plumpen egoistischen Eigeninteressen - können auch diese Experten für Gott nicht. Und plötzlich, haben wir den seltsamen Zustand, dass nicht hinter Wissen sondern hinter einem Glauben, dieses; "das 'ist' so" steht, - und damit kirchenweise die Welt zu pflastert. Und dies dann gleich in mehrfacher und höchst unterschiedlicher Ausfertigung im gesamten möglichen Spektrum zwischen Friedensengeln und Menschen, die andere Menschen abschlachten. Da muss es ebenfalls nicht verwundern, wenn bei diesen ganzen konstruierten "ist's" tatsächlich existierende und auch für alle vermittelbare Eindeutigkeiten, wie zum Beispiel, dass Töten Schei... "ist", einfach unter den Rädern dieser ganzen Konstruktionen in den Schlamm gedrückt werden. Die Bestialität, mit der dies dann getan wird, als Messlatte, (Neusprech Ranking), fürs Gute oder Böse zugunsten der eigenen Heiligkeit zu benutzen, ist ungefähr genauso doppelmoralin, wie sich Friedensengel bemühen, ihre Handelswege militärisch im Ausland zu verteidigen, die Welt profitabel mit Waffen nur so zu zu exportieren, und dann bei den noch schlimmeren Bestialitäten, die strategischen Kompromisse aufwiegen zu müssen.
Das "ist" alternativlos, - heißt es dann. Was soll es auch sonst sein? Alternativlosigkeit ist ein Kind des "ist", - nicht des "könnte", welches man mit dem fast schon zwanghaftem Willen zur Deutungshoheit, einfach nicht mehr benutzen will.
Und wenn's schwierig wird, dann heißt es eben; "Das 'muss' man sachlich sehen". Yooooo, - jetzt haben wir eben Menschen, die Sachen sind. Dies nenne ich Konstruktionswille.
Und den Philosophen, fällt auch nix besseres ein, als vom Konstruktivismus zu sprechen. Klasse. Und, - sind damit jetzt irgendwelche grundlegenden Probleme "konstruktiv" gelöst?
Nicht unbedingt, - aber man kann es ein wenig aufsplitten und eben unterschiedlicher Ansichten über ein und das gleiche Wort über neue Subbegriffe sein. Und schon hat man neue alte Probleme, aber die dafür mit neuen Wörtern. Die Menschen haben sich zwischendurch zwar mal eben so durch sich selber in Sachen verwandelt, die es auch mit neuen Begriffen zu definieren, deklarieren, kategorisieren, sezieren gilt, aber dies spielt ja keine Rolle mehr. Wir haben ja wichtigere Probleme, - und schließlich ist das Ganze auch von Experten gemacht worden, mit deren Wortschatz sich dann wieder neue Experten einen runter holen können.
Natürlich gibt es jede Menge Zeugs, welches auch für mich, tatsächlich "ist", oder "nicht ist". Die Erde z.B. "ist" eine Kugel. Besonders irdisch Involvierte, werden uns zwar erklären können, dass angesichts abgeplatteter Pole und auch sonstiger Unwuchten mehr im Inneren dieses Balls, die Sache so ihre geometrischen Tücken hat, - aber man muss nicht immer und überall haarklein differenzieren. Schon mal gar nicht, angesichts jeder Menge Menschen, die durchaus auch "sind", - aber eben nicht in der Lage, ein von uns aus angenommenes durchschnittliches Wissen über unser Planetensystem genießen zu können.
So ziemlich die beliebtesten Jünger, fürs Kanonenfutter aller Väter des "Ist-Zustandes" eigener Interessen. Ein weiteres "ist", welches auch immer gerne klammheimlich ignoriert wird, wäre für mich z.B. auch, dass wir Medien und Politikern vertrauen müssen, die sich überhaupt nicht scheuen, auch noch die eigene Bevölkerung, gleich so mit Kampagnen voller konstruierter "ist's" zu zuschütten, dass die sich danach selbst noch untereinander fertig machen. Dass es da irgendwo Misstrauen beim Verbreiten neuer "ist's" geben "könnte", fällt dann lapidar unter den "Ist-Zustand" einer Politverdrossenheit. Sinnigerweise, scheitert ein "könnte" immer dort am schnellsten, wo dem eigenen "ist", eine gewisse Qualität angedichtet werden will. Kennen wir ja alle, - Qualitätsjournalismus, - und so. Man könnte auch Expertenjournalismus schreiben. Hauptsache, man hat ein beschreibendes Wort gefunden, welches alle irgendwie verstehen, - und dann ab damit in den Ist-Zustand dessen, womit man sich selber die Hosen bügeln kann.
Dabei muss man auch überhaupt nicht irgendwelche Ebenen von Ereignishorizonten fixieren und bei den ganz besonders großen Unbekannten hängen bleiben. Ersetzt das "Gott" einfach mal mit "Klima". Klar ist Gott größer als unser planetares Klima, - von mir aus, aber es geht auch nicht darum "dies" zu vergleichen sondern die Art und Weise von Menschen, damit umzugehen. Bei den Theisten und Atheisten hängt wenigstens in den Eigenbezeichnungen noch irgendwo dieses; "These" mit drinnen, aber bei Klimagläubigen und Klimaskeptikern, bekomme ich gleich klimatische Schwierigkeiten beim Husten von Worthülsen. Alle vier haben bzw. hatten aber das gleiche Problem. Das unverändert beweislose Bepflastern von etwas mit "ist's", deren sogar noch nicht mal spezifizierbarer Inhalt größer sein "könnte", als der ständige Wunsch nach einem "ist", - dem tatsächlich entsprechen "könnte"
Mir bekommt dieses Klima übrigens deshalb gerade nicht besonders, weil anscheinend langsam Klimadebatte No. 3 innerhalb von 30 Jahren erneut aufkeimt. Sie ist zweimal bereits an ihren eigenen "ist's" geradezu erstickt. Die erste, weil ein Experte namens Meadows meinte, er könnte tatsächlich einen ganzen Planeten mit dem Computer-Equipment von vor dreißig Jahren berechnen. Die zweite, weil noch mehr Experten meinten, dass man dies mit modernerem Equipment, aber gleichermaßen Alpha-Software in auch gleich 25ig-facher unterschiedlicher Ausfertigung machen kann. Das Modell sagt, ... das Modell zeigt uns, ... das Modell lässt keinen anderen Schluss zu, ... Gott sagt, ... Allah sagt. Das Ganze aber, während im Hintergrund ganz sensationslos und vor Hysterie warnende, aber vollkommen hilflos um Forschungsgelder bettelnde, hoch seriöse Feldforscher, sich ums "könnte" bemühten, - und dann plötzlich von der Bildfläche verschwanden. Ihre Nachkommen, sahen sich mit einer komplett gespaltenen Gesellschaft von "ist",- oder "nicht ist" - Enthusiasten konfrontiert, die sich die Köpfe einschlugen. Dass es ebenfalls sein "könnte", dass sich hier neue und alte
Industrien, unter der aber gleichen Ideologie, dass ein Markt alles regelt (regeln könnte), sich das Thema gekrallt hatten und zünftig PR und Lobbyismus zündelten, ging im Schlachtengetümmel einer schier unglaublichen Anzahl von selbst- bis medial beglaubigter Experten unter, die sich aus einem bereits für sie selbst verfestigten "ist" oder "nicht ist", geradezu ein Dogma bastelten. Die gute Liz Mohn, ist übrigens heute noch im Club of Rome. Man weiß nie, wann man über den
CO2-Ausstoß von Margarine, nicht wieder neue Marktsegmente schaffen kann. Daran, dass man ein eventuell real existierendes Problem, damit genauso vollkommen verantwortungslos in Unglaubhaftigkeiten treiben kann, denken diese Leute genauso wenig, wie sich Wissenschaftler dem auch noch angebiedert hatten. Und auch so manch Fernsehmoderator mit Qualitätsansprüchen, scheint es für vollkommen normal zu halten, dass er im gleichen Kontext, im gleichen Umfeld, im gleichen Zusammenhang, - im Moment noch dieses; "wahrscheinlich" benutzt, wo er noch vor fünf Jahren stocksteif ein; "ist" hin gesetzt hatte. Bei der Frage, ob es eine vierte Chance geben wird, neigt die Hoffnung natürlich zum "könnte". Die viel gepriesene Bodenständigkeit, würde sich, zugegebener-weise, allerdings mit einer von Märkten unabhängigen Wissenschaft genauso um einiges wohler fühlen, wie mit einer um ganze Welten seriöseren Wissenschaftskommunikation.
Andere schöne Monsterwörter mit ähnlicher Wirkung zwischen Abstraktion und möglichem Inhalt, wie z.B. "Globalisierung", - "müssen" ja auch nicht zwingend nur Freihandelszonen oder Marktplätze bedeuten. Die Vogelspinne, "könnte" dabei genauso heimisch im Schwarzwald werden, wie sich eine Welt eine globale Wissenschaft leisten "könnte", die ganz unabhängig ihr "ist" oder "nicht ist" pflanzt, wenn sie sich dem auch sicher sein "könnte". Unter Umständen, muss das dann nicht mal konstruiert werden. Ich meine, - wenn man schon von Globalisierung redet. Aber das "ist" dann wieder Spinnerei, - sprach die bodenständige Metasicht, die wusste was; "ist" und "nicht ist".
.....
Kleiner Zusatz, für den Fall, dass einige Versionen des Browsers; "Firefox",
beim Link auf Mojib Latifs Connections zu den Bertelsmännern, nur ein leeres
Fenster zeigen könnten. Die NSA hat da nichts mit zu tun. Sehen wir es als
Metapher dafür, dass jeder nur ein "ist" produziert, wo er selber meint,
dass er selber damit alles abgedeckt hat, was richtig "ist". Im
Zweifelsfalle, hilft ein anderer Browser.
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