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14.01.2015 von eb
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Je ne suis pas assez variable.
Sinnigerweise, hat unsereiner bisher ja nichts zu Paris und den dortigen Vorkommnissen geschrieben. Das liegt einerseits daran, dass unsereins Kommentar erst recht nicht sinnvoller gewesen wäre wie andere, - zum Zweiten, dass mich die direkte wie auch indirekte Instrumentalisierung des Geschehens, bereits schon innerhalb 24 Stunden nach den ersten Morden, von so gut wie allen Seiten, - mehr als angewidert hat, - und zum Dritten, dass ich speziell kein Anhänger von Parolen und Schlachtrufen jeder Form bin. Spontane "Je suis Charlie"-Bekenntnisse von Menschen, bei denen ich mir, zumindest privat wie digital weitgehend sicher bin, dass sie eben nicht zur Instrumentalisierung oder Differenzierungslosigkeit neigen, waren für mich im mitfühlendem Rahmen für die Opfer von Mord und Menschenverachtung und durchaus auch verbundener Angst einer Bedrohung von Meinungsfreiheit durch Gewalt jeder Form nachvollziehbar. Eine Authentizität, die aber ziemlich schnell in anderen, leider ebenfalls recht authentischen blinden Schreiereien aus dem Hassbauch genauso unterging,
wie in verdeckter bis offener Kulturkampfprosa mit stellenweise ganz schön unkultivierter Prägung, leeren symbolischen Gesten und eben Instrumentalisierung pur.
Und manches davon, war/ist, einfach nur groteske Realsatire vor den toten Augen ermordeter Satiriker. Da mir selber, "Je suis Charlie", eben auch wegen der mittlerweile entstandenen Vielfalt an Auslegungen und Bekennermotivationen, nicht wirklich etwas konkretes aussagt, mit was ich mich denn hier so solidarisieren könnte bzw. indirekt ungewollt sogar darüber würde, - und das Schütteln im Mixer immer grundsätzlich ein anderes Getränk ergibt, als die Anteile, welche man vor dem Schütteln hinein tut, verklemm ich mir dies auch weiterhin.
Wobei ich überhaupt nicht verhehlen will, dass mir dieses bis zum Erbrechen seitlich eingebrachte und mittlerweile mehr als dümmliche; "der Islam", pegidöser Einfalt auf der Oberfläche der billigsten Phrasen, einfach nur noch die Galle hoch treibt.
Studien darüber, sind geradezu der Hohn über eine bürgerliche Doppelmoral und möglicher Bildung einer Mittelschicht selber, derer anscheinend nicht mal bewusst ist, was sie da eigentlich mit ihrer Artikulationslosigkeit im Strom von Phrasen auf dem Rücken anderer, für eine unglaubliche Verantwortungslosigkeit betreibt. Den ultimativen Rekord in Realsatire, hatte aber bereits anfangs schon Marine le Pen erreicht. Den Wahnsinn, dass man damit moderat umgehen kann, dass am gleichen Abend, von Irren im selben Land nach der Todesstrafe gerufen wird, wo sich Irre am Morgen noch zu berufen fühlten, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen können. Ausgerechnet in dem Land, in dem die Forderung nach einer der größten humanistischen Errungenschaften zuerst gestellt wurde, wird auch nach der Abschaffung danach gerufen? Paradoxer, geht immer, - und die Eisdecke der Zivilisation ist so dünn wie ein Blatt Papier, - schrub mal jemand treffend. Die brutale Praxis der Herrschaft über Leben und Tod für die Theorie des eigenen humanen Rückschritts dorthin zu missbrauchen, gehört für mich jedenfalls zu den perfidesten Äußerungen versteckter Menschenverachtung unter dem Deckmantel einer Gerechtigkeit mit dem rüden Charme von Rache, deren zu Ende gedachtes Resultat, genau die gleiche Praxis bedeuten kann. Und in diesem Lichte sehe ich auch den Rest, der ganz offenkundig mit zwei Paar Schuhen betreffs selbst noch von Menschenleben spielt. Zumindest bleibt mir die Frage eiskalt im Hals stecken, wo zumindest hierzulande, - eigentlich der "Je sui Süleyman", - Aufschrei war? Und mir fielen noch eine Menge anderer Ereignisse zu "je sui .." Varianten ein, bei denen lediglich gewisse Verhältnisse im umgekehrten Sinne vorhanden waren, - der viel gerühmten Pressefreiheit, aber lediglich die hinteren Seiten, oder gleich nur das Schweigen dazu einfiel. Womit zu diesem grandios doppel-moralinem Chaos mit Leichenfledderei, von meiner Seite her, alles gesagt wurde.
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