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05.05.2014 von eb
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Und er kaufte sich eine Knipse.
(C.) DIN-A4 Polychr. Klick macht klick, oder auch nicht.
Warum ich das folgende schreibe? Was weiß ich? Die einfachste Eklärung wäre wohl die, dass mir nichts besseres einfällt. Vielleicht, - will ich aber auch den dreihundert-Prozent-Polarisierern, die bei der kleinsten Kritik an Werbung und Markt gleich vermuten, dass hier jemand alles abschaffen will, und im Wald-, wie auch vom selbst geschossenen Salat lebt, - etwas vom eigenen miesem Kaufverhalten erzählen. Eventuell, - ist mir auch einfach nur danach, mal seitenlange Werbung zu machen, ohne auch nur einen wirklich vergleichbaren Ranking-, Protz-, Veredelungswert, technischen Schnickschnack oder Markennamen zu erwähnen. Möglicherweise, - freue ich mich auch einfach nur wie ein Schneekönig, - über ein nicht wirklich lebensnotwendiges, aber für mich durchaus brauchbares Gerät, dem ich mindestens zehn Jahre Benutzung gebe. Und das ganz ohne eine Wissenschaft oder gar Kunst daraus zu machen, die andere einfach besser drauf haben. Also freut euch einfach mit mir. Ich denke, dass geht auch noch ohne dieses Gefühl fürs Besondere. Falls sich jemand mal ein Auto, statt einem Edel-MarkennamenX mit versilberter Einspritzung, oder Edel-MarkennamenY mit mittels Gedankenimpulsen steuerbarem Rückspiegels und Kupplung mit künstlicher Intelligenz kaufen sollte, mit dem er sogar als Nicht-Rennfahrer, problemlos von A nach B kommt, - und deshalb einfach zufrieden damit ist, - werde ich mich auch mit ihm freuen. Letztendlich, - ist mir wahrscheinlich einfach nur danach, mal ganz belanglose Ansichten, aus dem Durchschnitt des unveredelten eigenen Spaßes zu tippen. Muss ja keiner weiter lesen. Aber es gibt da noch etwas anderes. Ich selber, - nenne es den breiten Werberaum, zwischen Alt und Neu, zwischen künstlerischer Veredelung und Profanität, - sowie dem Kauf- und Angebotsverhalten, zwischen Kennern- und Nichtkennern digitaler Technik, - im Wandel des Angebotes eines Massenmarktes. Sehen wir es aber trotzdem, einfach mal nur als Impression.
Und er kaufte sich eine Knipse. (Version 1)
Naja, - während die Profifotografen ständig auf der Suche nach teuren Models oder sonst wie tollen Motiven sind, ist unsereiner da nicht ganz so wählerisch. Also hat sich die Profanität eben für mögliche Ablichtungs-Apparaturen solcherlei Attraktivitäten entschieden. Selbstverständlich, hätte ich den Text hier auch einfach damit
beginnen können, dass ich mir endlich mal eine neue Knipse zugelegt habe. Aber mit genügend zusammen gegoogelten Fachausdrücken gespickt, klingt so was schnell mal, als hätte man glatt noch Ahnung davon. Auch bezüglich kreativer oder sonst wie vom Kunstdunst umwehter Fotografie, wäre höchstens so was wie eine Ahnung vorhanden, dass die auch nicht größer ist, wie eine Kamera sich über sich selbst Gedanken machen würde. Was natürlich auch entsprechende Ansprüche an Gerät und Terminologie, auf angenehm einfachem Level hält.
Nach anderthalb Jahrzehnten Verwendung der vorherigen digitalen Maschine zum Einfangen von Licht, ist man doch mittlerweile schwer an die Grenzen der für den eigenen Bedarf noch verwendbaren Auflösung gestoßen. Blöder-weise, ist der alte Hersteller angesichts markt-technisch ausgeprägtem Platzhirschverhaltens ausgestorben. Und nicht mehr dazu gekommen, ein eigentlich gutes Gerät weiter entwickeln zu können. Aber über das Alte hat sich jemand anderes gefreut, unsereiner hat bei Neuem zu gelangt, und jetzt sind zwei Leute zufrieden. Wichtig waren mir lediglich die gleichen, und individuell gelagerten Schwerpunkte leidlich standardisierter Kriterien, - wie beim alten Gerät, - plus einfach mehr Auflösung. Also, - ein gutes Makro, (unsereiner liebt die kleinen Dinge), ein bisschen was Zoom, gute Bildqualität und mittlere Farbechtheit, das Ganze aus dem eigenen Geldbeutel bezahlbar, - und dann hat sich das auch schon.
Was einen Kauf ergab, der bezüglich Größenordnung und Funktionalität, wie auch beim alten Gerät, - ungefähr unterhalb der Mitte zwischen gerade noch tragbarem Fotolabor mit ausfahrbarer Sternwarte, und; "passt in jede Jackentasche" angesiedelt ist. Liegt gut und sehr bequem in der Hand. Aber am Hals aufgehängt, fühlt man sich auch zu Hause, immer noch wie ein Tourist aus Japan, bzw. ein Deutscher in ganz Ostasien. Ein längere Halsschlaufe, mit der man das Ding quer über die Schulter und unterhalb der Jacke versteckt tragen kann, löst i.d.R. nicht nur dieses Problem, sondern man kann auch bei Regen, auf dämliche Tragetaschen verzichten. Das versteckte Tragen, kann ich auch aus einem dritten Grund empfehlen. Bei solchen Geschichten, scheint es offensichtlich so etwas wie; "Mein Papa hat aber das dickere Auto als dein Papa"-Verhalten, - auch unter solcherlei Geräteträgern zu geben. Jedenfalls kann man sicher sein, dann auf stolze Besitzer ähnlicher-, aber mit erschreckend größerem Umfang, der zumeist vorderen ausfahrbaren Unanständigkeit zu treffen. Die einem unbedingt, - und vor allen Dingen noch länger und breiter wie ihr optisches Gehänge, - erklären müssen, - was eine vernünftige Kamera ist. Und dann werfen die mit Fachausdrücken um sich, dass einem ganz schwindelig wird.
Normalerweise lernt unsereiner ja gerne dazu. Aber wenn man dann mal mitbekommt, dass die selbst noch bei gleicher Marke, gleichem Typ und auch gleicher Telepotenz, nicht mal ansatzweise unter sich selber einig sind, dann riecht der Schalk im Nacken der Ernüchterung, - ganz schnell mal die schöne Kunst der Veredelung des eigenen Geschmacks.
Ist ja jetzt nichts Schlimmes dabei, - aber wenn drei Statements und eine eigene Recherche, vier unterschiedliche Aussagen ergeben, ist man jedenfalls hinterher genauso schlau wie vorher. Wobei wir erst von der Technik reden. Wenn's ums Resultat geht, wird das noch schlimmer. Dass es keine vier Augen mit gleicher Farbwahrnehmung gibt, keine zwei Augenpaare unter gleichen Lichtbedingungen und mit gleicher Sehschärfe, keine zwei Gehirne mit gleicher neuronaler Umsetzung und auch Farbempfindung, beugt sich der individuellen Auslegung des mittleren Durchschnitts. Was soll's. Bei den fotogenen Fotokraten, halt ich mich ans Raten. Die werden schon wissen, was sie tun. Und bezüglich kreativer Anwandlungen, bevorzuge ich sowieso die mehr analogen Ablichter. Dies hat etwas mit ähnlich empfundenem Wohlfühlambiente, (ich benutz das Wort jetzt einfach mal hier), in Richtung manueller und Software-freier Bildgestaltung zu tun. Es macht einfach Spaß, bei denen immer mal rein zu schnuppern, wie die nicht nur ihre Optik aus reizen, sondern auch mit ollen Filmen experimentieren. Mehr verstehen, tu ich das jetzt aber auch nicht. Doch dort, klingt's wenigstens wirklich geheimnisvoll.
Unsereins eigener Bedarf an technischem Instrumentarium zur privaten Kreation geschmackvoller Geschmacklosigkeiten, ist generell dünner gesät. Neben dem ziemlich profanem Gefühl für's; "Hey das ist aber toll, da mach ich mal'n Foto von", begrenzt sich der praktische Bedarf aufs einigermaßen brauchbare Ablichten all der eigenen gefüllten Flächen, die nicht unter den Scanner passen, - wie auch dem simplen Sammeln von Eindrücken zum Anheizen eigener Gestaltungswut. Und wenn dies mal was Reales betrifft, welches man unter ebenfalls eigenem Eindruck verunstalten kann, finde ich die Möglichkeit zum allseitigen Ablichten zur Stärkung des Erinnerungsvermögens, gar nicht so unpraktisch. Sicher, - der Blick auf einen Monitor oder Bilder an der Wand, - ist ein anderer, als der mit dem Kopf direkt im Mäuseloch oder dem Kochtopf schwäbischer Trolle. Aber bei Regen, als auch bei minus zwanzig Grad im Schatten, liegt der Vorteil einer heißen Tasse Tee, statt klitschnassem Papier oder steif gefrorener Finger, doch ziemlich klar am weichen, aber trockenem Bleistift. Soll keiner denken, dass unsereiner nicht auch ein wenig Luxus zu genießen weiß. Und last not least, schämt sich der bloggende Blümchen-Liebhaber und Rasenmäherhasser, ja nicht mal wegen eines durchaus vorhandenem klein-geistig regional-patriotischem Gefühls. Fürs eine oder andere dokumentarische Foto,
aus dem reichhaltigen Reservoir hiesiger landschaftlicher Schönheiten und schwäbelnder Alb-Traum- und Märchenhaftigkeiten, ist besagtes Gerät auch mehr als ausreichend.
Jedenfalls, ist mein komplett inkompetentes Auge, - in jeder Hinsicht, - hoch zufrieden mit den Resultaten. Die sind jetzt auch nicht mehr oder weniger manchmal daneben wie bei anderen, - mehr oder weniger gut getroffen wie bei anderen, - ganz bestimmt nicht so perfekt wie bei den echten Profis, - aber auch nicht schlechter wie bei denen, die bei gleich vollem digitalem Mülleimer so tun, - als wären sie welche. Und da die Übergänge zwischen beiden, so scheint es mir zumindest, schwer gleitend in Richtung Quantität gehen, - halt ich mich da einfach raus.
Und er kaufte sich eine Knipse. (Version 2)
Naja, - die olle Konica Minolta Dimage-Z3, gibt über ihre 4 Megapixel hinaus, einfach nicht mehr her. Zu dünn, um noch Strukturen innerhalb von Blütenkelchen sauber auflösen zu können. Und ich brauch das. Jede Handy-Kamera schafft das besser. Die Optik ist Klasse, - Makro und Zoom, - einwandfrei. Der Preis moderat, - und bezüglich Software, - hat jeder Fotograf, - jede Möglichkeit, auch jeder manuellen Einstellung. Ob Belichtung, ob Fokus, ob Tiefenschärfe, ob Farbechtheit. Alles drin. Das heißt, dass war mal drin. Denn man ließ sich mit Sony ein. Ein Joint-Adventure, - ähnlich wie Panasonic und Leica, die mit Lumix ein Käuferherz trafen. Was für eine Scheiße. Hi-Fi-Banausen, die sich mit einer Edel-Kulisse ein Marktsegment einkaufen, damit sich kreativ selbst auf geilende Kunstbanausen, billigst-möglich, - einen runter holen- und auf großen Kreativmacker machen können. Letztendlich folgend, den Platzhirschen Nikon und Canon, welche es meisterhaft beherrschen, mit diesem latentem Gefühl des; "Jeder ist ein Künstler", von Haus-, Auto-, und Gartenfotografen zu spielen. Dabei gehen die lediglich in ein Geschäft und sagen; "Hey, - ich brauche eine Kamera. Mit Usb-Anschluss, mindestens 16 Megapixel Auflösung, 30 fach optischem Zoom, einem brauchbarem LCD-Monitor, Sd-Card-Erweiterung, möglichst mit Akku-Ladefähigkeit und einem Bildstabilisator". Die Rest-Ahnungsvollen, fragen immerhin noch nach so etwas wie einem Raw-Bildformat, - und manuellen Einstellungsmöglichkeiten. Und wundern sich dann, dass ausgerechnet dabei, der Preis plötzlich aufs Doppelte ansteigt. Annähernd gleiche Hardware, bei unterschiedlicher Firmware, und entsprechend unterschiedlichem Preis, - ausgerechnet bei dem, was einem die mögliche Kreativität, zumindest beim Fotografieren selber überlassen könnte. Altes echtes Zeugs, heute über Software, - aber doppelt so teuer. Aber es ist natürlich unglaublich cool, im Nachhinein davon zu erzählen, wie man die höchstmögliche Bildqualität, durch den Gimp oder Photoshop gejagt hat, und natürlich ein ganz großer Künstler ist. Aber das darf ich natürlich alles nicht sagen. Also sagen wir einfach, ich weiß warum ich Comics so mag. Die von Hand gemachten, - natürlich.
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