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23.02.2014 von eb
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Seelenverkäufer deutscher Sachlichkeit.
Oder auch, - an der Sprache sollt ihr sie erkennen.
(C.) DIN-A4 Polychr. Klick macht dick.
Ein Großteil der des Sprechens kundigen Deutschen lieben ja Worte, die sich immer ähnlich anhören wie die im Gebrauchtwagenhandel, auf dem Truppenübungsplatz, beim Gerichtsvollzieher oder aus der PR-Industrie. Und da ist denen sogar vollkommen egal, ob das nun aus hiesiger Sprache oder von über'm Teich kommt. Die brauchen das. Was beim Franzosen z.B. noch die Blume seines Herzens ist, heißt sinnigerweise im deutschen Maschinen- ähhh Sprachraum, ja mittlerweile schon recht lange Lebensabschnitts-gefährte. Kalt, neutral, hoch variabel ausleg-, relativier- und wegwerfbar. Zur Not auch mit Vertrag.
Immerhin könnte der Gefährte im Wort noch annähernd aussagen, dass es sich um ein menschliches Wesen handelt. Obwohl, - Hundehalter sprechen auch gerne mal vom Gefährten. Was soll's. Aus mir unerfindlichen Gründen, herrscht in hiesiger medialen- wie auch Alltagskommunikation, anscheinend Beklemmung bei Worten und Sätzen, die auch nur ansatzweise einen menschlich emotionalen Klang an sich haben- oder sich zärtlicher anhören könnten, wie eine Blechdose. Und wenn doch mal,
dann hat in der Regel der Kontext kaum etwas mit Gefühlen zu tun, die über das "zärtliche" Zählen von Geldscheinen,
dem "leidenschaftlichen" Waschen des Autos oder dem "liebevollen" Mähen des Rasens hinaus gehen könnten.
Hat wahrscheinlich etwas mit diesem; "Das musst du sachlich sehen" zu tun. Die brauchen das. Die sind so sachlich, dass sie sich schon selber als Sachen sehen, - ohne es sehen zu wollen. Was mitunter aber auch ganz schön traurig-witzig ist. Da sprechen dann z.B. zwei weibliche; "human resources", also menschliche Ressourcen des nationalen Arbeitsmarktes, mit Gender-Mainstream-Feeling darüber, dass Mannsbilder sie als Sachen oder Objekte ansehen würden. Ist ja schon mehr als richtig, dass sie darüber maulen. Und tatsächlich freut man sich auch über solch ungewohnte menschliche Regungen. Trotzdem muss man sich fragen, was von beidem denn jetzt bitte schön der größere Blödsinn sein soll? Was nochmals besonders spannend wird, wenn die auch noch in einer Abteilung "HR" arbeiten. Irgendwie .....
Gender-Mainstream ist auch so ein Ding. Hört man des Öfteren von Familienmanagerinnen. Die finden das ganz toll.
Die ganze Familie ein einziges marktorientiertes Unternehmen, mit menschlichen Ressourcen als Arbeitskräfte, (möglicherweise Papa und/oder Mama), Töchterchen macht die PR- und Werbeabteilung, Sohnemann den Vertrieb und Mama das Management. Letzteres hab ich sogar mal zufällig in einem dieser Privatsender für besonders flach gehaltene Gehirne gesehen. RTL. Eine Sendung über Auszubildende im neuen Zeitgeist der sozialen Marktwirtschaft. Da kommt Töchterchen nach einem Bewerbungsgespräch nach Hause, - und Mama fragt sie; "Na, - hast du dich auch gut verkauft?" Da herrscht echt Liebe zum Kapital. Und wenn's mal Wirtschaftskrisen oder Schwierigkeiten in der Unternehmenskommunikation gibt, geht man zur zeitgemäß sozialpädagogischen systemischen Beratung und macht systemische Unternehmens- ähhh Familienaufstellung mit folgend systemischer Therapie. Die brauchen das.
Gender-Mainstream ist im Besonderen aber auch beliebt bei Quotenfrauen des gehobenerem Managements. Zum gleichberechtigten Feuern der ansonsten geschlechtsneutral rationalisierbaren menschlichen Sachen in den unteren Etagen. Einfach von bescheuerter Männerherrlichkeit- Profitgier und Macht zu reden, können die genauso wenig, wie zugeben, dass technokratische Frauenherzen überhaupt nicht menschlicher sind, als ein männliches Autowrack auch nur kaltes Blech abgeben kann. Nöööö, - das heißt jetzt Gender-Mainstream. Und dann schwafeln sie von den Voraussetzungen einer guten Beziehungsstrategie, zum Erreichen einer Übereinstimmung in der Sache mit ihrem Lebensabschnittsgefährten. Ab und zu, in der Hektik zwischen Arbeits- und Alltagsleben, verwechseln sie auch mal Beziehungs- mit Vertriebs-, Produkt- oder Verkaufsstrategie. Kann passieren. Nobody is perfect. Der Klang ist sowieso der gleiche, - und bar jeder menschlichen Wärme. Die brauchen das.
Ich bin allerdings mal gespannt, wann vom Lebensgefährten ausgehend, über den Lebens-abschnittsgefährten, der weitaus ökonomisch sensibler zu kalkulierende Lebens-teilbereichs-teilabschnitts-gefährte wird. Lang genug sozioökonomisch wissenschaftlich untersucht, könnte man da glatt noch einen Bedarf für Polygamie funktionalisieren. Also für jeden Teilbereich und jeden Abschnitt einen passenden Partner. Da gibt's dann sicher auch passende Börsen zum Aussuchen für. Und kurbelt den Umsatz für Adress- und Terminbücher an. Ich meine, wer will heute noch, auch nur einen Teil seiner kostbaren Restbestände an Freizeit mit jemandem verplempern, der da grad nicht rein passt bzw. gar die eigenen Ansichten oder Interessen nicht teilt? Und wenn man schon nach dem perfekten harmonischen System sucht, darf man eben auch keine halben Sachen machen. Also ran ihr Leistungsautomaten, Funktionalisten und sonstigen Kaltherzen. Das mit der Liebe habt ihr eh nicht mehr drauf, - braucht euch also auch gar nicht zu interessieren. Bürokratieabbau, - seh ich da aber ehrlich gesagt, - jetzt weniger. Doch das fällt dann unter die Kategorie Beziehungsmanagement. Das kriegt ihr schon hin. Ihr braucht das.
Ich, - allerdings nicht. Ich steh nicht so auf Kälte. Davon aber mal abgesehen, kann Sprache übrigens auch wie ein Konzert sein. Man hört die Musiker einfach raus, die entweder kein Gefühl für Musik haben oder sie gar nur funktional sehen. Und wenn die Mehrheit der Musiker so geartet ist, dann gibt das ein echt mieses und ziemlich seelenloses Konzert. Und das hier, schallt auch noch so richtig über alle Landesgrenzen hinaus. Hat ein bisschen was von Sidney Bechet's; 'petite fleur'. Bei dem man allerdings Chris Barber's Jazz Band, durch ne Horde Ökonomen mit Waschbrettern als Instrumente ersetzt hat.
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