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15.02.2014 von eb , - Aktuelle Bilder

Ok, ok, von mir aus, - dann bin ich eben auch ein Künstler.

Ein kleines, aber wortreiches egozentrisches Outing so nebenbei.

(C.) 50x50cm Acryl auf Leinwand Klick macht dick.
bild Nein, nein, das Bildchen des Langzeit-Experiments, ist jetzt nicht der Grund für die Überschrift. Aber da gibt es eben ein fröhliches Vögelchen drin, dessen Symbolik einfach hervorragend ins heutig Kontextuelle passt. Ich habe es die; "imaginierte Schönheit des eigentlich Hässlichen" genannt. Und hat sogar auch eine Menge mit Bundestagswahlen und sonstigen Umfeldern zu tun. Zugegeben, über einen Hang zur ultimativen und natürlich auch subjektiven Abstraktion, Symbolik oder Analogie, kann man natürlich streiten. Aber das Grafikerhirn denkt nun mal anders, und dieses fiese hier, selbst noch eingängige Comic-Märchen-Kinderbuchklischees missachtende, - wahrscheinlich nochmals anders, - als das Malerherz vielleicht ausdrücken möchte. Und die gesamte Sparte anderer Metiers sonst wie verarbeiten. Aber eben auch nicht weniger mit Analogien, Symbolik und Abstraktionen agieren. Und ob man es nun anders angeht, oder so, - das Ergebnis wird fern vom Inhalt, von allen immer gleich schlecht nach interpretiert. Für mich durchaus auch eine gültige Analogie, für vieles andere mehr. Das Bild selber, ist aber noch gar nicht fertig. Und ruht eigentlich auch seit geraumer Zeit aus Gründen einer rein privaten Schere im Kopf. Zwar war es absolut Sinn dieses Experimentes, bescheiden auch mal die ganz individuellen eigenen Hoch- und Tiefstimmungen als Teil eben auch eines ganz privaten Lebens zu verarbeiten, - denn sinnigerweise, agiert hier auch nichts anderes, als ein mehr oder weniger menschliches Wesen. Und Scheren im Kopf, sollte man eigentlich überhaupt nicht zulassen. Aber diese schneidet eben auch weder Politisches noch irgendetwas Informelles, was für irgendjemand sonst von Nutzen sein könnte. Wie ich das Problem trotzdem noch authentisch hin bekomme, weiß ich jetzt allerdings auch noch nicht. Doch kommen wir endlich zum Thema. Wobei wir mit einer rotzfrechen möglichen Erwähnung von Kunst im Zusammenhang mit ebenso möglichen obigen Bildinhalten, eigentlich schon mitten drin wären. Trotzdem würde ich das Thema indirekt lieber nach dem Vogel und seinem Tun, - eben; "die imaginierte Schönheit des eigentlich Hässlichen" nennen. Und es wird wahrscheinlich auch überhaupt nicht unkompliziert werden. Dafür aber denn doch reichlich egozentrisch. Soll niemand behaupten, ich hätte nicht vor gewarnt.

In eigener Unsache.

Zuerst einmal das Grundlegende. Mehr als "ein" Ding zu machen, und dabei auch noch unter Experimentierwut zu leiden, bringt so seine Probleme mit sich. Die einen lesen den blog und man ist blogger. (Gleich mannigfaltiger Sparten entsprechend anerkannter Klischees, mit Fragezeichen, - was denn nun?) Liest jemand Gereimtes, ist man plötzlich Dichter. Die anderen sehen ein paar krumme Bücher, und schon ist man Schriftsteller, kann sich aber auch anhand der Sparten (SF/Satire) nicht entscheiden, welcher Art denn nun. Wiederum andere schauen in die gepflegte Stube digitaler Abbilder von Hand gefertigter Exzesse, und schon ist man Zeichner, Illustrator, ja sogar Maler. (Fürs Letzte, muss ich mich jetzt wirklich ein wenig fremd-schämen) Wobei hier dann auch die Fragen auftauchen, was denn nun Comic, Satire, Karikatur, Anzügliches oder einfach nur Kinderzeichnung sein könnte. Und spätestens bei Herbert dem Wüstenmolch, klopft plötzlich der Märchenonkel mit Ambitionen vielleicht sogar zum Kinderbuchautor an. Und last not least, ist eben mitunter einfach auch der Spaßvogel genauso am Werk, wie der Trübsalblaser. Dass unsereiner den größten Teil seiner Zeit damit beschäftigt ist, sein täglich Brot mit etwas ganz Anderem zu verdienen, fällt da schon fast nicht mehr ins Gewicht. Will und muss ich aber auch klar trennen, denn das eine ist für mich Arbeit, und das andere Kunst.

"Schluck, - was denn, - der nennt das Kunst?"

"Ist mir egal, irgendwie muss ich das benennen. Und künstlich ist es doch, - oder etwa nicht? Außerdem gehe ich arbeiten, damit ich nicht in die Zwangslage komme, davon leben zu müssen. Und es dann nicht mehr so machen zu können, wie ich das für richtig finde. Weil mir mit Sicherheit nicht nur eine Geige dann erzählen wird, wie es richtig zu sein hat, - und was Kunst ist. Noch irgendwelche Fragen?"

So würde ich es eventuell schreiben, - wenn ich es mir wohl allzu einfach machen wollte.

Nun war es auch trotz ständigem Zuspruch, und auch Erwähnung, dass man das nicht allzu kompliziert sehen sollte, für den hiesig bloggend politisierenden Kunst-Verkünstler immer höchst befremdlich, sich selber als Künstler zu bezeichnen. Farbenkleckser, Zeichner, Maler, Illustrator, Märchenonkel, Schreiberling, was auch immer, finde ich an und für sich, - ebenfalls nicht nur schöner, sondern nehmen diesem; "Künstler", wie ähnlich auch dem; "Autor", irgendwie den marktschreierisch missbrauchten, immer noch latent schwebenden Mystizismus fürs Selfmarketing. Für mich ist dies ähnlich, wie sich vor ein paar Jahren noch die Grünen, vollkommen doppelmoralin immer noch auf ihren umweltschützenden Heiligenschein mit sozialem- und liberalem Touch aus der Vergangenheit ausgeruht hatten, will meinen, - ihr Image damit gebaut hatten, - während sie schlicht und alles bereits schon vorher verrieten und verkauften. Oder die Sozen, die links rum imaginieren, aber rechts agieren. Von den Markenkernen und Selbstdarstellungen der anderen Parteien, will ich erst gar nicht reden. Rein funktionale PR- und Werbestrategie, wo man auch nur hin sieht. Vielleicht auch durchaus eine Überlegung wert, in Richtung immer noch anheimelndem Leuchtens von einer vergangenen Seriösität der Wissenschaft, die sich mittlerweile auch auf einem Markt verkaufen muss, der nur noch das nimmt was Profit erbringt. Und auch hier, regiert der Schein des Seins.

Zusätzlich darf man aber auch nicht übersehen, dass es da noch die ultimativ lapidare Oberfläche gibt, die da schnell mal einfach sagt, - "So, jetzt mach ich halt mal auf Kunst, ... Politik, ... Wissenschaft". Und damit einfach pur, ein klischeeisiertes Trittbrett besteigt, und sich an der entsprechenden Zugtüre fest hält. In der Hoffnung, dass die Türe für eigene profitable Erfolge, möglichst ohne allzu viel Beschäftigung damit aufgeht. Will meinen, man kann natürlich einfach einen Scheißhaufen fotografieren und sagen; das ist Kunst. Möglicherweise ist es dies auch. Was weiß ich? Schon alleine der muntere Vogel und meine Benennung davon zeigen, dass man gewaltige Kontexte auch genauso gewaltig symbolisch reduzieren oder analogisieren kann. Manche verdienen daran sogar richtig gut. Die Frage dabei, ist aber immer die Gleiche. Ist das Resultat die konsequente Verfolgung und Umsetzung eines Gedankens, oder hat sich hier jemand was zusammen gezimmert, und schmückt es dann, je nach Bedarf, hoch interpretativ mit Nebel. Eine uralte Frage. Disziplin oder Gedanken laufen lassen? Wobei überhaupt nicht gesagt ist, dass Letzteres immer schlecht wäre. Denn mit nichts, kann man eben auch so umfassend und vielfältig, auch mit all den sprachlosen Möglichkeiten, und eben auch die sprachlosen Bereiche, reflektieren wie mit Kunst. Wozu sie selber eben auch gehören sollte. Es ist also alles andere als einfach. Ich meine, - einfach so zu sagen, - ich bin jetzt Künstler.

Die imaginierte Schönheit des eigentlich Hässlichen, - klingt zwar jetzt auch wie Galeristen die Zahnärzten Bilder verhökern wollen, ist aber genauso als politische wie auch gesellschaftliche Analogie gedacht, und hat für mich immens etwas mit einem Gedanken und seiner Umsetzung zu tun, der für mich selber einfach wichtig war und ist, besagte Scheu zu behalten oder zu verlieren. Die ich mir immerhin sehr bewusst über Jahre, stellenweise sogar Jahrzehnte erhalten habe. Einmal, um dieser Imagination des Selbst genauso wenig zu erliegen, wie erwarteten Klischees. Und zum Anderen, eben nicht auf irgendein Trittbrett zu steigen. Was mit einem kulleräugigen Comicvogel auf Leinwand, auch ganz bestimmt nicht gelingen wird. Bezüglich des stilvollen Verfehlens des Geschmacks einer Zeit und seiner Klischees, sehe ich mich aber quasi mittlerweile in der Meisterklasse dessen, dem es überhaupt nicht darum geht zu gefallen, zu profilieren oder etwas zu verkaufen. Und habe auch genau deshalb, ab jetzt keine Probleme mehr damit, mir selber den Künstler aufs Auge zu drücken. Was natürlich niemanden groß interessieren muss. Denn weder wird sich dadurch etwas am Selbst, am täglichen Berufsleben, blog, Art, Form, Kulleraugen oder sonstige Vorgehensweisen ändern. Möglicherweise beim Bunten, lediglich mehr Stift wie Pinsel. Er ist einfach gewohnter und liegt besser in der Hand. Aber das allzu oft sichtbare künstlerische Selbstportrait mit Selbstgestaltung der konzentrierten Selbstbezogenheit, wird genauso ausfallen, wie es mir egal sein kann, als Künstler ernst genommen zu werden. Genau darin, liegt der Gedanke wie auch die Umsetzung, die es mir selber als echt zurück geben. Generell bedeutet das Alles also nur, - nicht wundern, wenn sich hier plötzlich mal jemand lapidar als Künstler bezeichnet. Der ist jetzt nicht verrückt geworden, - sondern einfach nur geblieben. Worin er aber jetzt auch überhaupt keinen Lebensinhalt sieht. So nach der Art, - ein Leben für die Kunst. Da streikt alleine schon die eigene Prioritätenkette, die doch mehr an Menschlichem denn Künstlichem orientiert ist. In diesen Zeiten, offensichtlich einer der schlimmsten Klischeebrüche. Sei's drum.

Noch ein Statement zum Schluss.

Wobei mir unbedingt wichtig ist zu erwähnen, dass es natürlich auch einer ganz eigenen Überzeugung folgt, - und von keinem, der sich evtl. selber als Künstler bezeichnet, als irgendeine gezielte personelle Form von Kritik verstanden werden sollte. Hier will weder jemand destruktiv den "Enfant terrible" spielen, noch sich auch nur andeutungsweise über andere Menschen stellen, noch etwas für sich in Anspruch nehmen, was ihm unter Umständen vielleicht gar nicht zusteht. Es hat weder etwas mit Einzelnen, noch Gruppen, noch Bekannten oder Unbekannten zu tun. Unsereiner kennt die Problematik und die Abhängigkeiten des Metiers und seiner Leben darin, - zwischen davon-/dafür oder damit und wie leben bzw. gestalten. Und ist generell genauso voller Sympathie dafür, wie er einen Mordsrespekt vor dem Können und Handeln anderer besitzt. Sieht aber auch im Gesamtkontext die immer größer werdenden Schattenseiten, die sie sich durch allzu viel Positivismus, Schubladendenken, Markt- und Klischee-Akzeptanz, Innensicht und deshalb mangelnder Reflexion eines Zeitgeistes, - auch teilweise selber eingehandelt haben. Wozu auch gehört zu erwähnen, dass unsereiner ganz entgegen öfteren Missverständnissen, überhaupt nichts dagegen einzuwenden hat, dass Künstler für ihre Arbeit bezahlt werden. Ganz im Gegenteil sogar. Sie sollen davon leben können. Von mir aus auch, so gut wie möglich. Wenn sie denn sehen möchten, dass derer immer weniger werden. Und eben nicht mit, oder unter vollkommen kritikloser kreativer Prostitution für einen (Kunst)Markt mit theoretischem Trittbrettfahrertum auf Expertenbasis als Entscheidungsträger bis in die regionalen Kleinkariertheiten hinein, - und einem Mainstream, - wo nur Gutes und Schönes an sich selber gesehen werden will, während die reale Hässlichkeit und geistig ökonomisierte- sowie schwer inhumane Oberfläche dahinter, schon aus allen Nähten stinkt. Etwas, was eigentlich auch Aufgabe der Kunst wäre, dies wieder mit zu helfen zu korrigieren. Doch stattdessen imaginiert und adaptiert sie sich leider im Allgemeinen nach gleichem Muster, und nimmt sich damit immer weiter den eigenen freien kreativen Boden. Was eben auch mit Grund für dies Ganze hier ist. Und da man sich nicht darüber stellen will, muss man sich eben hinein begeben. Doch dies sicher nicht mit; Halleluja, - ich bin jetzt Künstler. Real gesehen, zumindest solange dieser Zeitgeist herrscht, bedeutet mir der Begriff "Künstler" gar nichts. Aber er taugt dazu, sich selber zu karikieren. Weil er schlicht und einfach, zum Teil der Nomenklatur eines Marktsegments verkommen ist, welches in der Kunst nichts anderes mehr sieht, als die Ökonomisierung einer Spaß-, Unterhaltungs-, Sensations-, wie auch Luxuskultur mit ständig sich selbst reduzierender Tiefe, zu derer sie eigentlich immer noch fähig wäre. Und auch immer noch die Künstler dafür hat. Die lediglich ihre Augen, ein wenig über einen Status-Quo weiter hinaus aufmachen müssten, - in welchem sie sich einfach so einrichten wollen.

"Was wollen die von mir? Ich bin doch nur ein Schauspieler."

Klaus Maria Brandauer, als Hendrik Höfgen im Film "Mephisto", nach dem Roman "Mephisto" von Klaus Mann.


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