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17.11.2013 von eb
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Noch mehr positives Denken,
oder mehr, - mechanisch positivierbare Barbarei?
Was fang ich jetzt mit solchen Sprüchen an? "Vom Verdruss zum Genuss, ist es manchmal nur ein Lachen weit. Und anders herum, - ein Weinen." Oder
auch; "Nichts ist so schlimm, dass es nicht für irgendetwas gut ist." Mal ganz davon abgesehen, dass man Genuss neben seiner Reimfähigkeit nur sehr bedingt als ein mögliches Gegenteil von Verdruss ansehen kann, darf man solche klugen Sätze eigentlich als ziemliche Gemeinplätze betrachten. Die niemandem jetzt wirklich irgendwas Neues oder gar Brauchbares sagen. Es scheint mir doch einer der typischen Floskeln zu sein, mit welchem sich der alltagspsychologisch geschulte Mensch zwischen kosmischer Energiegewinnung, Biokäse und Feng Shui, die Welt des Frohsinns für alle erklärt. Um möglichst der möglichen Erkenntnis aus dem Weg zu gehen, dass wer nichts zu essen-, - auch nichts zu lachen hat. Was auch all zu viele großen Sucher nach-, wie auch Anbieter von Glück, psychischem Wohlbefinden, Selbstbewusstsein, Selbstbestätigung und ähnlichen Markern zur Bildung von Persönlichkeiten außerhalb einem Kampf ums pure Überleben, am liebsten ganz aus dem möglichen Wahrnehmungsfeld verbannen würden. Bzw. selbst hier noch, mitunter mit Sprüchen glänzen wie; "Wer wirklich will, schafft alles". Manche Form von Positivismus, lebt eindeutig vom Zynismus, nur die Überlebenden zählen zu wollen.
Dieses Hantieren mit einem wüsten Mix aus Glück, Selbstzufriedenheit und Erfolg, zeigt stellenweise einen ausgesprochen merkwürdigen Hang zur bewertbaren, homogenisierbaren wie funktionellen Methodisierung, einer speziellen Sonderform von schwer überdrehtem Positivismus aus den 80/90igern. Welcher im geschmacklosest unüberlegtem Fall, auch noch im Angesicht des Leids anderer, - sein; "Das must du positiv sehen", - aus unergründlichen Leeren über darunter liegende Stimmbänder gleiten ließ. Beziehungsweise auch mit diesem; "du bist aber negativ" glänzte, wenn es auch ansonsten fröhliche Lebewesen mal nicht schafften, ununterbrochen Glückseligkeiten zu verbreiten, oder mit diesem chronisch verblödetem Honigkuchenpferd-Guru-Dauergrinsen ihr Gesicht zu entstellen.
Dass man so Zeugs jetzt auch noch mit Begriffen wie systemischen Sichtweisen oder Modevokabular aus dem Schiffsmanagement schmückt, täuscht kaum darüber hinweg, dass es Motivationstraining zugunsten
anderer ist.
Es ist ja jetzt wahrlich wirklich nicht so, dass unsereiner nicht all diese kleinen, ganz normalen, selbst bemalten, und auch höchst unterschiedlichen kuscheligen Höhlen im Kopf verstehen würde. Wo wohl jeder gerne mal seine heile Welt mit eigener Sonne und Wohlfühlruhe-, möglicherweise sogar inklusive Meeresrauschen unterbringt.
Aber zwischen Höhlen und Bunkern, sehe ich doch eindeutige Unterschiede. Wirklich empfundene Heiterkeit, ist ebenfalls etwas Wunderschönes. Aber sie hat ja nicht nur beim Wetterbericht in der Spannbreite; "heiter bis wolkig", etwas mit Stimmungen aufgrund von Klarheit zu tun, wenn das Wetter eben auch entsprechend ist. Bei den Menschen z.B., kennen auch religiöse Richtungen wie der Buddhismus, Heiterkeit als Merkmal der Klarheit einer möglichen Erleuchtung, welche über den Dingen steht. Auch wenn sich da die Frage ergibt, warum es so viele danach drängt, über den Dingen stehen zu wollen, - und vor allen Dingen, was passieren würde, - wenn alle darüber stehen würden, - kommt der Frohsinn eben auch in diesem Fall, nicht ohne das zumindest irgendetwas leuchtet. Und je nach Situation, hängt auch beim Mönch, die Lampe im Magen.
Helga, die verkannte Schiffsratte, - beim nachdenklichen
Betrachten ihres Göttergatten. Welcher während eines Streifzuges durchs Schiff, einem Coaching der menschlichen Mannschaft in positivem Denken beigewohnt hatte. Und nun ganz furchtbar damit nervte, dass er selbst noch den Zustand mit Heiterkeit sowie den kraftvoll positiven Vibrationen ungebremsten Erfolgswillens alle anderen auf den gleichen Zug schmeißen zu wollen betrachtete, - dass seit drei Fahrten, die Schiffsproviantierung genauso kontinuierlich abnahm, wie der Arbeitsaufwand der Mannschaft zunahm. Und die begann langsam doch recht bedenklich, darüber zu debattieren,
dass man in Hinsicht auf lediglich noch einzufangender Nahrungsressourcen, die Änderung von Ernährungsgewohnheiten, in Notzeiten doch positiv sehen müsse.
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