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23.11.2012 von eb
, - Aktuelle Bilder
Das fröhliche Spiel mit dem Weltuntergang.
Oder auch, - die mentale Unbefangenheit der Sachlichkeit, - nicht nur im Entertainment.
DIN-A4 Polychromos Klick macht dick.
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In aller Herrgottsfrühe,
da nimmt das Unheil seinen Lauf.
Macht sich damit nicht all zu viele Mühe,
da kannst du wetten drauf.
Lediglich die Überraschung,
sollte schon ein wenig rocken.
Und des Schlafes Unterbrechung,
kann um diese Zeit besonders schocken.
Der Untergang, der Untergang,
der schleicht sich meistens morgens an.
Damit er dann mit fröhlichem Gesang,
im hellen Licht sein Tagwerk leisten kann.
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Zum Wochenende, - bzw. als leicht verfrühtes Wort zum Sonntag, mal wieder ein
Genre-Thema.
Der stilvolle partielle- oder komplette Weltuntergang.
Da im Kino ja diesbezüglich gerade nur halbe Sachen gemacht werden,
muss dies mal wieder unsereins übernehmen. Was Film- und Fernseh-Enthusiasten
des morbid-gruseligen Wellness-Gefühls, genauso fasziniert
wie Literaten, Wissenschaftler und Esoteriker, - wäre wohl die
heimelige Vernichtung, des zumindest näheren Überlebensumfeldes,
- bei gleichzeitiger Annahme, dass man selber dann gerade nicht
am Ort ist. Bzw. - das Ganze, ja vielleicht doch nicht eintrifft.
Mitunter auch nach dem Motto, - was wäre, wenn Außerirdische die Welt radioaktiv
verseuchen würden? Fragte ein Mitarbeiter des Kernkraftwerks
Neckarwestheim 2, - nachdenklich abends, nach dem Genuss eines
Trash-SF. Dies sind dann die gleichen Leute, die tagsüber durch
den Satz glänzen; "Das musst du positiv sehen".
Nun sind Außerirdische, ja bekanntlich bösartiger als Menschen.
Was durchaus ein wenig an der menschlichen Bösartigkeit liegt.
Aber bevor das jetzt zu kompliziert wird, - konzentrieren wir
uns aufs Eingemachte. Denn ähnlich, wie eingemachte Marmelade,
kann man das Thema Weltuntergang, auch dem Geschmack entsprechend
im Regal lagern. Da gibt es einmal die Warner, - also die, welche
darauf hindeuten möchten, dass es möglich ist. Ebenso gibt es die
Propheten, - also die, welche bereits wissen, - wann es passiert.
Dann gibt es die Beobachter, - welche jene sind, die prüfen möchten, -
wer von beiden recht hat. Und last not least, - die Literaten
und Filmemacher, welche uns zeigen, - wie es passiert.
Naja, - da gibt es noch uns. Also die, - welche die ganze Schose
aus zu baden haben. Aber man muss sich ja nicht um alles kümmern.
Zudem, scheinen die Motivationen für Weltuntergänge, auch recht
unterschiedlich gelagert zu sein. Da gibt es die religiös
motivierten genauso, - wie die ökologisch, ökonomisch, politisch
und auch technologisch bedingten Untergangs-Szenarien.
Mitunter weiß man auch nicht mehr so recht, - wer, - was davon
bedingt hat. Aber jeder weiß natürlich, wer Schuld dran ist.
Mitunter, trifft man da auch mal auf den Olds-Admiral
fahrenden grünen 20-Liter Spritschlucker mit Nostalgiegefühl
für alte Autos, der dem Fahrrad fahrenden Technokraten vorwirft,
dass seine Konzepte fürs Klimaengineering, unweigerlich zum Weltuntergang führen.
Oder der Atomkraft-Befürworter, der radioaktive Abfälle
für die Lösung zur endgültigen Vermeidung klimatischer
Endzeitstimmungen hält. Niemand, - ist vollkommen. Was besonders
angespannte Naturen gleich dazu verführt, eine Menschheit
als Hauptproblem, lieber mal vorsichtshalber selber dezimieren zu wollen.
Untergang als Lösung gegen den Untergang. Das klingt ein
wenig wie die weisen Sprüche, dass man bei Verbrennungen,
die Wunde unter glühend heißes Wasser halten solle.
Oder eben Klimarettung. Erst hin machen, - dann hin biegen.
Und das Gebogene, wahrscheinlich erst recht
wieder hin biegen müssen, - weil man's doppelt hin gemacht hat.
Untergangsszenario mit üblichem Hin und Her, bzw. Langzeit-Feeling. Fast hätte ich geschrieben;
- Wird schon schief gehen.
Aber ich weiche zu weit vom eigentlich beabsichtigen Thema ab.
Unsereiner, ist weniger an Untergangs-Weisheiten, als der Verarbeitungswut
möglicher Untergangs-Feelings interessiert.
Denn es lässt sich einfach nicht verheimlichen. Eine nicht
gerade geringe Anzahl von Menschen, zumindest in unseren
Breitengraden, - findet Weltuntergänge schön.
Das herrlich spannende Gefühl zum Beispiel, wenn
einer dieser Untergangs-Propheten mal wieder ein Datum dafür
angibt, und danach das erleichterte; "Puuuh", wenn die Welt
ausgerechnet an diesem Tag Terminschwierigkeiten hat.
Oder auch die begeisterten "Boooah" oder "Klasse Action"-
Rufe, wenn insbesonders auch deutsche Regisseure, mal wieder
ein paar Weltstädte in Schutt und Asche legen.
Was bei den meisten, aber immerhin doch noch, - dann ein beklemmendes
Gefühl zurück lässt, wenn allzu große Anhänger solcherlei Begeisterungsrufe,
nicht mehr so richtig zwischen Film und Nachrichten unterscheiden
können. Eventuell irritierende Gedanken über Geschmacklosigkeiten,
werden sich wohl mit dem Zustand vergleichen lassen müssen, dass
der Geschmack an Endzeitszenarien, bereits nachweislich vorhanden ist.
Ob die liebevolle Darstellung von Zerstörung, inklusive ihres Konsums,
eine Frage des Angebotes oder der Nachfrage ist, lässt sich darüber
jedenfalls nicht mehr lösen.
Denn genauso wie Fussball, - ist Untergang mittlerweile reines Breitwand-Feeling.
Die Glotze oder Leinwand, kann gar nicht groß -, und die Akustik nicht perfekt
genug dafür sein. Hierfür, - hat der echte Endzeitgenießer, - auch noch
jeden visuellen, akustischen bzw. sonstwie technischen Schnickschnack
zur Verfügung. Welcher zudem noch unter ständiger Weiterentwicklung steht.
Das ultimative Highend des Gefühls mittendrin zu stecken, wäre
lediglich noch der echte Untergang. Da dies aber als Komplettangebot
für alle gerade noch in Arbeit ist, betrachten wir uns alternativ
erst noch ein wenig Weltuntergangsgeschichte.
Wobei es einen kleinen Wehrmutstropfen gibt.
Auch wenn alle Rankings ganz furchtbar lieben, -
mögliche tabellarische Bewertungsschemata für
den stilvollsten Untergang, kann ich leider nicht anbieten.
Weltuntergänge muss man anhand der Zeit bewerten, in welcher
sie auch auftreten. Angesichts der unterschiedlichen technischen
Möglichkeiten dazu, lässt dies kaum einen fairen Vergleich zu.
Was übrigens auch für zukünftige, eventuell echte Untergänge
gilt, - da angesichts der dabei entstehenden Kosten, die
zu bewertende Auswahl eher unzureichend sein dürfte.
Zudem, haben wir uns bisher nur über jene unterhalten,
welche wissen, - wie es geschieht. Da deren dokumentatorische
Resultate aber nun wirklich in jeder Videothek zu erhalten sind, brauchen
wir hier nicht näher darauf einzugehen. Und wenden uns
deshalb mehr denen zu, welche wussten bzw. wissen, - wann es geschieht.
Das wussten, - und wissen wahrscheinlich auch in Zukunft noch, - zu allen
Zeiten nämlich jede Menge Leute. Bereits in den christlichen und
jüdischen Ur- bis Folgegemeinden, war der göttlich verhießene Weltuntergang, -
quasi Pflicht. Schon Jesus von Nazareth, ließ entsprechende Bemerkungen und
Hinweise, - sozusagen aus erster Hand verlauten. Dem folgten eine ganze Reihe von
Sektenführern und Propheten, welche mit dem noch nicht erfundenen Rechenschieber,
auch immer mit einem Datum fürs rechtzeitige Vorbereiten aufs Geschehen
behilflich waren. Hier sei z.B. der heilige Hyppolytus erwähnt, der ca. 235
n. Chr. das Gesamtalter der Erde allerdings noch per Daumen ermittelte, - eine
Chronik des Ganzen schrieb, die, - wie nicht anders zu erwarten war, - auch um
235 enden sollte. Danach gab es eine ganze Reihe christlicher Propheten, die
das Alter der Welt ähnlich wie Hyppolytus, im Bereich von ca. 6000 Jahren wähnten,
deren Endpunkt irgendwann im eigenen näheren spekulativen Umfeld lag.
Genauer, - wurde dann endlich der Mönch und Mathematiker Abbo von Fleury.
Der ungefähr 940 - 1004 lebte, und sich kalkulativ mehr mit den tausend
Jahren der Johannes-Offenbarung beschäftigte. Die seiner Ansicht nach, 979
endlich vollendet sein dürften. Andere zeitnahe Mönche, operierten mit
Jahreszahlen im Bereich von 1000 bis 1033. Was vielleicht auch daran lag,
dass Fleury etwas länger lebte als die eigene Apokalypse.
Darunter war übrigens auch der Papst Sylvester der Zwote, der im Jahr 999
damit eine recht brauchbare Massenhysterie auslöste, aber den Weltuntergang
dank seiner Gebete dann doch verhindern konnte. Wie bereits schon mal
erwähnt, - nobody is perfect.
Nach 1000 n.Chr. traten auch mehr die Astronomen auf den Plan, - was bis
heute das -nomen vom -ologen trennt.
Johannes von Toledo z.B, ermittelte 1179 die richtige Sternkonstellation
für den Weltuntergang aufs Jahr 1186. Weil dann irgendwie alle Planeten
im Zeichen der Waage standen. Gewogen und für unecht befunden, - sozusagen.
Führte auch zu einem ziemlichen Aufstand.
Der katholische Abt, Joachim von Fiore, bzw. seine Anhänger, nannten das Jahr
1260 fürs zünftige Weltenende, danach folgte das Jahr 1420 einer böhmischen
Sekte, - bis dann ungefähr mit dem Jahr 1524 beginnend, die Welt erst mal
für eine Weile quasi im Jahresrythmus unterging. Woran sich auch der
Reformator Martin Luther, sogar gleich mehrmals, einmal im Jahr 1532, 1538
und last not least 1541 fleißig beteiligte. Danach, gab es eine Weile
Ruhe, - bis ca. 1666 die Ära der Zahlenmystiker begann, die mit der
Tausend und der 666 so ihre liebe Mühe hatten.
Zu den Anhängern dieser Zahlenspiele, darf man übrigens auch, bereits schon wesentlich früher, - den Seefahrer Christoph Kolumbus zählen. Die Zahlenmystiker hielten sich jedenfalls wacker, und brachten
in den folgenden Jahrhunderten nicht nur die Neuapostolen-,
sondern auch die Zeugen Jehovas hervor, - die das Jahr des Herrn auf
1874 datierten. Alles in allem, - gab es bis ca. 1910 unzählige Propheten,
Seher und Zahlenmeister, worunter sich auch wieder ein paar Päpste,
Mönche und sonstige religiöse Endzeitfetischisten befanden.
Bis man dann auf den hellen Gedanken kam, dass der Teufel mehr im dunklen Detail
stecken könnte. Und im Jahr 1910, - mit dem Halleyschen-Kometen, die Ära der modernen
Experten in Sachen Weltuntergang begann.
Ab hier, könnte man quasi das Datum fürs Weltenende jährlich ansetzen.
Wobei es ab 2000 nochmals einen Schnitt gab, wo die Geschichte dann
sogar mehrmals innerhalb eines Jahres stattfindet. Das Spektrum der
Möglichkeiten und Gründe, ist hier fürwahr, als ausgesprochen vielseitig
zu bezeichnen. Irgendwelche Maya-Kalender, sind da nichts weiter, als
besonders schöne Szenarien, - mit leicht verspätetem, aber trotzdem trendigem
Indiana-Jones- und Tomb-raider-Feeling.
Einzig auffällig bei allen, ist lediglich ein ständig wissenschaftlicher
Anstrich, während die Wissenschaftler selber, - sich mal lieber raus halten.
Und auch die größeren der bekannten Kirchen, scheinen echte Zweifel
befallen zu haben. Last not least, könnte man es so zusammenfassen.
Nach zwei Jahrtausenden politischen und/oder religiösen Druck durchs
nahende Ende, scheint sich ein morbider Wunsch nach der Schönheit und
Ästhetik untergehender Lebensräume erhalten, - und schwer weiter entwickelt
zu haben. Mein ganz persönlicher Tip, ist übrigens das Jahr 2061.
Dann kommt nämlich der Halleysche Komet zurück. Mal sehen, ob er
diesmal zielgenauer ist. Unsereiner, weilt dann verständlicherweise
nicht mehr unter den Lebenden. Oder aber, - arbeitet aufgrund
lebensverlängernder Maßnahmen, dann bereits schon im ersten Comic- und
Märchenbuchverlag auf dem Mars. Ich glaube, ich werd's mir aber doch
nicht im Mars-TV anschauen. Bei so Bildern, bekomme ich immer ein
ganz merkwürdiges Gefühl. Mitunter, erinnert mich die Sache an die
vielen UFO-Sichtungen oder Messias-Inkarnationen. Sollte eines der
Ersteren mal tatsächlich landen, - oder Letzterer wahrhaftig auftauchen,
- wird das wohl keiner mehr so richtig ernst nehmen. Was wohl beides,
das Potential für nen echten Weltuntergang in sich trägt. Und wenn
man den dann, - zwecks Vertrauenswürdigkeit auch nicht ernst nehmen kann,
- haben wir ein echtes Problem. Und da ist er wieder, - der blöde
Satz; - Wird schon schief gehen.
Qellen:
Quell der heiligen Erkenntnis, Quell der quirligen Verkenntnis, ein paar illustre Historienschinken, Lexika sowie Biblisches, ... das Internet, - Lara Croft sowie Guru Petrus Maximilian der Vierundzwanzigste.
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