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03.11.2012 von eb
, - Aktuelle Bilder
Milch, - und das Porträt vom Schein des Seins.
(C.)DIN-A4 Blei Klick macht dick.
Rehabilitationsmaßnahmen für temporär stillgelegte Knochenwerkzeuge,
sollten auch beim künstlich zivilisierten Stifte- und Pinselschwinger, - nicht am Model
scheitern. Nun könnte man argumentieren, dass unsereiner weder Lust noch Laune noch Kohle hat, sich Gedanken über ewig grinsende, aber trotzdem teure Models zu machen. Was aber
nicht der Wahrheit entsprechen würde. Denn für jemanden, der sich
mit Kunstwelten und den Dingen zwischen Schein und Wirklichkeit beschäftigt, sollte weder Agentur, noch evtl. Kosten ein unüberwindliches Problem darstellen, - solange es Barbie-Puppen gibt. Dazu muss man nicht mal Kinder berauben. Und als männlicher Ü50, - Castings im Spielwarengeschäft zu betreiben, muss ebenfalls nicht an der Kasse mit dem Satz enden; "Ähhh, - ist für meine Tochter", - wenn andere, - natürliche Models zu unechter Natürlichkeit bewegen möchten. Und spätestens an diesem Punkt, fängt auch bei Farbenklecksern, - die übliche Diskussion über natürlich Unechtes und echt Künstliches an.
Wobei ich Portraits, - ganz besonders blöde finde. Fotorealismus erst
recht. Schon die Annäherung, - an die möglichst reale Darstellung
ist mir suspekt. Zumindest, - solange ausgerechnet dort, - der Manipulationswille
am größten ist. Und beim Porträt kommt noch extra toll hinzu,
- des Porträtierten eigenen eitlen Wünsche an diese Realität.
Als wenn's keine Fotoapparate gebe.
Sollen sie sich doch mit ihrer Knipse vor den Spiegel stellen, -
und schon, - haben sie ein schönes Bild von ihrer Kamera.
Welches die Erkennbarkeit der Person dahinter, auch nicht schlechter
verbirgt, - als die sensible Retuschierung zum schönsten und tollsten
Wesen der Weltgeschichte. Wobei man gerade dort, genau die Leute trifft, - welche Märchen
für kindisch, - Surreales für nutzlos, - Computerspiele für schädlich, - und
virtuelle Welten für weltfremd halten. Kurzum, - all jene, welche dem ehrlich
Unechten, dass unecht Ehrliche als Realität gegenüberstellen. Das ist wie ein
Porträt, von unserer
Bundeskanzlerin. Meine Güte.
Naja, - eine Frage des Stils. Das muss den Briten lassen. Stil, - haben sie. Wobei im analogen
Schluss, dem Künstlichen, - auch gerne mal das vermeintlich Natürliche gegenüber
steht. Was mich, wenn auch irritierend, - jetzt blitzschnell, - zur Milch wechseln lässt.
Hier sei als Beispiel empfohlen, mal den
Werbeschleier der "glücklichen Kühe", einer schon lange hochgradig gepushten Marketingmasche mit der Heimattümelei und dem erdig landwirtschaftlichem Schollengefühl,
- beiseite zu schieben. Und bei einem Glas Milch, - den Satz;
"wachse oder weiche", - zu verinnerlichen.
Die verlinkte und zugegebener-weise etwas ältere Sendung vom SWR2, kann übrigens zusammengerafft auch als
Manuskript gelesen-, oder an gleicher Stelle, als Gesamtsendung angehört werden. Wobei ich letzteres, - besonders empfehlen möchte.
Dies deshalb, weil dabei stellenweise besser rüber kommt, wie aus ehemals "echter" Produktvielfalt, mittels globalisierter Regionalisierung und Scheinprodukten, profitable Einfalt für wenige werden kann. Und für viele, nur die Wahl zwischen immer
weiter steigender Beschleunigung, - oder Untergang übrig lässt.
Was natürlich erfordert, einen Begriff wie; "Entschleunigung", auch immer in seiner Abhängigkeit von Existenzfragen zu betrachten, - an welchen sich auch Konsumenten
zu beteiligen haben. Welche eigentlich alle vor der Frage stehen, - wollen sie "Echtes",
oder sich über Scheinprodukte betrügen lassen? Und dabei aber trotzdem noch so tun,
- als wäre das echt?
Wenn ich von Beschleunigung rede, - meine ich übrigens auch
Wachstum.
Jedenfalls solange, - wie bei dieser Begrifflichkeit der Schein eines Wachstums für alle
aufrecht erhalten wird. Im Zeitgeist von Ökonomisierung, Profitmaximierung und dadurch auch Rationalisierung, - kann es aber ehrlicher-weise nur Leistungssteigerung begrenzter Arbeitskräfte und deren Beschleunigung heißen. Und solange, ist auch wirtschaftliches Wachstum, für mich ein gefaktes Motiv. Generell, bedeutet steigende Beschleunigung aber für alle gleichsam,
dass ohne Möglichkeiten zur Entschleunigung, sich jeder selber überlegen kann, - wann die Sache ausgebrannt ist.
Und in diesem Falle, habe ich bewusst das Wort "Sache" benutzt.
Denn diese mittlerweile zum menschlichen Kapital versachlichten
Wesen, welche sich fadenscheinig immer noch als autarke Lebewesen bezeichnen,
haben ja mittlerweile sogar den "Burn-Out", - zur kalkulativen
Zustandsform als Krankheitsbild erklärt. Will meinen, die
leben funktionieren damit, diesen Zustand
in Erholungsphasen zugunsten funktionaler Weiterverwendung
behandeln lassen zu können. Unter Sachen, ist das eine Frage
der Definition innerhalb von Prozessoptimierungen.
Und unter Menschen, eine simple Frage der Lebensqualität
mit Vermeidung von Krankheiten. Wobei zu letzterem gehört,
immer noch unterscheiden zu wollen, - was einen natürlichen und einen künstlichen Ursprung hat.
Mich persönlich, hat aber im Besonderen, - die auch im verlinkten Bericht über die Milch
angesprochene großflächige Akzeptanz von Scheinprodukten beschäftigt.
Dieses stückweise Ersetzen von Echtheit, durch bunte Werbe- und PR-Fakes, - welche gezielt Konsumenten einen Inhalt vor-gauckeln,
der zwar existiert, aber trotzdem nicht in dem Sinne echt ist, wie er dargestellt wird.
Ob man einen kanadischen Mountain-Cheese aus dem Allgäu-, Schwarzwälder
Schinken aus dem Ruhrgebiet-, Barney's Best Peanut Butter von ültje in Dortmund-,
Bayrische Lederhosen aus Ungarn oder China kauft, - asiatischen Tofu
als deutsches Kulturprodukt betrachtet, - zwischen Heu- und Müllermilch
unterscheiden möchte, oder amerikanischen IPhone-Nationalismus bei Foxconn
in China sichtet, bzw. die strategischen Parolen von Werbekampagnen arbeitgeberfreundlicher
Politiker aus gleich fünf parteipolitischen Lagern nachplappert, - oder auch
Esoteriker der Weisheit letzter Schluss, - als Selbstbetrug in der Form anbieten, dass sie die eigene Religion über Religionskritik verhökern.
In nicht mehr zu überschauendem Ausmaß, wird gezielt mit bekannten Käufer- bzw. Wähler- oder auch Glaubensmotivationen gearbeitet, die letztendlich nur als scheinbare Vielfalt von unterschiedlichen Motiven einer Palette, vor einem immer gleicher werdenden Hintergrund existieren. Und der Witz bei der Geschichte ist, dass ein nicht unerheblicher Anteil der Käufer- und auch Wählerschar, - darum Bescheid weiß.
Es gibt also einen Willen, den Hintergrund einfach zu ignorieren, - und das Motiv als etwas anzusehen, was man darin sehen möchte, - obwohl man weiß, - dass es das in viel zu vielen Fällen, - einfach nicht ist. Kurzum, - ein Wille, - zum bewussten Selbstbetrug. Wieso, - werden z.B. Kosmetikartikel mit "for ever young" - Versprechungen gekauft, - von Leuten, die genau wissen, dass sie am wenigsten dazu taugen? Wieso, - kauft jemand eine Bild-Zeitung die sagt, - das ist so, und der der sie gekauft hat, erklärt dir im gleichen Atemzug, dass darin sowieso nur gelogen wird? Verdrängung? "Wachse, - oder weiche". Die Leute, nennen es sogar beim Namen. Bei vollem Bewusstsein, mit welchen Mitteln dies geschieht. Wobei mich am meisten erstaunt, wie fatalistisch leichtfüßig, ein offenkundig brutaler Hintergrund, ständig als Motiv hinter dem Motiv entschuldigt wird. Dies sind dann die gleichen Leute, die ihren Kindern etwas von sozialem Verhalten, Mutter Natur, erdigem Schollengefühl und rationaler sowie ökonomischer Vernunft erzählen. Möglichst noch an den Satz gekoppelt; "Das man erwachsen werden soll". Was bedeutet dieses "Erwachsen-Werden"? Das man jemanden einen Käse in die Hand drückt, - auf dem "Original" steht, - aber nicht drinnen ist? Vor allen Dingen hinsichtlich der Offenkundigkeit, dass dieses; "Wachse oder weiche", den Schein vom Original immer weiter mit wachsen lässt, während das Original weichen muss?
Ist das nicht ein wenig arg paradox?
Ich weiß, - das folgende ist möglicherweise etwas provokativ. Aber ich sag euch was. Märchen sind gut. Comics sind gut. Computer-Spiele sind gut. Science-Fiction sind gut. Vampir-Geschichten sind gut. Horror-Filme sind gut. Warum? Weil sie zu den wenigen übrig gebliebenen Dingen gehören, die für jeden erkennbar, ganz offensichtlich und unmanipulativ, - ehrlich lügen. Angesichts der Welt der bewussten Manipulation und Selbsttäuschung, - würde ich dies fast sogar als pädagogischen Nutzen begreifen können.
Ansonsten, finde ich die Bemerkungen, dass es unsereinem an der nötigen Ernsthaftigkeit fehlt, genauso beleidigend, - wie das Nachwerfen von Aschenbechern bei ehrlichen Versuchen, - absolut frustrierend. Ratschläge zum vernünftigen Einscannen von Bleiskizzen, fände ich jedenfalls sinnvoller. Bei mir kommen da immer diese Milchdinger mit Blaustich raus. Und nur mit Graustufen alleine, wird das noch schlimmer. Da fängt man glatt noch an, sich Gedanken übers Klonen und den Sinn des Originals zu machen. Also, - hat jemand einen Ratschlag, was ich bei meinem xscanimage noch gesondert betrachten muss? Das mir jetzt keiner denkt, - dass dies ironisch gemeint sein könnte.
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