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16.10.2012 von eb
, - Aktuelle Bilder
Engelsblond
Aus der Reihe: "Gehörntes Klischee, - der Teufel ist ne Fee."
(Recht zwielichte Hommage, - an den Pin-Up-Comic.)
(C.) DIN-A2-Blei Klick macht dick.
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Für den gesundheitsbewussten Belaster beider Hirnhälften,
- mal wieder was anderes. ...
Nun, - ja. ... Das ist jetzt trotzdem nicht so ganz einfach zu erklären.
Zudem ist es ja auch lediglich erst nur eine grobe Skizze.
Dies liegt einmal an der immer noch bockigen rechten Schulter.
Was zwar glücklicherweise nicht bis in die Tippfinger geht,
aber feinere Pinseleien immer noch schwerstens beeinträchtigt.
Andererseits, hat man aber bereits auch mehrere Ideen dafür, - was angesichts der Qual der
Wahl, den momentanen Plan für die weitere passende
Umsetzung sowieso missen lässt. Man schwankt
immer noch, zwischen Herbert dem Wüstenmolch, und einer
größeren Leinwand, auf welcher dieses, vom üblichen
Spektrum animativer Posen befreite Pin-Up-Girl, ebenfalls
bedenklich märchenhaftes Unwesen treiben könnte.
Die Kernfrage dabei ist, ob die Dame sich besser zum Acht-fiedrigen
Dirigieren eines Baumchors eignet, oder als Stimmungskanone zum Kitzeln
der Füße schlafender Riesen im Märchenwald.
Generell, - ist deshalb aber auch blond, jetzt noch nicht
wirklich blond. Wobei blond, - aber genauso wenig
überall als Diskriminierung gegenüber einer Haarfarbe
verstanden werden sollte, wie es mit dem Gelb
einer Banane zu verwechseln ist, in welches sich für
unsereinen, - das Universum, im Laufe des weiteren
Textverlaufes, - zwangsläufig dann doch wieder
stellenweise verwandelt hatte.
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Bleiben wir aber vorläufig erst noch beim Motiv.
Welches ich mal versuchen würde, - folgendermaßen zu erklären.
... So was passiert, wenn der Schalk im Nacken des Liebhabers von Comics und
gleichzeitig Märchen- wie Kinderbüchern, (ein echtes
Stilproblem meinerseits :-), sich Gedanken darüber macht, dass
bisher auch wirklich kein noch so großer Künstler oder
Bildhauer, sich getraut hatte, die gesamte Spannbreite
von Engelsflügeln zu gestalten, - die nötig wäre, um einen annähernd
humanoiden Körper tatsächlich zum Abheben bringen zu können.
Was unsereins aber verstehen kann. Denn würden sie es tun,
müssten sie die Federn einem Muskelpaket anhängen, welches
nun wirklich nichts mehr mit dem liebreizenden Antlitz von Engeln
zu tun hat. Kurzum, - bei Engeln, reden wir also von
Gestalten, die ständig nur so tun als könnten sie fliegen.
Da sind mir meine Teufelchen denn doch lieber. Die ziehen
wenigstens keine eitle Show ab. Andererseits, wenn das
mit dem Fliegen sowieso nicht hin haut, muss man auch
nicht sinnlos mehr Farbe dafür verplempern, - als nötig ist.
Ganz ohne Federn, geht's aber leider auch nicht. Weil dann die Symbolik draußen ist.
Ich hab's selber im Geiste ausprobiert. Ersetzt man die Flügel durch diese
modernen tragbaren Fluginstrumente,
(Rocket-woman, human helicopter, eva-astronaut-suit der Nasa, - etc ..),
denkt man an alles Mögliche, - aber nicht mehr an Engel.
Was unsereiner jetzt nicht tragisch findet, - aber wenn Engel
drauf steht, muss nun mal auch irgendwie Engel drin sein.
Wenigstens andeutungsweise. Komplizierte Sache das.
Oder besser gesagt, - skurril genug,
- sich einfach mal wieder ein wenig übers angefangene Thema zur Rehabilitation demagogisierter
Spezies, - teuflisch menschlicher Phantasien, - einen stilvollen Hirnriss abzuholen.
Ein diesbezügliches Engagement, erfordert sowieso, auch eine Gegenüberstellung mit dem, welchem man
jene Vorzüge zugesteht, die man dem Anderen abspricht.
Und die polarisierte Gegenseite zur teuflischen Liebenswürdigkeit,
wäre die liebenswürdige Teufelei. Was Hufen und Hörnern
gegenübersteht, sind üblicherweise weiße Federn, rosa Backen,
(vorne wie hinten), sowie jede erdenkliche Form von Ästhetisierung
bzw. Symbolisierung des Reinen, Schönen, Unbedenklichen, Liebenswürdigen,
und dem üblichen Quark zum Feuchthalten der Augen.
Das Primitive und Niveaulose,
- sprich Teuflische, - steht also dem Erhabenen und Edlen, - dem Engelhaften gegenüber.
Eine der ganz besonderen Automatismen, ist dabei die ständige doppelmoralin
betriebene äquivalente Assoziation mit Eigenschaften wie; "Böse" und "Gut".
Will meinen, - "Böse" ist vorwiegend männlich, hat Hörner, Fell sowie stabiles Schuhwerk in Hufenform,
und ist auch ansonsten, - eher rustikal orientiert.
"Gut", - hat weiße Flügel, - ist zumeist weiblich bzw. androgyn, - und
besticht durch die Form von blitz-sauberer Halbbekleidung, welche man dem gierigen
Blick des Publikums, dann gerne als züchtige Verletzlichkeit
unter jubeln will. Manchmal, hängt sogar ein Heiligenschein
oben drüber. Weiß der Teufel, - wer diese Klischees von
Anfang an schon in den Sand gesetzt hat.
Sinnigerweise, ist es aber die rudimentäre Quintessenz
aller polarisierender Umgangsformen, innerhalb derer jeder gerne Pauschalitäten
vorwirft, - aber dennoch alles andere, als selber frei davon ist.
Also werfen wir einen etwas vielseitigeren Blick, - auch auf
die übliche Schablone zum Anträllern von Halleluja-Liedern,
und engelsgleichem Gesundheits- sowie Sittenbewusstsein.
Ein Thema, - welchem sich unsereiner, ja bereits
schon mal in komplett anderem Zusammenhang
gewidmet
hatte. Und auch diesmal, - war die Suche nach
äquivalent Engelhaftem, an den Wunsch gekoppelt, auch mal
wieder die schwülstigen Zeiten vor Manga und Anime zu streifen.
Ja sogar vor den ganz großen Helden, wie Jean Giraud und Robert Crumb.
Deren unsterbliche Namen, sich im Götterpantheon heidnischer Comicliebhaber,
bis in alle Ewigkeiten ihrer Huldigung sicher sein dürfen. (Letzterer, sogar schon zu seinen Lebzeiten.)
Übrigens, - nebenbei erwähnt. Für die Spiritualisten unter uns. Wie im richtigen
Leben auch, ist ebenso das Walhalla der "echten" Heroen der Comicgeschichte, durch
einen fröhlich bunten Raum mit verschmitztem Seiteneingang,
von den erhabenen Hallen monetär potenzierter großer Maler-Namen
getrennt. Über die Frage, in welchen Räumlichkeiten sich Zeus,
Odin und Horus lieber betrinken, decken wir natürlich den Mantel
des Anstands. Auch wenn böse Zungen behaupten, sie hätten einst
selbst Arnold Hauser, Martin Heidegger und Theodor W. Adorno, gemeinsam mit Walt
Disney, - in einer dunklen Ecke, - beim Desperado kippen,
- vor einem echten Crumb gesichtet. Doch das bleibt hoffentlich
unter uns. Sonst kommt noch jemand auf den Gedanken, dies mit
der neunten Kunst in der Kunst, verhalte sich ähnlich, wie der Teufel
im himmlischen Porzellanladen. Also ganz schnell zurück zum Thema.
Denn wenn man sogar noch ein wenig über Rolf Kaukas Fix
und Foxi hinausgeht, und ungefähr in der ersten Hälfte
der großen Ära von Herge's Tim und Struppi stehen
bleibt, - landet man in der guten schlechten alten Zeit,
wo Pin-Ups, - auch unter Männern, - noch etwas Unanständiges waren.
Bei Frauen, - ist das anscheinend heute noch so. Oder wie
erkläre ich mir den gewaltigen Mangel an
Werken(1)
aus weiblicher Hand, zur Darstellung von zum Beispiel, - zwar engelhafter,
aber ausschließlich leerer blonder Männerhirne, mit Zahnpastagrinsen und
affektierten Körperhaltungen, die irgendwie erotisch wirken sollen.
Ich vermute da Absicht dahinter, - um sich niveauvoll und elegant,
von maskulinen Primitivismen abheben zu können. Was dann allerdings
auch ziemlich doppelmoralin wäre, - wenn der eine den
Wonderbra(2)
zeichnet, und die andere das Ding auch noch selber trägt.
Gottseidank, - hat sich dieses Ungleichgewicht, - in alle
Richtungen, - aufgrund einer ziemlich lange dauernden Heirat
zwischen Pin-Up und Comic, - doch erheblich verbessert.
Was man anhand heutiger, - äußerst agiler Schlachtenweiber,
mit typisch männlichen Attributen wie
Schwert(3)
und
Ballermann(4), -
überdeutlich erkennen kann. Sehen wir es also, - als Versuch zur
Überbrückung etwaiger Generations-, Geschlechter-, wie auch Klischeekonflikte.
Dass im Pin-Up-Comic, das Pin-Up mitunter den Comic
erschlägt, - ist übrigens keine Seltenheit. Auch nicht, - dass
man Conan den Barbaren, bis in alle Ewigkeiten, selbst bis hin zur
Geschlechtsumwandlung, neu designen und einkleiden kann.
Wer dabei allerdings ausgerechnet
an Russ Meyer,
und seinem Hang zu außergewöhnlichen Oberweiten denken muss, -
dem sei verschämt der sittsam gehobene Zeigefinger gehoben.
(Wobei ein möglicher Mittelfinger als Gegengruß, - noch symboltechnisch
analysiert werden muss.)
Doch kommen wir generell zu den Engeln, - und natürlich ganz
speziell zu denen, die übers Genre des Pin-Up, sich zeitgemäß
vermarkten ließen. Denn spätestens seit Marylin Monroe und
Marlene Dietrich, hat das Engelhafte, in Form von Truppenbetreuung,
die dann auch als Poster am Spind endete, die Grenzen
geschliffen, - wo das Klischee selber, - nun endgültig seine Unschuld verlor.
Und bis heute,
sich anscheinend zwar schräger, aber nicht unbedingt moderner weiterentwickelt hat.
Dafür aber doch, - zu einem ganz brauchbar nostalgischem
Marktsegment.
Ich vermute aber trotzdem, dass auch die militarisiert Bedürftigen
nach engelsgleichen Gestalten, sich großflächig nicht unbedingt am
50iger Jahre Stil orientieren. Welcher zudem durch seinen plastolinen
Charme heiler mädchenhafter Puppenstuben, einen interessanten Kontrast zum
täglichen Handwerk darstellt. Und wenn man lange genug stöbert,
entdeckt man auch nicht selten Darstellungen, ob nun fotorealistisch,
grafisch oder fotografisch, ja sogar durchaus auch malerisch, - von
mit Teufels-Hörnchen und Pferdeschwänzchen bekleideter Engel,
deren engelhafte Erhabenheit, sich ganz offensichtlich,
aufgrund ihrer körperlichen Attribute ergibt. Was insgesamt
betrachtet, dem Begriff Engel, - zumindest als Endprodukt unter
dem Genre Pin-Up, - eine merkwürdig unchristliche Note verleiht.
Nun gehört unsereiner nicht unbedingt zu den Leuten, welche erotisierenden
Machwerken, gleich das zölibatäre Kreuz zur Abwehr von teuflischen Umtrieben entgegen hält.
Trotzdem passiert es, dass bei zu viel Sichtung engelhafter Oberweiten,
einen dann doch, - der Wunsch nach erfrischender Normalität, außerhalb von
non-intelligent- oder large-volume-design befällt.
Weshalb ich, trotz eindeutiger Sympathie für die Spezies der gehörnten Wesen, -
aber auch Mitleid mit den Engeln bekam.
Die ständige Anforderung, entweder die höchstmöglich erotisierte Unschuld vom
Lande, oder als Engel gleich den Teufel zu spielen, - kann nur Frust und Neid,
gegenüber ehrlichen Teufeleien auslösen.
Was mich aufs Ganze gesehen, - davon absehen ließ, die anfangs geplante Darstellung einer
blond-befellten, vollbusigen Teufelin mit weißen Engelsflügeln anzugehen.
Und stattdessen dem Versuch Platz machte, den Engeln mal wieder die Optionen zu lebensechteren
Verhältnismäßigkeiten und Symboliken zu gönnen.
Und ich denke, - ich habe mit obiger Skizze, einen fairen und anständigen, und zudem äußerst
Silikon-, Aggressions-, Waffen- und Flugfreien Kompromiss für alle gefunden.
Aber wie das Leben so spielt; Kaum versucht man fair zu sein, - gibt's auch
direkt wieder hinter die Ohren. Nach einem Besuch im kompetenten Fachgeschäft
für Kunst und Kirche, - sehe ich jegliche Überlegungen in Richtung einer
Karriere als Kirchenmaler, bereits schon vorab als gescheitert an.
Und ich befürchte, - ganz egal, was ich mit dem obigen Vorabentwurf auch
anstellen werde, - als Tatoo, - wird's genauso wenig ankommen, - wie als Cover
für Resident Evil XXXX(irgendwann in der Zukunft). Da lob ich mir doch
Märchen- und Kinderbücher. Dort dürfen die Engel noch Engel, und die Teufel noch Teufel sein. Wie sagte bereits schon Josephine Baker, 1927, - nicht nur im Bananenröckchen; "Alles eine Frage des Stils". (Was mich veranlasst hatte, die Beine auch ein wenig kürzer zu machen.)
Links zu externen Fotografien/Bilder/Grafiken (C.) von
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(2) Kerry Callen,
(3) Shiramune,
(4) Ben Newman
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