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15.07.2012 von eb
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Gute Selbstdarstellung, miserables Timing.
Naja, - vielleicht ist dies ja auch eine Form, dieses viel gerühmten Pragmatismus. Manche dieser Umfragen, - ob um 12 Uhr am Mittag schon Tag ist, bestechen jedenfalls durch ein besonders erstaunlich spätes Auftauchen, - an den ausgerechnet sensibelsten Punkten deutscher Bildungsmaschinisten. Der ehemalige Vorsitzende des philosophischen Fakultätentages, und Verbindungsmannes zur Hochschulrektorenkonferenz, ist mittels einer solchen Umfrage zur ultra-hellen Erkenntnis gelangt, dass Studienanfänger ein wenig oberflächlich geworden sind. Er drückt das zwar eleganter mit kulturtechnischen Defiziten aus, aber im Großen und Ganzen, hätte dieses Interview, in seiner ganzen "Leere", - jeder X-beliebige Lehrer geben können. Bis auf den einen Satz natürlich;
Die Schulen vermitteln nicht mehr die wesentlichen Kulturtechniken.
Warum das so ist, - beantwortet er leider nicht. Denn eigentlich, wäre das genau der richtige Mann dafür.
Und komischerweise, fragt der Interviewer hier auch nicht nach. Aber der weise Schlusssatz, ist dafür von geradezu hinreißendem philosophischem Deutungsvermögen geprägt.
Die Gefahr ist, dass sich dadurch ein Aberglaube und eine antirationalistische Haltung ausbilden.
Ich bin begeistert. Mal davon abgesehen, dass die viel gerühmten Rationalisten, (übrigens, alles gute Selbstdarsteller), neben dran gerade ein paar unbedeutende Sozial- Wirtschafts- und Finanzsysteme in die Luft jagen, - könnte es sein, - dass die rationalisierende Wirkung großflächig verteiltem profitorientiertem Denkens, unter dem Pseudonym Ökonomie, schon mal dazu führen kann, zu viele Worte ums Eingemachte herum zu machen? Man sollte nicht im Beisein von Kindern von Aberglauben sprechen, wenn einem Rationalisten die Selbstheilungskräfte von Märkten-, Ideologen die Marktreligion-, und die Argen inklusive dem Rest der Gesellschaft, - und auch der Schulen und "Elite"-Hochschulen, die profilierende Wirkung der Selbstdarstellung geradezu erklären. Zudem macht es durchaus auch Sinn, mitunter in der Philosophie die möglichen Gefahren evtl. als Vordenker zu betrachten-, anstatt als Nachdenker darüber, bei den Opfern von dem hängen zu bleiben, - was man selber vergeigt hat. Wie sollen Schüler Diktatur und Demokratie theoretisch voneinander unterscheiden können, wenn das nicht mal praktisch ihre Volksvertreter hin bekommen? War da nicht irgendwo mal was damit, dass Rationalität irgendwie was mit der Fähigkeit, der Abschätzung einer Ursache-Wirkung-Kette hat? Die Ketten der heutigen Philosophie, sind ein wenig kurz, - gelle? Wie will man also theoretisch, - diese tolle "Rationalität", den Schülern vermitteln, wenn das praktisch nicht mal von den Philosophen kommt? Ich meine, - als PR-Mann im einschlägigen
Metier, ist man doch schon etwas länger im Geschäft, - oder? Universität Bayreuth, - woran erinnert mich das? Da müsste doch eigentlich bekannt sein, wo man solche Umfragen tatsächlich starten sollte. Nun will ich den Mann nicht schlecht machen. Beileibe nicht. Nur, - war da nicht was mit den Kernaufgaben des Philosophischen Fakultätentages, - ausgerechnet der letzten zwei Jahre? Wenn das Ergebnis diese Umfrage ist, - wie entschlossen, stelle ich mir dann den Kampf gegen die wilden Sitten vor? Für den Fall, dass da jemand intern zu ehrlich war, - und deshalb nicht wieder gewählt wurde, - ist diese Umfrage leider zu müde.
Vielleicht sollte man sich nicht so sehr auf die Rechtschreibung konzentrieren, - vielleicht mehr auf's Denken? Ist ja nur ein Vorschlag.
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