"Da kann man nichts machen", wäre wahrscheinlich gleich der
zweite Satz, welcher hinter der Überschrift folgen müsste.
Dass es vollkommen aussichtslose Situationen gibt, wo solcherlei
resignative Äußerungen durchaus angebracht sind, wird wohl keiner
bestreiten wollen. Wenn heute der Abend gekommen ist, dann ist
das heute nun mal so. Außer mal darüber schlafen und am nächsten
Morgen neue Hoffnung schöpfen, kann man da wenig machen.
Was auf der einen Seite schwer nach Fatalismus riecht, vermittelt
einem auf der anderen Seite mehr das Gefühl von beweglichem Nebel.
Spannend sind hier die beliebten Sprüche aus der esoterischen Kiste der
Pseudophilosophen. Entweder ist alles eins, oder nichts wahr im Universum, - außer
natürlich der Meinung, dass nichts wahr ist. Im Zweifelsfalle, - ist alles
relativ.
Und wenn man dann noch auf Leute trifft, welche mit voller Überzeugung,
die Existenz von Engeln vertreten, - dies sogar fast missionieren
und gleichzeitig behaupten, dass die Sicht der Menschen einzig auf
ihrem Selbstbetrug beruht, - und bei politischen Problemen
mit möglichem Selbstengagement, dann mit diesem;
"Da kann man nichts machen" enden, dann sollte dies sicher
nicht zu ähnlichen Sätzen wie dem letzten -, aber doch wenigstens zu Irritationen
führen. Dabei muss man noch anmerken, dass wir über Menschen reden, - die
lesen und schreiben können. Und sogar imstande sind, sich bezüglich
Analphabeten, über das Versagen eines Bildungssystems aufzuregen.
Ausnahmen? Extremfälle? Sehe ich nicht so. Der Wille, sich die
Welt gerade reden zu wollen, - ist nämlich wirklich heute nun mal so.
Die friedliebendste Nation der Welt, findet es schließlich vollkommen
in Ordnung, ihre Handelswege am Hindukusch zu verteidigen. Sie ist für
Abrüstung, und gleichzeitig der drittgrößte Waffenexporteuer der Welt.
Und die moralisch einwandfreien Katholikenblätter im; "Wir sind Papst"-
Gedröhn, lieben es geradezu, dass mit vollbusigen Schönheiten zu untermauern.
Im Zweifelsfalle, entdecken die sogar die freie Korruption über die
mangelnde Moral eines Bundespräsidenten, - beim eigenen Kunden und
Geschäftspartner. Und in der zweiten bis fünften Garde,
erklären uns dann literarische Hampelfrauen, öffentlich rechtlich das
Sozialsystem inklusive Arbeitslosigkeit, - aus der eigenen Bügelfalte
heraus. Und tun dabei sogar so, als wäre das Bildung oder gar Intelligenz.
Da muss man nicht mehr lange warten, - bis der Begriff; "Elite",
seine temporär positive Konnotation von ganz alleine wieder
verliert und Einzug in den Sprachschatz der besonders hähmischen
Cartoonisten hält. Der in auch wieder dorthin bringt, - wo er herkommt.
Denn der durchschnittliche Bildungsbürger, hält Ökonomie für Bildung,
sich selber für wichtig, Kant für einen Esoteriker,
Horx für einen Wissenschaftler, Günter Jauch für einen Intellektuellen,
Wulff für unmoralisch, - und wünscht sich die gleichen Möglichkeiten, die
dann, - nicht mehr unmoralisch sind. Im großen und ganzen, nennt man dies heute;
Bürgergesellschaft. Und manche, erklären das sogar zum Ideal.
Nun denn ..... Man nehme 40 ml aus einer 30-jährigen Flasche Glenfiddich,
fülle den Rest des Glases mit genauso altem Bordeaux,
verfeinere die Geschichte noch mit einem Schuss Jägermeister und
einer Zitronenscheibe, - kippe es runter wie Tequila, - und
erkläre die Kneipe zum Kulturhort. Nach fünf von den Dingern, glaubt das jeder.
Und sieht, - nüchtern betrachtet, auch schwer danach aus.
Die Weisheit, dass Whisky im Gegensatz zum Wein, nicht in der Flasche altert,-
ist beim Mischen von Flüssigkeiten genauso egal, wie die
Rechnung deshalb kleiner ausfallen wird. Ein guter Barmixer,
erklärt euch darüber sogar profitbringend die Welt.
Zur Not, macht der das auch mit Weizenbier, Bananensaft und Cola.
So richtig echt, wird die Geschichte aber in allen Fällen, erst über der
Toilettenschüssel. Was will man da erwarten? Das ist heute nun mal so.
Was natürlich nicht bedeuten muss, dass man nichts dagegen tun kann.
P.S. Habe gerade mit Trauer gelesen, dass es einer mehr als interessanten Seele nur darum geht, - was "ihr" weiter hilft, - aber nicht allen. "Das ist es".