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12.09.2014 von eb
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Von den Märchen, die den Märchen, - Wahres erzählen, - könnten?.
(C.) DIN-A4 Polychromos Klick macht dick.
Eigentlich, war man mit einer, zugegeben, recht seltsamen und schwer undisziplinierten Spielerei beschäftigt. Bei der aber der anfängliche Willen, zum eher weniger ernst zu nehmenden Nonsens, mit aber trotzdem tiefem Respekt vor der hohen Kunst von tatsächlichen Kinderbuchautoren, mir angesichts einer dabei auftretenden Beklemmung, - vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist. Wenn im folgenden, also stellenweise so etwas wie der schleifend geschwollene Ton des Märchen-erzählers durch schimmern könnte, so ist dies nicht etwa beabsichtigt, sondern liegt an dieser Beklemmung, - die eben auch ihre Geschichte hat. Die Menschen brauchen Geschichten, - heißt es ja. Die ganze Geschichte ist voller Geschichten. Einige sind Geschichten, manche sogar "glücklicherweise"- und wiederum andere; "leider", - wahr. Und jede Geschichte, hat auch ihre Zeit und ihre Sprache. Geschichten für Kinder, sollte man natürlich zum Wohle derselben, sinniger-weise unbedingt denen überlassen, welche sich noch nicht manipuliert vom gerade modernem Neusprech aktueller; "Systemanforderungen", in Kinderseelen versetzen und sich auch ganz darauf konzentrieren können.
Während so manch andere Kinderliebe,
...... nur scheinbar bunt und froh,
sich als Realität entpuppt,
...... die nur noch roh.
Immerhin hatte bisher noch jeder Menschenschinder, mit neuen Sprachen, aber auch mit diesen glänzend, klaren Kinderaugen gespielt, um über sie, deren Eltern, - für die eigenen kruden Weltbilder gewinnen zu können, - welche diese dann ihren Kindern erzählen.
Dabei hätte oft, einfach nur ausgereicht, sich ein wenig Gedanken über die gerade aktuelle Sprache der Geschichtenerzähler zu machen. Trotzdem, darf man auch mal was optimistisch sehen. Und eine der schöneren Geschichten des Zeitgeistes ist es ja, dass man noch keine Kinderbücher mit dem Prädikat; "pädagogisch wertvoll" und der Überschrift; "Klein Helga's systemische Ressourcenberatung für Kinder", oder etwas smarter; "Klein Karlchen's Bewerbungsprofil als Sandmann"- sichten brauchte. Anscheinend, - gibt es doch noch tief sitzende, eher human-ethisch bedingte Hemmschwellen, die zumindest bei den Kindern, auch noch sprachlich, zwischen Mensch und Maschine bzw. ökonomischem Kalkulationswert unterscheiden möchten. Trotzdem auch hier, die Grundmentalität ziemlich funktionale Muster auf weist. Und Familienmanagerinnen, welche die prozess-orientierte Methodisierung und Optimierung auch im häuslichen Zusammenleben zwischen Alt und Jung einführen wollten, waren zeiten-weise, - ja auch nicht ganz so selten.
Wo so etwas her kommt, (ich sehe diesen Link mal als Negativ-Werbung), und wie seicht-sulzig-ansprechbar, sich der Volksmund gleitend, - auch noch zur bescheuertsten System-, Marketing- und Unternehmensrhetorik verleiten lässt, interessiert letzteren i.d.R. zwar weniger, - hat aber glücklicherweise doch seine Grenzen. Freuen, - darf man sich auch darüber, dass allzu doppelmoraline Kritiker(innen), nicht selber noch zu Kinderbuchautor(innen) wurden. Dann wäre Klein Karlchen oder Helga mit Sicherheit nicht mehr zu retten gewesen, und würden im schlimmsten Fall, jetzt glatt noch Kinderlieder über schöne olivgrüne-, aber immerhin christliche Panzer singen. Ihr findet dies geschmacklos? Wie wär's dann z.B. mit Herzen für die Ressourcen der Zukunft? Klingt schön, - nicht war? Sogar mit einem netten Gedicht. Aber ist es geschmackvoller, wenn man die Herzen dafür benutzt, um die Herzlosigkeit im Kopf zu entschuldigen, und letztendlich doch gewinnen zu lassen? Was ist z.B. außer den zarten Tönen geschmackvoll daran, wenn man sich ein Geschäft daraus macht, Kinder neurolinguistisch zu programmieren? Programmieren? Oder schöner, - sie mit
Zauber-CD's, mental beglückt? Du kannst, du kannst, du kannst, du bist etwas Besonderes, Erfolg, Erfolg, Erfolg....... Woran erinnert mich dies bloß? Woran erinnert "uns" das? Und immer diese Erwähnung von Psychologen, - mit all ihrem Wissen, - welche merkwürdigerweise, - so gar nicht gleicher Meinung sind.
Besonders witzig, finde ich da übrigens im Besonderen, Anhänger neurolinguistischer "Programmierung", die sich auf den Psychoanalytiker Fromm berufen. Erich Fromm, war einer der größten Kritiker einer Entwicklung der Psychologie, weg von der Analyse hin-, zur sogar methodisierten manipulativen Steuerung zugunsten von Konformitäten, - die es je gegeben hat. (s.z.B.S.147 Wege aus einer kranken Gesellschaft) In diesem Kontext, gar noch den Begriff "Programmierung" zu sichten, hätte ihm glatt den Magen um gedreht. Da hat wohl jemand nur dies gelesen, was er auch lesen wollte, - um es in seinem Sinne verwenden zu können. Und wofür? Um mit schönen Worten und großen Namen, - sein Coaching zu verkaufen? Um dabei; "Ressourcen" unter den Menschen zu entdecken? (Da empfehle ich ebenfalls Fromm, s. z.B. der Mensch in der kapitalistischen Gesellschaft) ...... "Menschliche Ressourcen?" Und das Ganze natürlich wert- und absichtsfrei? Ich glaube sogar, dass da jemand mit vermeintlich hehren Absichten daran glaubt, dass es dies tatsächlich ist. Aber fragt er sich, woher diese Begriffe herkommen und welche Bedeutung sie eigentlich haben? Coaching, Programmierung, Ressourcen?
Ich hatte bei diesem smarten Mix aus Neu-, Techno-, System,- und Werbesprech, sogar schon mal darauf gewartet, bis jemand kommt, der über C.G.Jungs Archetypen glatt noch eine Methodik entwickelt, um Ressourcen profilieren zu können. Ich musste nicht lange darauf warten. C.G.Jung hat zwar selber, auch aufs Heftigste einer Möglichkeit dazu widersprochen, aber dies interessiert anscheinend genauso wenig, wie der Umstand, dass man mit Psychologen Werbung macht, während die Psychologie dies eher anders sieht. Was passiert hier also? Ich sehe es so; Insbesondere auch unter dem Einfluss eines Informationszeitalters und seiner sprachlichen Umgebung, - die blinde Übernahme eines zeitgemäß modern, technisch klingenden, und aufgrund dessen auch werbe-populären Neusprech's, gemischt mit dem Wunsch nach erlern- und klischeeisierbaren technischen Methodiken für so ziemlich alles und jeden. Und wenn es nur dafür nützlich ist, damit Geld zu verdienen, oder auch, sich in neuen Formen mit dem Nimbus ehemals eherner Wissenschaften
zu schmücken-, und eben darüber verkaufen zu können. Dies wäre die bösartige Version. Fairerweise, ziehe ich aber stellenweise auch im Zusammenhang mit NLP in Betracht, dass durchaus gute Seelen, sich zum sozialen Engagement berufen fühlten, nach neuen Möglichkeiten griffen, deren Gesamtbedeutung und Mentalität sie aber genauso wenig hinterfragten, wie die eigene, bereits statt gefundene und akzeptierte Konditionierung darauf. Als besonderes Kuriosum, dient mir hier besonders jenes Beispiel, von eben sehr sozial motivierten Menschen, die einst die technisch orientierteren Seelen ob ihrer mentalen Kühle kritisierten, und sich heute innerhalb des vorher beschriebenen Kontextes eines Sprachgebrauchs bedienen, bei welchem man sich vor lauter "systemisch(er)" Dinge und Vorgehensweisen, - gar nicht mehr retten kann. Menschen neigen dazu, die Bedeutung von Begriffen in ihrem eigenen Sinne und unabhängig von ihrer Geschichte verstehen zu wollen, (C.G.Jung), und dann verändern die Begriffe die Menschen.
Womit wir aber trotzdem wieder bei den Geschichten wären, deren zeitgemäße Sprache, - und eben die Wirkung davon auf alle.
Was soll's. Für jemanden, der sich auch noch außerhalb von Management- und Techno-Neusprech wohl fühlen-, und ganz altmodisch auch noch gerne an fröhliche Lesestunden mit seinem Nachwuchs sowie Petterson und Findus erinnern kann, ist es jedenfalls mehr als tröstlich, dass zumindest bei den Kinderbuchautoren, hier etwas großflächig mal (noch) nicht gewonnen hat. Und ich freue mich eben mit all den Menschen, die auch ihre Kinder für voll"wertige" Menschen halten und nicht für methodisch konditionierbare Last- und Kalkulationsfaktoren bzw. "human resources", die es markt-planwirtschaftlich zu managen, zu kategorisieren oder zu funktionalisieren gilt. Vom Programmieren und Optimieren, mal ganz zu schweigen. Und das ganze auch noch unter; "sozialisieren" zu verkaufen, wäre wohl der größte Selbstbetrug aller Zeiten. Auch Hitler, hatte sein Ding; National"sozialismus" genannt. Was überhaupt nicht heißt, dass ich hier etwas in Bezug setzen möchte. Aber wenn ein Wille vorhanden ist, "Ressourcen" auch noch "methodisch" zu sozialisieren, dann kommt man eben auch nicht um die Frage herum, welch Geistes Kind, dem Mensch das Menschsein nimmt.
Und ich möchte daran glauben, dass auch die Kinder der Zukunft noch, - die nicht "unsere" Zukunft sind, sondern deren zumindest human-ethische
Zukunft, wir gerade dabei sind zu versauen, - lustige Bücher zu lesen bekommen, in denen sie sich auch sprachlich, - noch als Menschen, - und nicht als Waren oder Ressourcen wiederfinden. Wo sich das; "pädagogisch wertvoll", noch an wirklich humanen und sozialen Menschlichkeiten und nicht an sozio-ökonomisch steuerbaren Werten oder Rankings aus der systemischen Sprachbüchse der Technokraten orientiert. (Welchen Namen oder welches Kürzel, die auch immer haben werden) Und wo auch Kinder noch lachen, hüpfen, springen, singen dürfen, und dies ganz ohne Tabellen, in denen Kindergärtner(innen) dann ankreuzen "müssen", wie oft welches Kind am Tag gelacht hat, - um seinen Glücksindex bewerten zu können. Mit welchem dann auch diese noch im Wachstum befindlichen menschlichen Wesen, dann wieder mal; laut einer Studie .... von Menschen bewegenden Menschen mit einem
auffälligem Hang zu Wörtern wie z.B. "müssen", in bedenklichem Zusammenhang mit "Talenten" und sonstigen Nutzbarkeiten, auch noch in Projektlaufzeiten setzen, - und zu dem werden, was wir selber dadurch schon geworden werden "mussten"? Die steuerbarste, manipulierbarste, kalkulierbarste, bewertendste und homogenisierteste Vielfalt von Ressourcen und Systemelementen, die dieses Land je gesehen hat, - und sich stellenweise dabei auch noch sozial
fühlen, sich damit ein Geschäft aufzubauen? Das Wunder der sozialen Marktwirtschaft.
War dies nicht eine schöne Geschichte? (Leises Zuschlagen des Märchenbuches, mit folgendem Verlassen des Zimmers auf Zehenspitzen, - um die schlafenden Kinder nicht zu stören) Was mich interessieren würde, wäre folgendes. Kann mir jemand erklären, wo ich auch noch in der Privatisierung von Funktionalisierung, Systematisierung, Methodisierung, Management und Prozessoptimierung, Kalkulierung mit folgender Rationalisierung, - bei gleichzeitig systemischer Glücksprogrammierung dahin, - auch nur ansatzweise, so etwas wie "sozial" oder "human" sichten soll? Was ich überall sehe, - sind Ressourcen. Bei Kindern, spricht man noch nicht so offen davon. Doch die Sprache gleitet auch hier, immer weiter über. Und selbst wenn man diesen Irrsinn glauben möchte, - wo in diesem Zustand, - soll die; "menschliche Kreativität" her kommen, um dieses mentale Monster auf dem großen leeren Platz der versprochenen vielen Möglichkeiten, auch in der Zukunft noch in Schwung zu bringen, wenn man auch noch so etwas wie Kreativität im Voraus managen, kalkulieren und per Prozess optimieren will? Und nicht, dass mir jetzt jemand die über-bordende Verwendung moderner Begrifflichkeiten vorwirft. Ich hab die nicht erfunden. Ich hör und lese sie nur dauernd.
Und die Kinder unter uns, - ebenfalls. Und auch wenn man es nicht so wahrhaben will, - selbst die, die noch nicht lesen können, - hören gut zu. Sollte da jemand mit dem Spruch überzeugen wollen, dass sie unsere Zukunft sind, (die wir ihnen gegeben haben), - dann Gnade uns Gott.
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