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05.02.2014 von eb , - Aktuelle Bilder

Das surreale Warten des Falters.

Vom reflektierten Klischee der Angst vor dem Neuen, - im Großen, - wie im Kleinen.
Aus der Reihe: "Dark worlds"

(C.) 24x30cm Marouflage Acryl Klick macht dick.
bild



Er ist allein, ausgesperrt im dunklen Versteck,
und fühlt das Ziel, weit draußen von ihm weg.
Und immer wenn er fliegt bis zum Rand,
weicht es aus, und baut von außen an der Wand.

So ziehn nur Schwaden ätzender Zweifel durch den Raum,
verschleiern die Aussicht, fressen Löcher in den Flügelsaum.
Er beginnt zu ahnen, dass es endlos Gründe geben wird,
in hier zu halten, bis nichts die Ordnung mehr verwirrt.

Das gestaltete Leben was nur nach Muster lebt,
ihn nur zur leblosen Erinnerungsmaske erhebt.
Ein Muster dafür, wie es vielleicht anders werden kann,
und ängstlich hoffend auf das passende Wann.

Was genau deshalb nicht kommen kann,
wenn Gestaltung gestaltet sich selber das Wann.
Ein Schiff das fährt im Schlamm,
sich nur mit freiem Wasser daraus befreien kann.

Das Warten des Wartens aufs Warten, welches stets aufs Neue vergisst,
dass das Schiff genau dadurch, auch stets im Schlamm stecken geblieben ist.
Dies für Kurs hält und den Ozean neben dran nicht mehr sehen will,
aus Angst, weil dessen Wasser nun mal nicht heimlich und still.

Neue Hilfe, neues Wasser, könnte er genauso sein,
wie neues Leben, Kraft, Entspannung, Ruhe, gar neuer Schein.
Doch was neu ist, sieht dem Alten ehrlich ins Gesicht,
und deshalb darf er's nicht.

Verdrängte Freiheit, deren Vergessen leider nicht die seine Freiheit ist,
- so wird er warten, bis die Wand sich vielleicht selbst vergißt.
Noch immer hoffend, - dass sie sich selber bricht,
bevor ihn die Erinnerungsnadel, in die Sammlung sticht.

Die Schwaden bekämpfend, die ihm nur die Angst erlauben,
dass vielleicht die Flügel, dann nicht mehr zum Fliegen taugen.

Worauf wartet man noch?



...

Eventuell zart schräg mögliche Analogien zu politischem Geschehen, gar großen Koalitionen, wären gar nicht mal rein zufällig. Was so oder so aber nichts daran ändern würde, dass das Resultat zu allen Zeiten der Geschichte, in allen Umfeldern, immer das Gleiche war. Schlamm oder Meer. Eine wahrhaft uralte Metapher. Die Falter im Meer des Neuen und Unbequemen gegen den Schlamm des Alten, wurden weg gesperrt. Bis sie verhungert waren. Oder darüber selber zum Alten und deshalb frei gelassen wurden. Einige wollten es Allen recht machen. Was niemals funktionieren kann, ohne seinen Weg genauso zu verlieren, wie sich selber. Andere sind daran gescheitert, weil sie sich nicht der Tatsache stellen wollten, dass es nichts Neues gibt, für das man nicht auch Altes zurück lassen muss. Wiederum Andere, richteten sich über Lügen so ein, bis sie sich so verstrickt hatten, dass man sie schon alleine deshalb gefahrlos frei lassen konnte. Andere haben sich einfach nur angepasst und wurden gleich zu dem, wovon sie sich lösen wollten. Nur in den seltensten Fällen, bekam auch das Echte eine Chance. Zu viele sind verhungert. Zu viele verloren den Mut. Die Geschichtsbücher sind voll davon.

Aber dieser hier, ist nur traurig. Ganz ohne jeden bösen Gedanken. Und hadert lediglich mit sich selber. Dass es das Echte in der Politik nicht mehr gibt, war ihm schon vorher klar. Schon länger nicht mehr sein Metier. Aber er hatte gehofft, dort fündiger zu werden, wo die Menschen davon abhängig sind. In Zeiten, wo aber eben über Politik, alle zu Strategen und Diplomaten wurden, und dies ganz normal finden, - konnte er nur verlieren. Er ist ein Dummkopf. Und ein gnadenloser Träumer. Weil er ausgrechnet unter dem Echten, sogar noch an etwas ganz Profanes geglaubt hatte. Aber es im Grunde niemanden tatsächlich interessiert. Was unbequem ist, ist eine Belastung. Auch das Echte. Deshalb wird es ja auch weg gesperrt. Ausgegrenzt. Auf Wartestellung gesetzt. Was und wie auch immer. In jedem Fall. Es gibt nichts Echtes mehr. Nur noch Planung. Nur noch Strategie. Und er ist zum Teil davon geworden. Weil er immer noch darauf hofft, es doch noch mal sehen zu können. Denn er hat es einmal kurz sehen dürfen. Nur ganz kurz. Bis es wieder im Schlamm versank. Es ist lediglich nur eine bittere Erkenntnis für ihn selber. Die auch überhaupt keinen sonst interessieren, oder gar noch belasten muss. Es sind nur die Gedanken eines Falters, der wartet. Und deshalb eben Zeit dafür hat. Lasst ihn verhungern. Dann hat auch der Traum endlich ein Ende. Er selber kann nicht aufgeben.


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