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05.10.2013 von eb
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Plauderstunde
Heute mal eine ganz unschuldig harmlose Schwafelei. Und auch ganz bildlos. Aber keine Angst, es hat weder was mit Comic, Märchen oder gar Shakespeares Sonetten zu tun. Und irgendwelche Philosophen, sind mir erst mal Wumpe. Auch wenn einige dabei, zumindest bezüglich humaner Denkansätze, für mich schon eine Rolle spielen. Und mit Politik? Das wäre wohl eine Frage des Blickwinkels zwischen Ethik, marktwirtschaftlichen Anforderungen und ständig überzogen produziertem Realpragmatismus.
Aber lassen wird das trotzdem. Sondern plaudern mal wieder was in Richtung Science-Fiction. Der macht mir zur Zeit ein wenig Sorge, da sich diese Welt offenbar
entschlossen hat, irgendwie gar nichts Neues mehr außerhalb bekannter Klischees zu bringen. Stellenweise, scheint sich hier zudem auch die irdische Marktwirtschaft, nicht nur galaktisch, sondern auch noch multiuniversal, als zwar leicht vergrößerte-, aber doch exakte Kopie ausgebreitet zu haben. Ich lehne Marktwirtschaft doch nicht mal ab, - aber die muss doch nicht noch im letzten Winkel des Universums, so aussehen wie auf der Wall-Street oder bei der Deutschen Bank unterm Schreibtisch. Ein wenig mehr Einfallsreichtum bei den Größen dieser Zunft, - fände ich da wirklich schön. Aber ich schweife ab. Obwohl, - Ideenflaute im Science-Fiction, lässt trotzdem tief blicken.
Science-Fiction, hat für mich von jeher auch immer als eine Art Indikator funktioniert, zu was man denn so alles bereit ist, wenn man sich ausreichend geistig vom Planeten entfernt hat, oder sonst wie Gefallen daran findet, dass Bekannte mal durchs Unbekannte zu ersetzen. Auffällig war z.B., als nach den ersten großen Helden des Cyberpunk in den 80igern, wie z.B. William Gibson oder Bruce Sterling, sich eigentlich ausgesprochen dystopische Sichtweisen, über die folgenden Jahre hinweg, in eine merkwürdige Mischung aus eutopischer Faszination mit Fatalismus fürs Morbide, mit auch durchaus schwer techno-esoterischem Background entwickelte. Die sogar richtiggehend gesellschaftliche Trends zauberte. Salopp betrachtet, hat sich zumindest, angefangen beim Konsolen-Cowboy; "Case", oder der lebenden Festplatte; "Johnny Mnemonic", aus dem Neuromancer-Universum eines Gibson, bis hin zum heutigen Nerd, (wobei sich einige davon ja immer noch Piraten schimpfen, während sie ausgerechnet Sascha Lobo oder Peter Kruse anhimmeln), doch einiges verändert und wiederum anderes bewahrheitet. Wobei Ideen und ihre Umgebung, sich immer gegenseitig beeinflusst haben.
Was vielleicht noch besser sichtbar wird, wenn man Daniel F. Galouye's Idee der virtuellen Großstadt zu Marktforschungszwecken aus den 60igern, über Fassbinders "Welt am Draht" aus den 70igern, bis hin zum Kung-Fu Film einer Batterien-Industrie mit Action-Feeling der 90iger zurück verfolgt. Nun wird man mir sicher vorwerfen, dass außer friedlichen Harmlosigkeiten wie Second-Life, sich da ja nichts Negatives vergleichen ließe. Was auch stimmt, aber real betrachtet, auch einfach an noch nicht ausreichender Technik scheitert. Aber auch schon bei Second-Life, bezüglich Fragen marktwirtschaftlicher Nutzbarkeiten und Interessenlagen der Betreiber, und Motivation der User, doch recht eindeutig die Abhängigkeiten und darauf beruhender Möglichkeiten zeigt. Aber das Bewusstsein dortiger Avatare, befindet sich ja glücklicherweise immer noch vor dem Monitor.
Aber generell, - darf man ruhig mal ein wenig mutig vor sich hin spinnen. Die Sicht von außen, - und so. Na ihr wisst schon. Die hat nämlich eine ganze Menge verschiedener Gesichter. Also stellt euch vor, Galouye's Simulacron-3 wäre möglich, - und die Bertelsmann-Stiftung hätte so etwas. Gut, - Roland Bergers Unternehmensberatung, ein paar Rating-Agenturen, oder die fröhlichen Ermittler des Konsumklima-Indexes; GFK, hätten da sicher auch Verwendung für. Vielleicht sogar Umfrageinstitute wie Forsa oder Infratest-Dimap. Oder stellt euch nur mal eine ganze Horde von Managern, auf der Suche nach dem optimal funktionalen und rationalisiertem Arbeitsprozess vor. Was weiß ich? Man muss sich das einfach mal bildlich vorstellen. Man hat ein Maschinchen zur Verfügung, in welchem man wenigstens eine reale Großstadt, all ihre dynamischen Prozesse, inklusive dem ganzen möglichen menschlichen Leben darin, virtuell abbilden- und auch damit experimentieren kann. Was glaubt ihr, - wie groß die Kundschaft alleine der Soziologen dafür sein könnte? Die nimmt dann das profitabelste Ergebnis der Experimente, und steuert auch entsprechend im Besonderen über Trends, auch die Realität damit. Kennen wir ja, - du bist Deutschland, und schon ist jeder bereit, auch noch den größten Mumpitz zu glauben, um sich selber auf irgend eine Art und Weise über andere erheben zu können. Während sie selber gar nicht merken, dass sie nur Kanonenfutter sind.
Und immer bleiben die Fragen bei den Erklärern auf der Strecke.
Wäre z.B. die Geschichte mit der Maschine eine wünschenswerte Zukunft? Zum Zweiten, was unterscheidet dann eigentlich noch die Realität vom Leben in der Maschine? Und zum Dritten, - der Inhalt der Maschine, - lebt der, - oder nicht? Und die wichtigste von allen, - wer hat die Macht über das Ganze? Und jetzt erzähle mir irgendjemand da draußen, - dass er keinen Standpunkt dazu hat. Über die Vielfalt davon, werde ich mich sicher nicht wundern. Aber Leute, die es lieben mit kleinen Schaltknüppelchen, Trends oder Weisheiten bezüglich der Zukunft zu glänzen, dürfen sich bei mir generell entscheiden, ob sie das Objekt, welches sich einstmals Mensch nannte, oder die objektive Sicht darauf bevorzugen. Ist vielleicht ein wenig mein Fehler, - aber ich mag nun mal Ersteres. Man muss das natürlich alles jetzt auch nicht allzu ernst nehmen. Handys, sind ja auch noch nicht implantierbar. Also vielleicht alles noch im grünen Bereich. Die Frage ist nur, mit welcher Einstellung gehen wir da rein, - wenn sie es sind? Was machen wir daraus, - und "wie" machen wir etwas daraus? Was passiert dann? Mit uns? Interessiert das irgend jemanden, - oder ist das einfach nur Schicksal?
Und das da jetzt ein paar Leute lächeln, verstehe ich auch. Das sind in der Regel die,
welche bei
fröhlichen Nachrichten
über
die Zukunft auch lächeln. Und dann meinen, -
Hey, was
für geile
Technik.
Und fallen dabei irgend jemandem, ein paar offensichtlich unverwüstliche Klischees auf? Das Schlachtfeld der Zukunft, scheint jedenfalls unter die Sparte Fatalismus zu fallen, - oder? Wundert es eigentlich keinen, dass wir gnadenlose ökonomische und soziologische Konzepte und Agenden für demografische Entwicklungen auch noch für die nächsten fünfzig Jahre haben,- aber gegen Kriege nichts besseres, -
als
Waffen und
Spiele darüber?
Könnte man dann wenigstens bei den Blechdamen, - ein klein wenig klischeeloser denken? Ist ja nur so'ne Idee. Da muss jetzt wahrhaft auch gar keiner mit Ideologie oder so kommen. Aber vielleicht haben die Science-Fiction-Autoren, - ein paar neue Visionen? Zwischen Science und Fiction, gab es schon immer eine Verbindung, die diese Literaturgattung überhaupt erst ermöglicht. Aber so langsam, ... wird das doch ein wenig arg eingefahren. Und wenn Fiction nur noch zur exorbitanten Fantasy von Gegebenem wird, - dann wird das wirklich gruselig einsam. Denn letztendlich heißt es nichts anderes, als dass von der; "Science", da keine anderen oder gar neuen Impulse mehr kommen.
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