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12.02.2017 von eb
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Als jüngst mal wieder die Grippe das Narrativ bestimmte ....
(C.) DIN-A4, Klick macht lange Nase.
Irgendwo, weit im Osten zwischen Laurasia und Gondwana auf den Weiten des Tethys-Meeres, auf keiner heutig weltlichen Landkarte verzeichnet, gab es einst eine Insel, auf der lebte das Volk der Langnasen. Es war schon aufgrund der hohen Gefahr eines Nasenbruchs, ein ausgesprochen friedliches Volk. Es liebte den Tanz, die Musik, - und seine Nasen. Es hatte schon Häuser, Toiletten und Nasencremes, lange bevor die ersten Anzeichen für die heutige Zivilisation der Kurznasen überhaupt absehbar waren. Ebenfalls betrieb es Seefahrt, besaß eine ganz brauchbare Wissenschaft und wusste natürlich, dass die Erde eine Kugel ist, auf welcher ansonsten rings um die Insel der Langnasen herum, lauter gruselige Ungeheuer lebten. Ungeheuer, von denen hunderte von Millionen von Jahren später, Menschen genauso nur noch die Knochen finden würden, wie ihnen die Launen der Natur keine ausreichende Nase mehr gönnen würde, um auch noch in zehn Kilometern Entfernung einen Fliegenschiss riechen zu können. Wenn man sich das Geschäft eines Brachiosaurus mit 25 Metern Körperlänge und 23 Tonnen Lebendgewicht vorstellen kann, dann mag man bereits einen der Gründe dafür ahnen, warum die mit Geruchsrezeptoren reich gesegneten Langnasen, die Isolation ihrer gut belüfteten Insel, der eigenen Expansion in die Welt hinaus vorzogen.
Generell, war das Verhältnis zwischen Kultur und der ungezügelten Rohheit der Natur, natürlich auch zu dieser Zeit durch große Differenzen geprägt.
Zugegeben, die Langnasen selber, waren jetzt auch nicht nur Vegetarier, sondern bemühten sich ebenfalls zum Zwecke der Nahrungsaufnahme, einige der letzten noch überlebenden Säugetier-ähnlichen Arten richtiggehend zu züchten. Wobei die stilvolle Zubereitung eines Oligokyphus-Steaks, eben auch anders angesehen wurde, als einfach so die Nase ab zu beißen, wie es die Raubsaurier auf den Kontinenten taten.
Blöderweise, waren die dort aber nicht nur überall, sondern das auch noch in der Überzahl, während alleine schon die Größe einzelner Exemplare davon ausreichen würde, zarte Nasen in die Flucht zu treiben. Also blieb man lieber auf der Insel und unterhielt eine kleine Notfallarmee mit Ringsum-Überwachung der Gewässer sowie ein breites Spektrum aus Wurf- und Schleudermaschinen. Letzteres sogar bis zu Größenordnungen, die man erst wieder in einem sehr viel späterem Mittelalter zum Erstürmen von Burgen wiederfinden würde. Was angesichts einer Saurier-freien Insel möglicherweise übertrieben wirkt, aber die Geschichte der Langnasen kannte einige Fälle, wo das Schicksal einen am Ende schwer ausgehungerten Raubsaurier auf irgendetwas Schwimmbarem tatsächlich bis zur Insel treiben ließ, um sich dort dann unbedingt wie Godzilla aufführen zu müssen. Ob diese Geschichten irgendwie die Äonen bis in die japanische Filmproduktion überbrückt haben, weiß ich allerdings auch nicht. Der große Gartenzwerg der Hirngespinste, geht mitunter seltsame Wege, um uns Menschen die Wunder des Kosmos nahezubringen.
Womit wir aber auch schon beim noch nicht behandeltem Thema, - nämlich der Religion der Langnasen wären. Sinnigerweise, reden wir ja über Zeiten, in denen wir weder einen Charles Darwin noch Affen erwarten dürfen. Was die Sache nicht nur den Langnasen einfacher machte, ihre eigene Entstehung im großen göttlichen Abgrund der göttlich langen Nase zu suchen, sondern auch mir lästige Beschäftigung mit ein paar Ungereimtheiten erspart. Wobei die Schöpfungsgeschichte der Langnasen, interessanterweise aber keine sechstägige Bastelei eines Kosmos ihres großen Nasengottes war, sondern das Resultat einer Erkältung, die der sich im großen Regen am Anfang der Welt geholt hatte, und die Ursuppe mit seinen bakteriellen Auswürfen eben auch durch die Keimzellen für die Entwicklung der Langnasen bereicherte. Denn was es wirklich schon länger gab und auch evolutionsbedingt nie besonders feinfühlig in der Wahl seiner Nasen-tragenden Opfer war, - war Schnupfen. Übrigens ebenfalls ein Grund, den großen Sauriern aus dem Wege zu gehen. Alleine schon einer Tröpfcheninfektion durch das Niesen mittlerer Größen davon entfliehen zu wollen, ist eine Frage inwieweit man welchen fliegenden Sabber, als Tröpfchen oder gleich in Litern betrachten will. Aber ich weiche vom Thema ab. Das Schnupfen auch sonst echt lästig ist, wissen wir alle. Er bringt Menschen dazu, auch noch beim schönsten Wetter drinnen zu bleiben, produziert eklig feuchte Taschentücher und lässt sogar Comicseelen aus Angst vor Niesern, schändlich ihre geliebten Farbtöpfchen und Buntstifte verraten. Fürwahr, das Werk von Dämonen. Für die lange Nase der Langnasen aber, war Schnupfen natürlich eine furchtbare Katastrophe. Teufelszeugs geradezu. Eine den Nasen auferlegte höllische Qual, von dem großen Nasengott feindlich gesinnten dunklen Mächten, welche ihn seinerzeit selbst damit schlugen, um das was daraus entstand, gleich noch mit schlagen zu können.
Glücklicherweise, war es auf der Welt gerade recht warm und Jahreszeiten kannte das Erdmittelalter erst viel später. Was wahrscheinlich auch der Grund für das Aussterben der Langnasen war. Trotzdem reichte auch zu dieser Zeit schon der kleinste Nieser einer einzelnen Nase, um dem drohenden pandemischem Weltuntergang mit der gesamten möglichen Spiritualität und Heilkunst den Krieg anzusagen. Umstehende, gingen sogleich auf extra dafür abgesperrten Wegen in die Kirche des großen Nasengottes, um in dessen von antiseptischen Heilkräuterdämpfen vernebelten Hallen, mindestens einen ganzen Tag lang ähnlich wirkende Nahrung und Getränke zu sich zu nehmen, sowie die heiligen Psalme der bakteriellen Vernichtung zu singen. Konnten sie einen Zustand beschreiben, welcher in etwa dem Gefühl gleicht, welches man nach dem ungezügeltem Kettenrauchen von vier Packungen Mentholzigaretten, bei gleichzeitigem Essen von einem Kilo Zwiebeln sowie ca. 10 Knoblauchzehen hat, durften sie allerdings schon früher die Kirche verlassen. Der Nieser selber, musste sich erst mal auf noch spezieller abgesperrten Wegen zur Quarantänestation begeben und sich bis auf die letzte Nasenschleimhaut untersuchen-, und in jedem Zweifelsfalle bezüglich einer Erkältung auch behandeln lassen. Mit einfach nur mal Nase putzen, war es ja nun wirklich nicht getan. Ganz davon abgesehen, dass dafür aus rein praktischen Gründen heraus, auch gleich wieder eine von Ansteckung bedrohte zweite Person benötigt wurde, die die Tücher an die nässende Stelle halten musste. In dieser Quarantäne-Einrichtung dagegen, hatte man ausreichend geschultes Personal in hundertprozentig sicherer Schutzkleidung mit eigener Luftversorgung sowie bewährtem Instrumentarium um Nasen auch von jedem Unrat befreien zu können. Für Überlebende dieser Behandlung, gab es neben der Spezialbehandlung für geschwollene Nasen, übrigens auch viele gute Rehabilitationsprogramme mit psychologischer Betreuung. Interessant dabei ist, dass sich die meisten davon dazu entschlossen, ihr weiteres Leben im Dienst der heiligen Kirche des großen Nasengottes zu verbringen.
Epilog
Leider haben die Paläontologen bisher noch kein humanoides Skelett mit auch entsprechendem Nasenbein aus dieser Zeit finden können, - aber was nicht ist, kann ja noch werden. Sinnigerweise, bewegt sich ja auch die Zeitrechnung der Perry-Rhodan-Fans, welche bereits ebenfalls schon hoch zivilisierte- ja gar Raumfahrt betreibende Vormenschen in Form der Lemurer kannten, allenfalls auf 200Tausend Jahre vor Christi Geburt. Und da reden wir vom Science-Fiction. Also darf man erwarten, dass da noch mehr Möglichkeiten bestehen, wenn wir die Tausend einfach mal durch Millionen ersetzen. Dass ich dabei etwa in der Mitte, also im Jura vom selbst schon 150 Mill. Jahre dauerndem Mesozoikum gelandet bin, ist allerdings reiner Zufall, weil ich unbedingt große Dinosaurier mit Schnupfen in der Geschichte haben wollte. Manche mögen das ja als Geschichtsklitterung betrachten, aber einmal ist die mittlerweile ja sowieso fast schon Standard, auch ganz ohne ein Bekenntnis der Täter zum ehrlichen Unsinn, zum anderen, reden wir über Zeiten wo es noch gar keine Geschichtsschreibung gab, - und wiederum anders, ist es gar nicht auszudenken, auf was man z.B. so alles noch im vorherigen Trias stoßen könnte, - als Pangäa noch an einem Stück war. Aber ich befürchte, bis dahin ist das fiebrige Gefühl im Kopf auch wieder verschwunden. Schade eigentlich.
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