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29.11.2013 von eb , - Gedichtle, Blumiges, Textbilder

Experimental reloading of old clichés. (2)

Underground nation.
Der abgeschlossene Kurz-SF, - mit ebenfalls furchtbar offenem Ende.

Das Ganze war so unspektakulär, wie ein Sonntagskonzert am Kurbad. Sie waren einfach gelandet. Trafen sich mit einigen ausgesuchten Politikern, Militärs, Wissenschaftlern, Künstlern und Kirchenoberhäuptern, - unterhielten sich, leidlich verständlich mittels dafür mitgebrachter Geräte, - und, - flogen dann wieder davon. Und alles in zwei Tagen. "Hallo, - wir sind nicht von hier, wollten euch aber kurz kennenlernen, - und dann weiter". Die Zeitungen konnten nicht mal so viel Mist zusammenschreiben, wie sie Zeit dafür gebraucht hätten. Im Fernsehen gab es zwar plötzlich jede Menge Experten für Außerirdische, welche auf den spärlichen Filmaufnahmen, aber auch nur Außerirdische sichten konnten. Und der Sturm danach, als man hoffte von denen etwas zu erfahren, welche direkten Kontakt mit den Besuchern hatten, war allenfalls ein laues Lüftchen. Genau genommen, wussten die noch weniger, als die selbsternannten Experten. Nun gut, - man wusste jetzt, dass es auch außerhalb der Erde intelligentes Leben gab. Welches sogar leidlich ähnlich aussah, wie man selber. Die Haut war zwar ziemlich grau, die Augen heftig schräg, die Ohren nicht auszumachen, - aber ansonsten, - nicht gerade das, was der durch Science-Fiction geschulte Exobiologe so unter Sensation verstehen würde. Spektakulär, war lediglich das Raumschiff. Von dem war nämlich gar nichts zu sehen. Weil es von einem gigantischen Schutzschirm eingehüllt wurde. Der vor lauter Energie, nur so in der Gegend rum waberte und dröhnte. Aber sonst, - lediglich eine harmlose Stippvisite, von auch weiterhin, - Unbekannten.

Genug Raum, für Gerüchte und Spekulationen jeder möglichen und unmöglichen Art. Die Geschichtenerzähler erfanden das Universum neu, die Wissenschaflter die Menschheit, die Theologen den Glauben, die Künstler waren sowieso begeistert, und die Anzahl der Experten, - steigerte sich ins Unermessliche. So schlachtete man ein neues Marktsegment eben ohne Inhalt aus. Und auch ansonsten, - blieb alles beim Alten. Nach einem Jahr, hatte man die letzte mögliche Fläche neuer Merchandising-Artikel mit grauen Konterfeis geschmückt, den Alien-Burger erfunden, den Weltuntergang mit neuen Stichtagen erweitert sowie den Landeplatz der Fremden, zum Weltkulturerbe erklärt. Nur die üblichen Negativisten und Miesmacher aus allen Bereichen, störten das bunte Treiben, ab und zu mit Nachdenklichem. Worauf sowieso niemand hörte. Dafür aber umso begeisterter reagierte, - als Radioastronomen berichteten, dass ihnen am Himmel ein Objekt untergekommen sei, dessen Signatur mit dem Schutzschirm der Außerirdischen identisch wäre. Noch begeisterter war man, als einige Tage später berichtet wurde, dass kein Zweifel daran bestünde, dass besagtes Objekt auf direktem Anflug zur Erde wäre. Weniger begeistert war man, als plötzlich Hunderte dieser Objekte auftauchten.

Den absoluten Nullpunkt, erreichte die Begeisterung, - als die Fremden nach der Landung erklärten, dass sie diesmal länger bleiben würden. Für immer, - um genau zu sein. Man würde aber nicht groß stören, verlautete es beruhigend. Zu diesem Zweck, hatte man sich die Insel Irland als zukünftigen Aufenthaltsort heraus gesucht. Weshalb man die Menschheit bat, diese Fläche doch bitte zu räumen. Bei der Evakuierung, würde man natürlich behilflich sein.

Nachdem sich Angriffe gegen die Schutzschirme in jeder Form, und aus welcher Waffe auch immer, - als wirkungslos erwiesen, - waren die Iren trotzdem nicht begeistert davon, aufs Festland oder gar nach England über zu siedeln. Erst die großflächige außerirdische Enthügelung eines glücklicherweise menschenleeren Gebietes, mittels anscheinend thermo-nuklearer Waffen, steigerte die Kompromissbereitschaft zur Zufriedenheit der Besucher. Tatsächlich schaffte man es sogar, mit einer nie vorher da gewesenen Hilfsaktion, den vorher von den Fremden angegebenen Termin zur Wohnungsfreigabe der ehemals 6 Millionen Mieter einzuhalten. Wonach es bei den Briten, nicht nur deshalb voll wurde, sondern auch aufgrund einer neu gegründeten weltweiten militärischen Präsenz. Die aber nichts ausrichten konnte, denn Irland selber, war seitdem unter einem riesigen Schutzschirm verborgen, der weder Ein- noch Auslass gewährte. Und die Fremden, waren wieder mal, - verschwunden.

Was sich auch die nächsten fünf Jahre nicht änderte. Die Konterfeis auf den Merchandising-Artikeln nahmen recht destruktive Züge an, der Alien-Burger verlor seine profitable Werbebotschaft und der erste Landeplatz der Fremden, ist wohl bisher das einzige Weltkulturerbe, welches die eigene Enterbung angestrebt hat. Selbstverständlich gab es auch jede Menge Forschungen, Bemühungen, Besprechungen und Militäroperationen zugunsten einer möglichen Rückgewinnung von Wohnraum. Aber der Schutzschirm der Außerirdischen, war weder in der Luft, noch zu Land, noch unter Wasser zu knacken. Wie ein waberndes und heftig dröhnendes Etwas, schirmte er die Welt in seinem Inneren, gegen auch jeden Versuch ab, einen Blick oder eine Zerstörung darauf zu werfen. Bis er plötzlich einfach wieder verschwand.

Und mit ihm offenbar auch Irland. Das heißt, - nicht ganz. Wenn man sich eine endlos leere, spiegelglatte betonierte Fläche, ohne auch nur die kleinste Erhöhung oder Vertiefung vorstellen kann, war es das, was vom ehemaligen Irischen Inselstaat übrig geblieben war. Zwar war das Land auch vorher schon relativ flach gewesen, aber so flach nun auch wieder nicht. Der Boden, wo ehemals der 1040 Meter hohe Carrauntoohil in den Macgillicuddy's Reeks stand, hatte nun exakt die gleiche Höhe und Beschaffenheit, wie der ehemalige Seegrund des Lough Corrib im Westen, des nordirischen Lough Neagh, des Flusses Shannon oder irgendeines anderen Ortes der Insel. Geschweige denn, dass von den ehemaligen Städten und Straßen, auch nur noch ein Staubkorn wiederzufinden war. Aus großer Höhe, sah es ein wenig so aus, wie eine knapp über dem Boden, bzw. in diesem Falle Meeresspiegel, frisch geschnittene Baumwurzel, deren Schnittfläche nochmals sauber versiegelt und eingefärbt worden war. Landeanflüge zur Besichtigung, stellten nicht das geringste Problem dar. Das Land war im wahrsten Sinne des Wortes, - eine einzige Landebahn. Und mehr, - gab es auch nichts zu sehen. Da war nichts mehr. Gar nichts mehr. Außer diesem unendlich weiten, leeren und glatten Boden.

Die Spekulationen darüber, was dies alles zu bedeuten hat, wie und wohin die Außerirdischen verschwunden waren, - kann man sich sicher vorstellen. Die Anhänger von schwarzen- oder Wurmlöchern, Hyperräumen, Materietransmittern und sonstigen Möglichkeiten zum sich in die Luft beamen bzw. auflösen, hatten Jahre der Hochkonjunktur vor sich. Aber die Aufregung, legte sich auch irgendwann wieder. Auch darüber, dass besagter übrig gebliebener Boden, nicht mal mit dem schwersten und härtesten, zur Zeit erreichbarem Werkzeug zu bearbeiten war. Zudem erbrachten seitliche Unterwasserbohrungen, dass dieser Boden alles andere war als eine simple Oberflächenbedeckung. Sondern sich sogar noch weit unterhalb des Meeresbodens fortsetzte. Mit den Jahrzehnten, entwickelte sich ein ausgedehntes Projekt, um wenigstens große Teile der Oberfläche davon wieder mit bepflanzbarem Erdreich aufzufüllen. Aber selbst nach einem halben Jahrhundert, hatte man bis auf einige ganz besonders Hart-Gesottene, sowie spezielle Freizeitparks und militärischen Versuchseinrichtungen, noch keine Lösung gefunden, dass Land wieder sinnvoll zu besiedeln. Dafür stießen, nochmals zwanzig Jahre später und ungefähr 300 km weiter westlich im Atlantik, Tiefseebohrungen einer Ölfirma, bei cirka 400 Meter unter dem Meeresboden, auf die gleiche undurchdringliche Substanz. Was schwer verwunderte, denn nur zehn Jahre vorher, hatte man das Gebiet einwandfrei geologisch erschlossen und erfolgreich gebohrt. Ähnliches, entdeckte man später im Süden. Aber erst, als Inlandsbohrungen an der Westküste Englands, deshalb plötzlich einfach nicht mehr tiefer kamen, breitete sich im Besonderen bei den Briten, - ein beunruhigender Verdacht aus.


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